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Diese Reihe, die ursprünglich im April 2020 zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs hätte stattfinden sollen, konzentriert sich auf den fragilen Moment zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Erstarrung des Kalten Krieges, wobei 1945 sozusagen das „Kinojahr Null“ ist. Sie untersucht, wie das Kino genutzt wurde, um von den Schrecken des Krieges Zeugnis abzulegen, und erforscht seine Rolle im Prozess des Wiederaufbaus einer physisch und moralisch zerstörten Welt. Ein Großteil des Kinos dieser Zeit war von dem Zwang geprägt, zu dokumentieren und Beweise festzuhalten, von Wochenschauen über den italienischen Neorealismus bis hin zu deutschen Trümmerfilmen und Hollywood-Thrillern (obwohl der Wunsch, zu vergessen, ein vielleicht ebenso weit verbreiteter Impuls war). Jedes Land, das vom Krieg betroffen war, entwickelte seine eigene Art und Weise, mit dem Erlittenen umzugehen.
 
Die Filme in dieser Reihe berühren einige der zentralen Themen, die der Krieg hinterlassen hat: die Schuld und Verantwortung der Deutschen, die Aufdeckung der Lager und des Holocaust, die Vertreibung, das Überleben unter harten Bedingungen, „der Mythos der Amerikaner“ und der Versuch, sich vorzustellen, wie eine zukünftige Weltordnung aussehen könnte. Die Ordnung, die aus den Trümmern hervorging, war nur eine von vielen möglichen Welten. Die Erforschung des Kinos dieser Zeit macht deutlich, wie komplex und belastet diese Debatten waren.
 
Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem German Film Office.
 
Filmprogramm:
 
Wolfgang Staudte, Die Mörder sind unter uns (Deutschland 1946, 85 Min.)
Roberto Rossellini, Germany Year Zero (Italien 1948, 73 Min.)
Jacques Tourneur, Berlin Express (USA 1948, 87 Min.)
Peter Lorre, Der Verlorene (Deutschland 1951, 98 Min.)
Jerzy Kawalerowicz, The Real End of the Great War (Polen 1957, 90 Min.)
Crown Film Unit Program
Yasujiro Ozu, Record of a Tenement Gentleman (Japan 1947, 72 Min.)
Aleksandr Dovzhenko & Yuliya Solntseva, Victory in the Ukraine and the Expulsion of the Germans from the Boundaries of the Ukrainian Soviet Earth (Ukraine 1945, 73 Min.)
Emil Weiss, Falkenau, the Impossible (Frankreich 1988, 61 Min.)