Musikalisches Erbe Mirath:Music

Mirath:Music
Mirath:Music | Foto (Detail): © Goethe-Institut e.V.
Mirath:Music ist eine tourende Soundausstellung des Goethe-Instituts in der Region Westasien, Nord- und Nordostafrika, an der Musiker*innen aus Algerien, dem Sudan, Tunesien, Palästina, dem Irak, Libanon und Jordanien mitgewirkt haben. 

Anstelle den Versuch zu unternehmen, einen historischen Überblick über die musikalischen Entwicklungen in der Region zu geben, verfolgt diese Ausstellung einen experimentellen kuratorischen Ansatz, mit dem Ziel, Einblicke in die musikalische Vielfalt dieser Region zu geben, ohne dabei zu versuchen, repräsentativ zu sein. Über die individuellen Bezüge der beteiligten Künstler*innen zu musikalischen Traditionen und das Spiel mit musikalischen Elementen aus unterschiedlichen Zeiten und Orten versteht Mirath:Music Kulturerbe als etwas Lebendiges, das gerade durch seine beständige Weiterentwicklung bewahrt wird. 

Die Produktion von Mirath:Music wurde wesentlich von den Künstler*innen selbst bestimmt. Im April 2021 trafen sich die beteiligten Musiker*Innen in einem Onlineworkshop, um verschiedene Aspekte, die in Verbindung mit dem musikalischen Erbe in der Region stehen, zu diskutieren, Ideen auszutauschen und ein gemeinsames Ausstellungskonzept zu erarbeiten. Am Ende dieses Prozesses entschieden sich die Künstler*innen dafür, eine große Vielfalt künstlerischer Ideen und Ansätze in der Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe zuzulassen und mit jenen musikalischen Traditionen zu arbeiten, in denen sie sich individuell wiederfinden konnten. Dabei verband sie die geteilte Erfahrung und das gemeinsame Verständnis, dass ihr musikalisches Erbe tief in den sozio-politischen Kontext eingebettet ist, in welchem sie leben, sowie an das Streben der jeweiligen Gemeinschaft nach Freiheit, Anerkennung und Selbstbestimmung gebunden ist. Ebenfalls verband sie ihre eigene persönliche Berufung als Künstler*innen, sich selbst und den Auseinandersetzungen in ihren Gesellschaften eine Stimme zu verleihen. 

Das Ergebnis dieser Arbeit und des Produktionsprozesses sind 14 musikalische Beiträge, in denen jede*r Künstler*in auf unterschiedliche Weise das archivierte oder entlehnte Material in eigenen musikalischen Kompositionen weiterentwickelt. Außerdem bringt ein gemeinsam produzierter Track die künstlerische und musikalische Vielfalt, die in dieser Ausstellung zu tragen kommt, zusammen.