Film Hannah Arendt

Film "Hannah Arendt" in Ho-Chi-Minh-Stadt Foto (Ausschnitt): © Heimatfilm

Di, 20.10.2020

19:00 Uhr

Kino Nummer 1, Cinestar Cinema (Ho-Chi-Minh-Stadt)

1960 wird der NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Argentinien entführt und in Israel vor Gericht gestellt. Für die Zeitschrift The New Yorker reist die deutsch-amerikanische Schriftstellerin und politische Theoretikerin Hannah Arendt, die 1933 aus Deutschland emigrierte und sich 1941 in New York niederließ, als Korrespondentin zu dem Prozess. Sie ist überrascht, als sich der Angeklagte nicht als ein Monster oder kriminelles Genie, sondern als ein mittelmäßiger Bürokrat entpuppt.

Ein biografischer Spielfilm über die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) und ihre Beobachtung und Bewertung des Prozesses gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Verdichtet zum dynamisch erzählten Porträt einer Ausnahme-Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, beeindruckt der Film auch mit seinen intimen Schilderungen des New Yorker Milieus der deutsch-jüdischen Emigranten zu Beginn der 1960er Jahre.
 
 
Margarethe von Trotta © Goethe-Institut Margarethe von Trotta

Nach Abschluss der Schauspielschule und Engagements an den Bühnen von Dinkelsbühl, Stuttgart und Frankfurt war Margarethe von Trotta ab 1967 in vielen Rollen des Neuen deutschen Films zu sehen, darunter in Filmen von Rainer Werner Fassbinder (u.a. „Der amerikanische Soldat“, 1970), Herbert Achternbusch (u.a. „Das Andechser Gefühl“, 1974) und Volker Schlöndorff, mit dem sie auch mehrere Filme gemeinsam schrieb (u.a. „Strohfeuer“, 1972) bzw. inszenierte („Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, 1975).

Ihre erste selbstständige Regiearbeit war „Das zweite Erwachen der Christa Klages“ (1978). Darauf folgten so kontrovers diskutierte Filme wie „Die bleierne Zeit“ (1981), “ Rosa Luxemburg“ (1986), „Das Versprechen“ (1995) sowie die mehrteilige Fernseh-Adaption von Uwe Johnsons „Jahrestage“ (2000). Immer wieder geht es in ihren Filmen darum, dass Vergangenheit, individuelle ebenso wie politisch-gesellschaftliche, reflektiert und der Versuch ihrer kritischen Aufarbeitung unternommen wird.
 
BARBARA SUKOWA © Concorde Filmverleih Barbara Sukowa

Wie viele in der Nachkriegszeit geborene Stars feierte auch die Bremer Kaufmannstochter Barbara Sukowa, Jahrgang 1950, ihren Durchbruch mit Regisseur Rainer Werner Fassbinder. Als Muse der Autorenfilmerin Margarethe von Trotta verkörperte sie in Die bleierne Zeit (1981) die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin, in Rosa Luxemburg (1986) die gleichnamige deutsch-polnische Sozialistin, die philosophische Theoretikerin Hannah Arendt (2012) und in Vision – Aus dem Leben von Hildegard von Bingen (2009) gar eine Heilige. Doch der dreifachen Mutter und Ehefrau des Multimediakünstlers Robert Longo gelang in New York eine zweite Karriere. Als Sängerin sowohl in Klassikkonzerten wie mit ihrer eigenen Rockband und mit Stippvisiten in coolen Filmen wie John Turturros Romance & Cigarette (2005) hat sie in den USA, so sagt sie selbst, endlich „das Lächeln“ gelernt.
 

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