Gespräch Diplomatie aus der Sicht der Literatur

HAN 19.04.2023 7360 © Goethe-Institut Hanoi

Mi, 19.04.2023

18:00 Uhr – 20:00 Uhr

Goethe-Institut Hanoi

Ein Gespräch mit Lucy Fricke

Anmeldung zur Teilnahme

„Wir kannten keine Panik, wir waren Beamte. Die mit den freundlichen Lügen. Wir waren Menschen, die im strömenden Regen vor die Tür traten und davon schwärmten, wie gut das für die Landwirtschaf sei. Das Schöne war, dass wir darum wussten und meistens nur das glaubten, was wir nicht sagten“. (Die Diplomatin)

"Die Diplomatin", der neueste Roman von Lucy Fricke, war in Deutschland ein Bestseller. Darin erzählt sie so humorvoll wie gnadenlos von der Diplomatin Fred, die den Glauben an die Diplomatie verliert. Eine deutsche Konsulin, die bis dato nichts als Erfolge kannte, scheitert und wird ausgerechnet in das politisch aufgeheizte Istanbul versetzt. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affären und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee.

Das Besondere an Lucy Frickes Büchern ist, dass sie auf der Grundlage ihrer intensiven Recherchen und ihres engen Kontakts mit dem Umfeld und den Menschen vor Ort entstanden sind. Wie wurden die Informationen gesammelt? Wie werden politische Aspekte in der Arbeit einer kreativen Schriftstellerin wie Lucy Fricke wahrgenommen und umgesetzt? Und was ist das Besondere an der Art und Weise, wie Lucy Fricke die Charaktere in ihren Büchern aufbaut?

Gemeinsam mit der DAAD-Außenstelle in Vietnam präsentiert das Goethe-Institut Hanoi die Schriftstellerin in einem Gespräch zum Thema Diplomatie aus der Sicht der Literatur, bei dem das Publikum die Gelegenheit hat, Lucy Fricke zu einer offenen Diskussion zu treffen. Das Gespräch wird von dem renommierten Übersetzer Lê Quang moderiert.

Lucy Fricke (*1974)
Lucy Fricke © Gerald von Foris Lucy Fricke ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie hatte zunächst in der Film- und Kinobranche gearbeitet, bevor sie am Leipziger Literaturinstitut studierte. Sie hat fünf Romane verfasst und wurde für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet. Ihr vierter Roman "Töchter" war ein großer Erfolg und wurde 2018 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet und in acht Sprachen übersetzt und verfilmt.

Lê Quang (*1956)
Lê Quang © Privat Lê Quang erhielt nach dem Krieg ein Begabtenstipendium für ein Studium in der DDR. An der Bauhaus-Uni Weimar erlangte er den Diplom-Ingenieur für Architektur. Danach arbeitete er in Thüringen als Bauingenieur. Nach der Wiedervereinigung half er seinen Landsleuten durch Übersetzungen in dem wiedervereinigten Land Fuß zu fassen. Aus seiner Freizeitbeschäftigung wurde ein Beruf. 2001 kehrte er nach Vietnam zurück. Heutzutage gilt er als der beste Übersetzer und Dolmetscher in Vietnam. Le Quang hat viele Bücher übersetzt, darunter zahlreiche schöne Kinderbücher. Von den namhaften und repräsentativen Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur hat er die folgenden Autor*innen für das vietnamesisches Publikum zugänglich gemacht: Elfriede Jelinek, Milena Michiko Flasar, Julia Franck, Judith Herrmann (2), Bernhard Schlink (4x), Thomas Melle, Charlotte Roche, Ferdinand von Schirach, Wolfgang Amadeus Mozart, Gottfried August Bürger alias Münchhausen, und die Sachbuchautoren Jochen Dieckmann, Richard David Precht, Egon Krenz, Norbert Häring.

 

Zurück