Gespräche und Diskussionen

Vortrag

Andreas Siagian
© Andreas Siagian

So, 07.10.2018 14:00 Uhr – 21:00 Uhr

Kedai Kebun Forum Yogyakarta

Jl. Tirtodipuran No. 3
55143 Yogyakarta

Details

Sprache: Englisch, Indonesisch
Preis: Kostenlos
+62 21 23550208-116
Maya.maya@goethe.de

Kedai Kebun Forum

 

14.00-15.30
Verflochtene Perspektiven – Dinge, die man durch Networking lernen kann
Sprecher: Wok the Rock (Yes No Klub), Tengal & Erick Calilan (WSK Festival), Yuen Chee Wai (Playfreely/BlackKaji & Asian Meeting Festival), Jan Rohlf (CTM Festival & ICAS Network)
Moderation: Anna-Maria Strauß (Goethe-Institut Indonesien)

Netzwerke und kollaborative Modelle werden als wichtige Werkzeuge für eine unbekannte Zukunft angepriesen. Während sich Netzwerke immer globaler ausbreiten und mehr hybride künstlerische Disziplinen und Stimmen umfassen, nehmen Fragen, wie man wirklich zusammenarbeiten kann, komplexere Dimensionen an. Was sind die Herausforderungen, um transkulturell wirklich gemeinsam zu arbeiten? Inwieweit kann die Stimme eines jeden gehört werden, ohne die Entscheidungsprozesse zu lähmen? Wie gehen wir mit globalen Asymmetrien um? Gibt es bereits Best-Practice-Beispiele?

Die Veranstaltung beginnt mit kurzen Präsentationen der vier Organisationen, die sich hinter Nusasonic verbergen, um Informationen über den Kontext des Projekts und die Aktivitäten zu vermitteln. Im Anschluss an die Präsentationen werden die Prozesse (Entwicklung, Kuration, Kommunikation, Logistik) hinter Nusasonic diskutiert, einige der Herausforderungen bei der Zusammenarbeit und die Erfahrungen bei der Erstellung von Nusasonic besprochen und Fragen für zukünftige Bestrebungen aufgeworfen.

15.30-16.00    
Pause

16.00–17.00     
Der Cyborg im Fluss: Nähmaschinen am Ethnischen Körper
Ein Vortrag von Tad Ermitaño

Außerhalb ihrer Herkunftskulturen werden Technologien immer zuerst als importierte außerirdische Artefakte angetroffen. Der Grossimport von Technologien ist in der Regel eine Folge des ökonomischen Imperialismus und führt zwangsläufig zu kulturellen Schocks beim Empfänger. Diese Schocks rufen eine Vielzahl von Reaktionen hervor, von denen einige einander widersprechen und deren Zusammenspiel verschiedene und unvorhergesehene historische Konsequenzen hat. Das Zusammenwirken von auf elektronischen Technologien beruhenden Kunstformen mit Konzepten nationaler Identität bietet ein interessanten Einblick in die Prozesse, bei denen das Alien in dem Körper einer Kultur verdaut und absorbiert wird.

Dieser Vortrag wird von Tad Ermitaño gehalten, einem der Pioniere der neuen Medienkunst auf den Philippinen und in Südostasien. Seine künstlerische Praxis umfasst eine bemerkenswerte Untersuchung der Prozesse, Semiotik und Strukturen, die die Beziehung des Menschen zu Maschinen umgeben.

17.00–18.00     
Selbstorganisierende Strukturen und Hersteller-Kultur
Sprecher: Andreas Siagian (Lifepatch), Peter Kirn (CDM), Arnont Nongyao, Lintang Raditya, Yab Sarpote (AOA Space)        
Moderation: Tengal (WSK)

Künstlerlabore, Hersteller-Kultur, DIY, DIWO, Basteln ... Eine Vielzahl von Begriffen beschreibt das globale Phänomen der Do-it-yourself-Kulturen. Obwohl die DIY-Praxis weltweit existiert, haben einige Städte oder Regionen einen Ruf als Hotspots; Indonesien und Südostasien zeichnen sich durch eine starke Kooperationsethik aus, und Berlin ist ebenfalls als Drehscheibe für Macher, Hacker und Kollektive bekannt. Welche gemeinsamen Inspirationen und Strategien werden an diesen Standorten geteilt? Gibt es Unterschiede darin, wie und warum sie entstanden sind? Sind diese Gemeinschaften gleichermaßen von einer Zunahme der Wettbewerbsstimmung betroffen und versuchen sie, wenn überhaupt, sie zu bekämpfen? Was können sie voneinander lernen? In diesem Vortrag bringen verschiedene Künstler und Macher ihre Erfahrungen an den Tisch, geben Einblick in ihre lokalen Szenen und schlagen vor, wie ihr Wissen über verschiedene Regionen hinweg zusammenhängen könnte.

18.00-19.00
Pause

19.00-20.30
Musik und Politik durch Raja Kirik
Ein Gespräch mit Yennu Ariendra und J Mo’ong Santoso Pribadi.
Moderation: Gunawan Maryanto

Das Album Raja Kirik (Der Hundekönig) beschäftigt sich mit der Geschichte der Gewalt in Ost-Java während der niederländischen Besatzung. Das Album besteht aus sechs Kompositionen, die die Geschichte des fiktiven Königs Menak Jinggo aus dem alten Manuskript Serat Damar Wulan und Jathilans Kunst mit Fokus auf Jaranan Buto umfassen. Weitere Inspirationen aus Jathilans Kunstformen wie Gedruk Merapi und andere Variationen aus Yogyakarta, Bantul und Purwokerto sind ebenfalls zu hören.

Raja Kirik wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei der Hundekönig die Hauptrolle spielt. In den Worten des Moderators dieses Vortrags, Gunawan Maryanto: "Für mich kann Raja Kirik heutzutage jeder sein: diejenigen, die marginalisiert, unterdrückt und immer abgelehnt werden." Das Album ist Teil eines langfristigen Forschungsprojekts mit dem Titel Menara Ingatan. Es dient als Basis für den Auftritt von Ariendra und Pribadi bei Societet Militer am 10. Oktober.