Joris – Herz über Kopf


Hoffnungslos hoffnungsvoll – das ist nicht nur der Titel des Debutalbums von Joris Buchholz oder kurz: Joris, der im Jahr 2015 mit seiner Band die deutsche Musikszene aufgerüttelt hat wie kaum ein anderer. Die Worte stehen für viel mehr, nämlich das Lebensgefühl des 25-jährigen Singer Songwriters aus einem kleinen Ort in Nordrhein-Westfalen, der sagt: „Das Wortspiel war schon immer in meinem Kopf. Natürlich gibt es in meinem Leben traurige Momente, das gehört dazu. Aber insgesamt muss es schön sein. Wir müssen das Leben genießen.“

Für das Schöne in Joris Leben sorgt vor allem eins: die Musik. Mit fünf Jahren bekam er von seinen Eltern sein erstes Schlagzeug geschenkt, mit sieben kam Klavierunterricht dazu, wobei Joris ehrlich zugibt: „Da war ich total faul. Bis heute kann ich noch nicht gut Noten lesen.“ Trotzdem spielte er weiter Klavier, sang dazu und brachte sich später selbst das Gitarrespielen bei. Mit elf Jahren komponierte er seine ersten Songs und als Joris mit 16 für ein Austauschjahr in die USA ging, fing er an, seine Musik aufzunehmen. Zurück zu Hause in Vlotho in der Nähe von Bielefeld baute er sich im Keller seines Elternhauses sein erstes kleines Studio.

Nach dem Abitur ging Joris nach Berlin, wo er zwei Semester lang Ton- und Musikproduktion studierte, bevor es ihn weiter nach Mannheim an die Popakademie zog. Hier lernte er nach und nach seine komplette Band kennen, schrieb Songs und jobbte nebenbei als Backliner auf Touren großer Bands. Joris sagt, er habe in dieser Zeit sehr viel gelernt, „aber wenn du immer nur an der Seite stehst und die Gitarren hochbringst, ist das auf Dauer natürlich unglaublich frustrierend.“ Vor allem für ein Talent wie Joris.

Also ging es 2014 wieder nach Berlin, wo er mit den Aufnahmen für sein erstes Album begann, das im April 2015 erschien und in Deutschland von null auf Platz drei in die Charts einstieg – ein Riesenerfolg. Nicht zuletzt deshalb, weil die Musik und die Texte von Joris so authentisch sind. Joris hat alle dreizehn Songs des Albums selbst geschrieben, sieht sich als Geschichtenerzähler und die Musik als Vermittler für die Geschichten, die er selbst erlebt hat oder die ihn inspirieren.

Während er zu Beginn seine Texte noch auf Englisch schrieb, konzentriert er sich seit einiger Zeit komplett auf deutsche Lyrics: „Mein Album hat einen recht englischen Sound und es war mir wichtig, dass wenn man sich in der Musik verliert, die Musik eine Emotion vorgibt und für sich spricht. Gleichzeitig möchte ich aber auch, dass mir die Leute bis ins letzte Detail zuhören und zuhören können. Das möchte ich nie wieder missen.“
 

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