Filmvorführung

German Movie Nights: Liebe, D-Mark und Tod

Liebe, D-Mark und Tod
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02.06.2023
19:00 Uhr

Goethe-Institut New York

30 Irving Place
New York, NY 10003

Details

Sprache: Deutsch, Türkisch mit englischen Untertiteln
Preis: Kostenlos
+1 212 4398700
gfo-newyork@goethe.de Anmeldung erforderlich

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Anmeldung
Das German Film Office freut sich, Cem Kayas preisgekrönten Dokumentarfilm Liebe, D-Mark und Tod im Goethe-Institut New York zu präsentieren, und lädt zu einem anschließenden Gespräch zwischen dem Regisseur und Sukhdev Sandhu, Leiter des Center for Experimental Humanities an der New York University, ein. Anmeldung erforderlich.

Das Anwerbeabkommen der Bundesrepublik Deutschland mit der Türkei aus dem Jahr 1961 brachte nicht nur sogenannte Gastarbeiter und ihre Familien nach Deutschland, sondern auch ihre Musik. Cem Kayas faszinierender Dokumentarfilm-Essay ist ein Lehrstück über die deutsch-türkische Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das von Fließbandarbeit, Heimweh und Familienzusammenführung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, wehmütigen Liedern und Hip-Hop erzählt und den längst vergessenen Basar im Hochbahnhof Berlin Bülowstraße aufleben lässt. Berühmte, aber den meisten von uns unbekannte Musiker*innen, von den Old-School-Sänger*innen Metin Türköz und Yüksel Özkasap über die Psychedelik-Band Derdiyoklar bis hin zum verkaufsschlagenden Rapper Muhabbet, kommen zu Wort. Dies ist die Welt von Radio Yilmaz, dem Musikkassettengeschäft, dem Exil von Protestrocker Cem Karaca und marktbewussten Hochzeitsbands, die je nach Bedarf auch auf Kurdisch oder Arabisch singen können.

Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen zeigt Cem Kayas lebendiger Film, wie viel Musik von und für die türkische Diaspora in Deutschland seit den 1960er Jahren produziert wurde und welchen Einfluss sie auf die nachfolgenden Generationen hatte. Liebe, D-Mark und Tod erzählt „eine fesselnde, selten gehörte Musikgeschichte“ (Sheffield DocFest) und ist „ein rhythmisch und lebendig erzähltes, filmisches Nachschlagewerk der türkischen Musik in Deutschland“ (Berlinale).

Liebe, D-Mark und Tod wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, und ist aktuell für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert.

Weltpremiere: Internationale Filmfestspiele Berlin

„[E]in facettenreiches, mitreißendes Porträt mehrerer Generationen, das ein wenig bekanntes kulturelles Erbe mit Fragen um Teilhabe und Identität in einem sich verändernden Land thematisiert. Nichts weniger als ein Meilenstein der Musikgeschichtsschreibung.“ (epd Film)

Aşk, Mark ve Ölüm
Regie: Cem Kaya
Deutschland 2022
96 Minuten


Cem Kaya ist ein in Berlin lebender, türkischstämmiger Dokumentarfilmer mit einem ausgeprägten Interesse an gefundenem Filmmaterial. Aus dem Bereich der Kulturwissenschaften kommend, verbindet er in seinen Filmen humorvolles Storytelling mit tiefem Hintergrundwissen. Bevor er sich dem Dokumentarfilm zuwandte, arbeitete er als Produzent, Cutter und Regisseur von Werbespots und Musikvideos. Sein Film Remake, Remix, Rip-Off (2014) über die türkische Yesilçam-Filmindustrie und ihre Remakes von Hollywood-Kassenschlagern für den türkischen Markt feierte in Locarno seine Weltpremiere. Kaya arbeitete als Kameramann an Forensic Architectures investigativem Dokumentarfilm 77sqm_9:26min (2017) über den NSU-Mord an Halit Yozgat, der auf der documenta 14 uraufgeführt wurde.

Sukhdev Sandhu ist Leiter des Center for Experimental Humanities und Professor für Englisch und Sozial- und Kulturanalyse an der New York University, und Autor unter anderem von Night Haunts: A Journey Through the London Night (Gewinner des DH Lawrence International Prize for Travel Writing 2008). Sandhu macht Radiodokumentationen für die BBC, leitet das Colloquium for Unpopular Culture an der New York University und ist Filmkritiker (2005 wurde er bei den British Press Awards zum Kritiker des Jahres gewählt). Seine Texte erschienen unter anderem in der London Review of Books, der Süddeutschen Zeitung, Du, The Wire, Sight and Sound, Bidoun, Gastronomica, The Australian, Modernism/Modernity, New York, The Guardian und Times Literary Supplement.