Hommage an Franz Kafka (1883-1924)
Kafka 2024

Montage auf beigem Hintergrund, die einen Textauszug aus Kafkas Metamorphose, einen blauen Hochstuhl und ein schwarzes Schloss zeigt und rechts das orange-schwarze Logo des Kafka-Jahres 2024.
© María Andrea Miranda Serna

Anlässlich seines 100. Todestages wird Franz Kafka im Jahr 2024 mit einer Reihe von kulturellen Veranstaltungen rund um sein Werk geehrt.

Der deutschsprachige Prager Schriftsteller Franz Kafka, der 1924 im Alter von vierzig Jahren starb, wird seit langem als einer der Begründer der modernen Literatur angesehen. Besonders in Europa, aber auch weltweit, fasziniert er weiterhin Leser*innen, bereitet Forscher*innen Kopfzerbrechen und den Verlagen viel Stoff. Trotz seiner Komplexität hat Kafkas Werk den Sprung aus Schulbüchern und akademischen Kreisen heraus in die weite digitale Welt geschafft. Seine vollständigen Werke, auch die persönlichsten, wie Tagebücher und Briefwechsel, sind im Netz frei verfügbar. Die Generation Z hat Kafka auf TikTok und Twitter zu einem Star gemacht. Diese ungebrochene Faszination für Kafka findet ihren Ausdruck in der Fülle zeitgenössischer Kunst, die von seiner Person und seinem Werk inspiriert ist.

Ausgehend von dieser Aktualität Kafkas und anläßlich seines Todestages widmen das Goethe-Institut Paris, das Tschechische Kulturzentrum Paris und das Österreichische Kulturforum Paris gemeinsam mit Partnerinstitutionen dem Künstler ein Jahresprogramm, das alle Disziplinen von der Literatur über Film und darstellende Kunst bis hin zu bildenden Künsten einbezieht und einen besonderen Akzent auf pädagogische und kulturelle Aktivitäten legt.

Mit monatlich stattfindenden Veranstaltungen wird die Literatur eine zentrale Rolle spielen: Geplant sind Lesungen, Gespräche mit Autorinnen und Autoren (Marie-Philippe Joncheray, Magdalena Platzova, Léa Veinstein, Alena Wagnerova usw.), und Übersetzungsworkshops. Auch das Kino kommt nicht zu kurz: Filme von großen Regisseuren wie Michael Haneke (Das Schloss) und Orson Welles (Der Prozess), die nach Kafkas Werken adaptiert wurden, sowie eine Vorpremiere der neuen Kafka-Serie unter der Regie von David Schalko werden gezeigt. Zwei große Ausstellungen werden diese Hommage begleiten: Komplett Kafka des österreichischen Comic-Autors Nicolas Mahler und Monsieur K der deutsch-tschechischen Künstlerin Rut Kohn. Die Nuit Blanche 2024 wird Gelegenheit bieten, Werke europäischer Künstlerinnen und Künstler rund um Kafkas Werk zu präsentieren.

Es werden drei Musikveranstaltungen organisiert, darunter das Kafka-Konzert des Trios die Verwandlung (Hamburg) und eine Carte blanche für den französisch-tschechischen Komponisten und Enkel von Ottla Kafka, Vojtěch Saudek. Schließlich planen die Kulturzentren Aufführungen des Theaterstücks La comédie de K. von Frédéric Moulin, welches auf Grundlage der erzählerischen Fragmente von Franz Kafka entstand.