German Movie Nights: Ellbogen
Mi, 23.10.2024 19:00 Uhr EDT
Goethe-Institut New York
30 Irving PlaceNew York NY 10003
USA
Details
Sprache: Deutsch/Englisch/Türkisch mit englischen UntertitelnPreis: Kostenlos
+1 212 4398700
gfo-newyork@goethe.de Für diese Veranstaltung bitten wir um Anmeldung
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Ein intensives Porträt einer jungen Frau, die darum kämpft, sich in einer Gesellschaft zu behaupten, die sie ausgrenzt
Das German Film Office freut sich, den preisgekrönten Film Ellbogen im Goethe-Institut New York zu präsentieren, und lädt zu einem anschließenden Gespräch zwischen Regisseurin Aslı Özarslan, Autorin Fatma Aydemir und Ela Genzen, Professorin für Deutsch an der University of Massachusetts, Amherst, ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Festivals „Longing/Belonging“ der Goethe-Institute in Nordamerika statt. Anmeldung erforderlich.
Die 17-jährige Hazal ist eine türkisch-deutsche Teenagerin, die in Berlin lebt und von einer Zukunft außerhalb der elterlichen Bäckerei träumt. Trotz aller Bemühungen um einen Ausbildungsplatz lassen ihr ihre mittelmäßigen Noten und die vielen abgelehnten Bewerbungen kaum Zukunftsaussichten. An ihrem 18. Geburtstag will sie dem Alltag entfliehen und mit ihren Freunden in einem Club feiern. Als die Mädchen vom Türsteher abgewiesen werden, ist ihnen nicht mehr nach Feiern zumute. Auf dem Heimweg werden sie in der U-Bahn von einem Fremden belästigt und die Situation eskaliert – mit tödlichen Konsequenzen. Basierend auf dem preisgekrönten Roman Ellbogen von Fatma Aydemir ist Aslı Özarslans Spielfilmdebüt ein gekonntes und intensives Porträt einer jungen Frau, die darum kämpft, sich in einer Gesellschaft zu behaupten, die sie ausgrenzen will.
„Hazal ist schwer zu greifen in ihrer jugendlichen Rebellion und Trotzigkeit. Melia Kara verleiht dieser oft noch kindlichen und dann so entschlossenen Figur eine vielschichtige Authentizität. Man folgt ihr durch dunkle Gassen und in schummerige Räume ebenso wie in ihr getriebenes Inneres, das nicht weiß, wo es hinsoll. Es ist ein erschütternder Film, für den man sich – um Hazal und der deutschen Gesellschaft willen – ein gutes Ende wünscht.“ (epd Film)
Ellbogen feierte seine Premiere in der Sektion „Generations“ der 74. Berlinale und wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Frankfurter Buchmesse 2024 für beste Adaption.
Ellbogen
Regie: Aslı Özarslan
Deutschland 2024
86 Min.
Mit Melia Kara, Jamilah Bagdach, Asya Utku, Nurgül Ayduran, Jale Arikan, Mina Özlem Sağdiç, Doğa Gürer, Ercan Karaçayli
Teil des Festivals „Longing / Belonging“
Geschichten von Migration prägen unsere modernen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe nach Zugehörigkeit suchen. Kulturelle Vielfalt wird einerseits gefeiert, gleichzeitig entstehen aber neue soziale Grenzen. Das Festival “Longing/Belonging” des Goethe-Instituts präsentiert künstlerische Beiträge und gesellschaftliche Diskurse aus Deutschland und Nordamerika.
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Aslı Özarslan wurde in Berlin geboren. Sie studierte Theater- und Medienwissenschaften an der Universität Bayreuth, Philosophie und Soziologie an der Université Paris-Sorbonne (Paris IV) und Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. 2009 drehte sie ihren ersten Kurzfilm. 2012 entstand für die Humboldt-Box die 11-minütige Videoinstallation Kanak Sprak Bist Du, in der sie sich mit dem deutschen Dialekt von Jugendlichen in multiethnischen Vierteln beschäftigt. Ihr Film Insel 36 (2014) und ihr Abschlussfilm Dil Leyla (2016) wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.
Fatma Aydemir, geboren in Karlsruhe, lebt in Berlin und arbeitet als Journalistin, Publizistin und Redakteurin. Ihr Debütroman Ellbogen erschien 2017 im Hanser Verlag und wurde mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Franz-Hessel-Preis für das beste Debüt ausgezeichnet. 2019 hat sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah die Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum herausgegeben. Aydemirs zweiter Roman Dschinns ist 2022 bei Hanser erschienen und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Eine englische Übersetzung von Jon Cho-Polizzi wurde im September 2024 von der University of Wisconsin Press veröffentlicht.
Ela Gezen ist Professorin für Deutsch an der University of Massachusetts, Amherst. Sie beschäftigt sich mit der deutschen und türkischen Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts, insbesondere mit Migrationsliteraturen, Minderheitendiskursen, historischen und theoretischen Darstellungen des Transnationalismus sowie mit Literatur- und Kulturtheorie. Gezen ist Autorin von Brecht, Turkish Theater, and Turkish-German Literature: Reception Adaptation, and Innovation after 1960 (Camden House 2018) und ist Mitherausgeberin von Minorities and Minority Discourse in Germany since 1990 (Berghahn 2022).