Konzert European Dialogues

EUROPEAN DIALOGUES © Goethe-Institut Hanoi

Di, 08.10.2019

Goethe-Institut Hanoi

Duo Konzert mit Nina Janßen-Deinzer und Lucas Fels

Die international bekannten Koryphäen für die Interpretation zeitgenössischer Musik Nina Janßen-Deinzer und Lucas Fels geben ein Konzert für Klarinette und Violoncello

Auf dem Programmzettel stehen Stücke von
  • Mark Andre
  • Mathias Spahlinger
  • Pascal Dusapin
  • Peter Gahn
  • Kaija Saariaho
Nina Janßen-Deinzer (*1972)

Nina Janßen-Deinzer Foto: Nina Janßen-Deinzer studierte in Hannover in der Schule Hans Deinzers und schloss ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. Sie erhielt Erste Preise bei „Jugend musiziert“, beim Deutschen Musikwettbewerb und beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Osaka/Japan. Von 2006-2017 war sie Soloklarinettistin des Ensemble Modern. Als Solistin trat sie auf den renommierten Festivals auf, wie Salzburger Festspiele, Salzburg biennale, Donaueschinger Musiktage, Ultraschall Berlin, Festival NOW Essen, Berliner Festwochen, Forum Festival Moskau und mit Orchestern wie SWR Baden-Baden und Freiburg, hr- Sinfonieorchester, Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken, Ensemble Modern Orchestra, Konzerthausorchester Berlin, Kremerata Baltica u. v. m. Seit 2015 wirkt sie als Professorin für Kammermusik an der Hochschule für Musik Nürnberg, seit 2018 unterrichtet sie zusätzlich aktuelle Musik an der Hochschule für Musik Nürnberg.
 
Lucas Fels (*1962)

Lucas Fels Foto: Bernhard Strauss
studierte bei Christoph Henkel in Freiburg, bei Anner Bijlsmain Amsterdam und bei Amadeo Baldovino in Fiesole. Bis heute hat er an die tausend Uraufführungen, über 100 CDs mit Solo-und Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts gespielt. 1985 war Mitinitiator des ensemble recherche Freiburg und wirkte dort bis 2005 im Vorstand mit und als Cellist. Seit 2006 ist der Cellist des Arditti String Quartett London. Seit 2013 unterrichtet er neue Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt für Interpretatorische Praxis und Vermittlung. Er ist weltweit viel gefragt für Meisterklassen an Hochschulen und Universitäten.

Komponist*innen

Pascal Dusapin (*1955)

Pascal Dusapin Foto: Durand Salabert
Er studierte Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Université de Paris IV-Sorbonne. Dort erlernte er das Kompositionshandwerk zunächst autodidaktisch. Dann besuchte er Seminare der Komponisten Olivier Messiaen und Iannis Xenakis. Letzterer wurde für Dusapin zu einem „musikalischen Vater“, unter dessen Einfluss er sich mit den mathematischen und akustischen Gesetzmäßigkeiten von Musik beschäftigte. Dusapins Kompositionen umfassen neben Orchesterwerken und Kammermusik auch zahlreiche Opern. Neben literarischen Vorbildern bezieht sich Pascal Dusapin in seinen Werken immer wieder auch auf Theater, Tanz und bildende Kunst. Sein Interesse an außermusikalischer Inspirationen äußert sich nicht zuletzt in zahlreichen genreübergreifenden Kollaborationen. Dusapin, der zu den international aktivsten Komponisten Frankreichs zählt, wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
Pascal Dusapin hat sich nie einer Schule angeschlossen, weder den Serialisten noch den Spektralisten. Und doch klingt seine Musik in ihrer Sinnlichkeit und Farbigkeit typisch französisch. Sie hat etwas Ungreifbares. Sie schillert, fluktuiert, ist ständig in Bewegung, im Wandel, frappierende Klangmagie. So auch in Laps für Klarinette und Violoncello.
 



 
Mathias Spahlinger (*1944)

Mathias Spahlinger Foto: Mathias Spahlinger
Sein Schaffen vollzieht sich im Spannungsfeld der verschiedensten musikalischen Einflüsse und Stilrichtungen: zwischen Renaissance und Jazz, zwischen musique concrète und Webernschem Minimalismus, zwischen Geräusch, Improvisation und Notation, zwischen ästhetischer Autonomie und politischem Bewusstsein tragen die Werke Spahlingers Konflikte aus, für die es so keine festgelegten Vorbilder gibt. Er war Professor für Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Musikhochschule Freiburg.
 
Peter Gahn (*1970)

Peter Gahn Foto: Peter Gahn
studierte Komposition bei Nicolaus A. Huber und Ludger Brümmer in Essen sowie bei Jo Kondo in Tokio. Von 2000- 2005 arbeitete er als Dozent an japanischen Hochschulen, seitdem setzt er seine kompositorische Arbeit in Deutschland fort. Seit 2015 ist er Professor für Komposition/ Neue Medien/ Sound Studies an der Musikhochschule Nürnberg. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Sein Werkverzeichnis umfasst vor allem kammermusikalische und solistische Werke sowie elektroakustische Musik. In etlichen Werken arbeitet er interdisziplinär, oftmals mit starkem Asienbezug.

Kaija Saariaho (*1952)

Kaija Saariaho Foto: Maarit Kytöharju
studierte in Helsinki, Freiburg (bei Brian Ferneyhough) und in Paris am IRCAM. Paris ist auch seit langem ihre Wahlheimat. Am IRCAM hat sie Techniken von computer-assistierter Komposition entwickelt und mit live- Elektronik gearbeitet. Dies hat sie beeinflusst für ihre folgenden Kompositionen, langsame Klangveränderungen. Sie hat wichtige Kompositionspreise gewonnen: Grawemeyer-Preis, Wihuri-Preis, Nemmers-Preis, Sonning-Preis, Polar Musikpreis. Ihr Oeuvre umfasst Solowerke, Kammermusik, große Orchesterwerke und viele Opern. Sie gilt als eine der wichtigsten Komponistinnen weltweit.

Mark Andre (*1964)

Mark Andre Foto: Manu Theobald
schafft in seiner Musik existentielle Erfahrungsräume, die von subtilen Veränderungsprozessen geprägt sind. Im Zentrum seines Denkens steht die Frage nach dem Entschwinden, die sich auf alle musikalischen Parameter wie Klang, Form und Sujet beziehen. In seinen ebenso feinen wie konzentrierten Kammermusiken und auch in seinen Orchester- und Musiktheaterwerken erweist sich der gläubige Protestant als sensibler Klangforscher.

Mark Andre hat nach seinem Studium in Frankreich, das er unter anderem am Pariser Konservatorium bei Claude Ballif und Gérard Grisey absolvierte, in Deutschland eine neue musikalische Heimat gefunden. Seine Begegnung mit der Musik von Helmut Lachenmann, dessen Partitur für das Klavierkonzert Ausklang ihm eher zufällig in die Hände geraten war, beschreibt er als Offenbarung. In der Folge absolvierte er von 1993 bis 1996 ein weiterführendes Kompositionsstudium bei Lachenmann in Stuttgart sowie ein Studium der Musikelektronik bei André Richard im Experimentalstudio des SWR. Schon bald wurde er mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet; seit 1998 lehrt er regelmäßig als Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen. 2002 erhielt er den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, und 2005 ging er als Teilnehmer des Künstlerprogramms des DAAD nach Berlin, wo er seitdem lebt. Er ist Professor für Komposition in Dresden.
 
Programm
Mark Andre  iv 3 für Klarinette solo (2008)
Mark Andre E für Violoncello solo (2012)
Mathias Spahlinger still/moving (2015) für Klarinette und Violoncello
Pascal Dusapin Laps (1986/87) für Klarinette und Violoncello
Peter Gahn innere obere Ebene (2008/13) für Klarinette und Violoncello
Kaija Saariaho Oi Kuu (1990) für Bassklarinette und Violoncello

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