Filmvorführung

Two by Brasch

17.05.–14.06.2022

Online



Details

Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Preis: Kostenlos
gfo-newyork@goethe.de Anmeldung erforderlich

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Anmeldung
Das German Film Office freut sich, zwei seltene Filme des deutschen Dichters und Dramaturgen Thomas Brasch (1945–2001) zum kostenlosen Streaming anbieten zu können. Sie sind Teil eines Programms, das diesen bemerkenswerten Künstler und seine Geschichte dem amerikanischen Publikum näherbringen soll. Die Filme werden in den gesamten Vereinigten Staaten zum Streaming verfügbar sein.

Engel aus Eisen (1981)
Der erste Film des deutschen Dichters und Dramatikers Thomas Brasch beruht auf einer wahren Begebenheit. Es handelt sich um ein historisches Drama, das während der Berlin-Blockade von 1948–1949 spielt und von den dröhnenden Geräuschen der Luftbrücke begleitet wird. Ein 17-jähriger Ganove namens Gladow arbeitet Hand in Hand mit einem Wirtschaftskriminellen, raubt und plündert Tag und Nacht, aber entzieht sich der Festnahme. Die Zukunft wirft einen langen Schatten auf diese Figuren, deren Widersprüche und Verwirrungen sinnbildlich für das Berlin der Nachkriegszeit sind.

Weltpremiere: Internationale Filmfestspiele von Cannes

„Ich danke der Filmhochschule der DDR für meine Ausbildung (...); ich danke den Helden meines Films, den beiden toten Kriminellen Gladow und Völpel, für ihr Beispiel.“ Mit diesen Sätzen bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises für Engel aus Eisen sorgte Thomas Brasch 1981 für einen Skandal.

Engel aus Eisen
Regie: Thomas Brasch
Bundesrepublik Deutschland 1981
103 Minuten
Mit Hilmar Thate, Katharina Thalbach, Ulrich Wesselmann, Karin Baal, Ilse Pagé

Der Passagier – Welcome to Germany (1988)
Ein Hollywood-Filmemacher (ein deutschsprachiger Tony Curtis) kehrt nach Deutschland zurück, wo er und andere KZ-Häftlinge 1942 dazu verleitet wurden, in einem Nazi-Propagandafilm mitzuwirken. Er plant, einen Dokumentarfilm über diese Erfahrung zu drehen. Thomas Braschs letzter Film ist eine Reflexion über die Selbsttäuschung bei der Verarbeitung von Schuld und die Schwierigkeit der Vergangenheitsbewältigung durch Kunst.

Weltpremiere: Internationale Filmfestspiele von Cannes

Der Passagier – Welcome to Germany
Regie: Thomas Brasch
Bundesrepublik Deutschland/Großbritannien/Schweiz 1988
102 Minuten
Mit Tony Curtis, Katharina Thalbach, Gedeon Burkhard, Birol Ünel, Matthias Habich, Charles Régnier, Karin Baal, Irm Hermann

Teil der Thomas Brasch Retrospektive

Siehe auch Familie Brasch, Vorführung am 17. Mai, 19 Uhr, Center for Jewish History

Als Sohn aktiver Kommunisten und Kindertransport-Flüchtlinge in England geboren, verkörperte Thomas Brasch wie kaum ein anderer Künstler die Bruchlinien der deutschen Geschichte. Während sein Vater in den Reihen der ostdeutschen Regierungspartei aufstieg, wurde Brasch ein kompromisslos radikaler Schriftsteller, dessen Aktivismus zu Zensur und Gefängnis führte. Nach seiner Übersiedlung in den Westen weigerte er sich, die Rolle des DDR-Dissidenten zu spielen und konzentrierte seine Kritik auf die westdeutsche Gesellschaft und auf die deutsche Geschichte, in Theaterstücken, Gedichten und brillanten, aber herausfordernden Filmen. Obwohl er als Übersetzer von Tschechow und Shakespeare ins Deutsche hoch angesehen ist, wurde keine von Braschs eigenen Schriften jemals auf Englisch veröffentlicht. Seine wichtigsten Filme, schrille Meditationen über die deutsche Geschichte wie Der Passagier – Welcome to Germany (1988, mit Tony Curtis in der Hauptrolle als cholerischer Hollywood-Regisseur, der nach Deutschland zurückkehrt, um einen Film über seine Zeit im Konzentrationslager zu drehen), werden in den USA nur selten gezeigt.

In diesem Frühjahr stellen das Leo Baeck Institute, das Goethe-Institut New York, das German Film Office, das Deutsche Generalkonsulat in New York, Deutsches Haus at NYU und die Friends of Freiburg Alumni of North America diesen bemerkenswerten Künstler und seine Geschichte dem amerikanischen Publikum vor.

Am 24. Mai um 14 Uhr sind das Leben und Vermächtnis des vielseitigen Künstlers Thomas Brasch Thema einer Online-Podiumsdiskussion mit Prof. Cathy Gelbin (University of Manchester), dem deutschen Generalkonsul in New York David Gill und dem Künstler Alexander Polzin. Anmeldung erforderlich.