Oma Trude  Vom Vorhang bis zum Osterei: Trude im Farbrausch!

Oma Trude im Farbrausch Illustration (Detail): Celine Buldun

Oma Trude bringt Farbe ins Haus: Heute zeigt sie Euch, wie Ihr mit Naturmaterialien Eure Ostereier selbst färbt – ob mit Kurkuma, Heidelbeeren oder Spinat! 

Ihr Lieben, endlich ist das graue Einerlei vorbei: Der Winter hat sich verkrochen und die Sonne entfaltet – auch hier in Hollenbach – ihre ganze Kraft! Für mich kann es im Frühjahr gar nicht bunt genug sein: Dann erstrahlen nicht nur die Blumen auf meiner Terrasse in den prächtigsten Farben, sondern auch pünktlich zum Osterfest die Körbchen für meine lieben Enkel!

Am meisten freuen sie sich über selbst gefärbte Ostereier – da weiß ich in jedem Jahr mit neuen ausgefallenen Farben zu überraschen. Aber Vorsicht: Die Fabrikware aus dem Supermarkt möchte ich nicht in meinem Osterkörbchen finden. Ich bevorzuge selbstbemalte Eier ohne Schadstoffe, dafür mit viel Liebe und Kreativität. Zum Glück ist es mit Gemüse wie Spinat, Gewürzen wie Kurkuma und Obst wie Heidelbeeren ganz leicht, schöne Farben zu erzeugen. Wie das geht, zeige ich euch jetzt!

Plant für das Färben der Eier genügend Zeit ein, denn die jeweiligen Zutaten müssen in einem Wasserbad kochen, damit ein Sud entsteht. Wichtig ist, dass Ihr die Ostereier, bevor Ihr sie färbt, gut säubert  und von Schmutz befreit.
  • Kocht Euer jeweiliges Färbemittel (zum Beispiel 500 Gramm klein geschnittenes Gemüse) 30 bis 45 Minuten in einem Liter Wasser. Euren fertigen Sud filtert ihr anschließend. Kleiner Tipp von mir: Mischt ein wenig Essig dazu und die Farben strahlen!Jetzt geht’s ans Eingemachte: Füllt den Sud in eine kleinere Schüssel.
  • Legt die Eier in den Sud und lasst sie zehn Minuten darin kochen. Damit sie gleichmäßig gefärbt werden, bewegt sie vorsichtig mit einem Löffel im Topf hin und her. Und schwupps, sind die Eier hart und bunt!
  • Ihr habt die Eier abgeschreckt und die Farben sind Euch noch zu blass? Legt sie nochmals in Euren Farbsud. Übrigens: Ihr könnt braune und weiße Eier färben, das Ergebnis wird dann jeweils in der Farbe dunkler oder heller. Wenn Ihr Euch fragt, ob Eure Töpfe (aus Edelstahl) von den Färbemittel Schaden tragen: Beugt dem vor und greift zum Emailletopf!

Bunte Ostern

Soll Euer Osterei blau sein, nehmt ganz einfach Hibiskusblüten, getrocknete Heidelbeeren oder Holunderbeeren zur Hand. Möchtet Ihr das Gelbe vom Ei, schnappt Euch Zwiebelschalen oder Johanniskraut – und schon ist es das Ei strahlend gelb! Soll es lieber orange sein, empfehle ich Kurkuma (etwa zwanzig Gramm Pulver für einen Liter) und klein zerhackte Karotten (hier gerne den Sud eine halbe Stunde auf niedriger Stufe kochen lassen, bevor Ihr die Eier hineinlegt)!

Für ein bisschen Violett in der österlichen Farbpalette könnt Ihr Eure Eier in Rotkohlsud kochen, für strahlendes Rot klappt es gut mit Rote Bete (auch hier den Sud mit bis zu vier Knollen des Gemüses etwas länger köcheln lassen, etwa eine Dreiviertelstunde). Mit Spinat (ca. 400 Gramm bis zu einer Dreiviertelstunde kochen lassen), Petersilie, Brennnesseln oder ganz einfach Grashalmen leuchtet Euer Osternest in den schönsten Grüntönen! Für braune Eier kocht Ihr diese für einige Zeit (eine gute Viertelstunde) in dem Sud von Zwiebelschalen oder – ganz simpel – in Kaffee oder Schwarztee (bis zu 50 Gramm in etwa zwei Litern, eine halbe Stunde) köcheln lassen.

DIE FARBENSPIELE KÖNNEN BEGINNEN

Bei den jungen Leuten sind Avocados ja zum Grundnahrungsmittel geworden. Walnüsse liefern übrigens noch mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren als Avocados und müssen nicht um die halbe Welt reisen. Wenn Ihr Euch aber mal eine leckere Guacamole gönnt, könnt Ihr aus den Schalen und Kernen der Avocado ein wunderbares Färbemittel für Baumwollstoffe oder Naturwolle machen. Die Stoffe werden nicht etwa grün oder braun, sondern wunderbar hell- bis altrosa.
 
  • Wascht die Schalen und den Kern gut ab
  • Schneidet sie in kleine Stücke
  • Lasst sie in einem großen Topf mit Wasser circa eine Stunde köcheln, bis ein Sud entsteht
  • Bedeckt Eure T-Shirts, Vorhänge oder Kissenbezüge in einer Wanne komplett mit der Flüssigkeit und rührt diese einmal pro Stunde um
  • Jetzt könnt Ihr den Stoff einmal kalt abbrausen und anschließend bei 30 Grad in der Waschmaschine waschen. Fertig! Die Methode funktioniert besonders gut für Baumwollstoffe und Naturwolle.
Ich hoffe, ich konnte Euch Lust auf Farben machen. Habt Ihr noch andere Methoden, natürlich zu färben? Dann schreibt sie mir in einem Kommentar!

Eure Trude