Konzert VỆT – STREIFEN

Streaks VET © Nguyễn Mạnh Hùng

Sa, 16.03.2019

20:00 Uhr

L’espace

Multimedia Konzert. Vietnamesische Premiere

Komponistin: Luong Hue Trinh
Dirigent: Jeff von der Schmidt

Vietnamesische Premiere von VỆT (deutsch: Streifen). VỆT entstand als Magisterarbeit an der Hochschule für Musik & Theater Hamburg 2018.
 
Seit Jahrhunderten wird die vietnamesische Kultur vom Konfuzianismus geprägt. Danach hat sich die Frau dem Mann unterzuordnen: ihrem Vater zu Hause, ihrem Ehemann nach der Heirat und ihrem Sohn nach dem frühen Tod des Mannes. Wie nach dem Idiom: “Tại gia tòng phụ, xuất giá tòng phu, phu tử tòng tử”
 
Früher lebten die meisten Menschen nicht für sich und waren unfrei. Konventionen, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten und Unterordnung prägten ihr Leben. Obwohl nun der Einfluss des Konfuzianismus auf die vietnamesische Kultur, insbesondere in den jüngeren Generationen, bis zu einem gewissen Grad verwischt ist, bleiben noch einige Sachen die auch nicht von modernen Denk- und Gefühlsweisen überlagert werden können.
 
VỆT nimmt das Thema des Frauenbildes und beschäftigt sich damit in fünf Kompositionen von Luong Hue Trinh. Klangästhetisch verfolgt jedes Stück einen anderen Ansatz. Von der genauen und detaillierten Standardnotation bis zur Flexibilität von grafischen Partituren sowie die Grenze zwischen komponieren und improvisieren. Die Elemente der traditionellen Musik werden interpoliert, um sich mit elektronischen Klängen zu vermischen, kombiniert mit Fotografien aus sozialen Projekten in ethnischen Minderheiten Vietnams, Videos und Texten, um diese komplizierten Beziehungen gefüllt mit von Einsamkeit und Qualen wiederzugeben.
 

 
Das Konzert ist dem Musiker SonX gewidmet, der den musikalischen Weg von Luong Hue Trinh maßgeblich beeinflusst hat.

Luong Hue Trinh Foto: Luong Hue Trinh Luong Hue Trinh (*1985, Hai Duong) ist Multimedia-Komponistin und tritt auch mit elektroakustischer Musik auf. Sie schloss ihr Studium an der Vietnam National Academy of Music mit Auszeichnung in Jazz Keyboard (BA) ab. Seit 2010 arbeitet sie im Bereich elektroakustischer Musik, was sich zu ihrem musikalischen Schwerpunkt entwickelt hat. Von 2015 bis 2018 erhielt sie ein DAAD-Stipendium für den Studiengang „Neue Technik in der Komposition“ und schloss mit einem Master in Multimedia-Komposition bei Georg Hajdu und Elmar Lampson an der Hochschule für Musik & Theater Hamburg , Deutschland ab.
 
Ihre Interviews und Werke wurden schon im Radio in Australien, der Tschechischen Republik, Deutschland, Indien, Norwegen, Schottland, Thailand, Großbritannien, den USA und der VR China aufgeführt.
 soundcloud.com/huetrinhluong
 
Jeff von der Schmidt (* 1955, Los Angeles, USA) ist Gründungsdirektor des Southwest Chamber Music Orchester und des Los Angeles International New Music Festival. Er erhielt zwei Grammy Preise (2003, 2004) sowie insgesamt neun Nominierungen für 30 CDs. Er hat national und international Konzerte in Europa, Asien, USA und Mexiko gegeben. Er ist Dirigent und künstlerischer Berater des Hanoi New Music Ensemble.
 jeffvonderschmidt.com

Max Riefer © Max Riefer Max Riefer leitet seit 2015 als „Chair of Percussion Studies“ die Schlagzeugabteilung der Musikfakultät der Universität UiTM Selangor in Kuala Lumpur, Malaysia. Des Weiteren ist er Coach des Neue-Musik-Ensembles „Opus Novus“ am Yong Siew Toh Conservatory of Music in Singapur. Er war darüber hinaus als Gastdozent international an verschiedenen Hochschulen, wie dem Birmingham Conservatory, Tokio Ongaku Daigaku oder dem Shanghai Conservatory tätig.
 
Max Riefer arbeitet als fester Schlagzeuger beim Ensemble für Neue Musik „Inverspace“ (Schweiz) und bei dem Duo für elektronische Musik und Percussion „Zero Crossing“ (Singapur, USA), sowie projektweise bei Ensembles wie „Ensemble Modern“ oder „Zeitkratzer“. Solistisch und kammermusikalisch trat er bei Festivals wie Tokyo Experimental Festival, Wien Modern oder MaerzMusik Berlin auf, weitere Konzertreisen führten ihn durch Europa, in den Nahen Osten sowie Ost- und Südostasien.
 
Max Riefer absolvierte sein Studium an der Hochschule für Musik in Freiburg bei Prof. Bernhard Wulff, Taijiro Miyazaki Und Pascal Pons sowie an der Toho Orchestra Academy in Toyama, Japan. Er wurde mit dem Kulturpreis des Saarländischen Kultusministers, dem Sonderpreis der Fritz-Neumeyer-Academy, sowie dem Gustav Scheck Award gemeinsam mit dem Freiburger Schlagzeugensemble ausgezeichnet.
 
Nach der Fokussierung auf rein instrumental-akustische Projekte erweiterte Riefer sein Wirken in letzter Zeit auf interdisziplinäre Projekte. Bei diesen arbeitet er auch mit Tanz, Schauspiel, elektronischer Musik und Video. Partner hierbei sind u.a. Peter I. Edwards (Singapore, elektronische Musik), Matthias Schneider-Hollek (elektronische Musik), Tobias Wulff (Videokunst). Zudem arbeitet er als Dirigent (u.a. Ensemble Shin, Tokyo) und Komponist (Aufführungen in der Schweiz, der Ukraine, Deutschland, Malaysia und Singapur).
 
Produktionen seines Duos „Zero Crossing“ sind auf www.zero-crossing.org als download erhältlich

Dattie Do © Dattie Do Dattie Do studierte fünf Jahre lang klassischen Gesang an der Nationalakademie für Musik, bevor er 2016 seine Liebe zum Jazz entdeckte.

Er entschied sich dann ganz für den Jazz und begann Anfang 2018 im bekannten Binh Minh Jazz Club zu singen. Dattie Do trat seitdem in einigen Jazzkonzerten auf und teilte die Bühne mit einigen der prominentesten Jazzmusiker Vietnams, unter anderem mit dem legendären Saxophonisten Quyen Van Minh.

Mit seiner ausgereiften Stimme und leichten Darbietung interpretiert Dattie Do das Repertoire aus der Swing-Ära ebenso wie den späteren Stilen Bebop und Cool Jazz. In „VET“ experimentiert er mit seiner Stimme und entdeckt dabei ein paar neue Aspekte in seiner Stimme.

Ngo Tra My © Ngo Tra My Ngo Tra My ist Lehrerin für Dan-Bau an der Nationalakademie für Musik. Sie ist sehr bekannt und erhielt bereits eine nationale Auszeichnung als Dan-Bau Solistin des Musikfestivals für professionelle Traditionelle Musik (1992), ein Diplom für Dan-Bau (1994). 207 legte sie den Master für Musikpädagogik (2007) an der Nationalakademie für Musik ab. Dort unterrichtet sie jetzt und beschäftigt sich außerdem wissenschaftlich mit traditioneller Musik und experimenteller Musik.

Sie hat in Vietnam und im Ausland Dan-Bau und traditionelle Musik unterrichtet und bei zahlreichen Anlässen wir Festivals (Vietnam Culture Days, Internationales Musikfestival, Cracking Bamboo, Hanoi New Music Meeting, Hanoi Sound Stuff) gespielt.

Sie hat 2006 bis 2008 Gastvorträge an der Musikakademie der Lund Universität in Malmö über traditionelle Instrumente gehalten. Seit 2006 ist sie Mitglied der experimentellen Musikgruppe The Six Tones. Mit dieser Gruppe hatte sie viele Auftritte als Tournee in Belgien, England, Skandinavien,  Österreich, Polen, den USA. Seit 2015 ist sie Mitglied der traditionellen Musikgruppe Thang Long.

Cedrik Fermont Cedrik Fermont © Frank Sebastian Hansen ist ein Komponist, elektronischer Musiker, Mastering Engineer, Autor, unabhängiger Forscher, Kurator und Radiomoderator, der seit 1989 in den Bereichen Lärm, elektronische und elektroakustische Musik tätig ist, in Zaire (DR Kongo) geboren und in Belgien aufgewachsen,derzeit lebt er in Berlin (Deutschland). Er betreibt die Plattform und beschriftet Syrphe, eine Plattform, die sich hauptsächlich der elektronischen, experimentellen und Noise-Musik aus Asien und Afrika widmet. Er ist auch Mitglied in Bands wie Axiome, Tasjiil Moujahed und vielen mehr.

Zusammen mit Dimitri della Faille schrieb er das Buch Not Your World Music: Noise in Südostasien, Gewinner des Prix Ars Electronica "Goldene Nica" 2017 in der Kategorie "Digital Musics & Sound Art".
 

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