Quiz

Quiz zur Europäischen Union

Was weißt du über die Europäische Union? Teste hier dein Wissen in spannenden Fragen zum Studieren, Leben und Arbeiten in Europa.

1) Mika lebt in Rovaniemi, das ist eine kleine Stadt im Norden von Finnland. Dort studiert er auch. Er würde gerne für ein Semester an einer anderen Universität in einem anderen europäischen Land studieren. Am liebsten in Slowenien, denn dort ist es wärmer als in Finnland und im Winter auch nicht so dunkel. Er hat aber nicht genug Geld, um das alles selbst zu bezahlen. Was kann er tun?

Es gibt nur eine Möglichkeit: Er muss sparen, bis er genug Geld hat. 

Er kann bei der EU nachfragen, ob diese ihn finanziell unterstützt. 

Er sollte bei einer Bank nach einem Kredit fragen. Diesen kann er zurückzahlen, wenn er sein Studium abgeschlossen hat. Mit seinen Erfahrungen aus Slowenien bekommt er bestimmt einen guten Job mit einem guten Gehalt.

2) Mika fragt sich aber, ob ihm das Studium in Slowenien etwas nützt, wenn er zurück nach Finnland an seine Universität kommt. Vielleicht dauert sein Studium dann länger, weil die Kurse, die er in Slowenien besucht hat, nicht anerkannt werden können?

Die Zeit, die er in Slowenien verbracht hat, muss er in Finnland zusätzlich studieren. Denn das Studium in Slowenien unterscheidet sich sehr von dem in Finnland. Seine Erfahrungen im Ausland nützen ihm aber später bestimmt, z.B. wenn er einen guten Job finden möchte. 

Er kann versuchen, mit seiner Universität in Finnland über die Anerkennung einzelner Kurse zu verhandeln. 

Er kann sich die Kurse aus Slowenien in Finnland anerkennen lassen.

3) Mika möchte sich möglichst viele Orte in Slowenien ansehen. Damit er genug Geld dafür zur Verfügung hat, möchte er neben dem Studium in Slowenien einen Nebenjob machen. Was muss er dafür tun?

Er kann sich einen Job suchen, der ihm gefällt. 

Er muss bei den slowenischen Ämtern eine Arbeitsgenehmigung beantragen. 

Leider kann er als Finne in Slowenien nicht arbeiten.

4) Auf dem Rückflug von Slowenien nach Finnland hat Mika großes Pech. Sein Flugzeug hat 2 Stunden Verspätung. Er ärgert sich sehr und fragt sich, ob er jetzt von irgendwem eine Entschädigung bekommt.

Leider bekommt er keine Entschädigung. Denn das Flugzeug konnte wegen eines Sturms in Slowenien nicht starten. Dafür kann niemand etwas. 

Er sollte auf jeden Fall bei der Fluggesellschaft nachfragen. Oft zahlen diese den Kunden eine Entschädigung. 

Er bekommt eine Entschädigung von der Fluggesellschaft. Diese ist dazu verpflichtet.

5) Mikas Schwester Ella arbeitet in Finnland als Ärztin. Sie hat von Mika gehört, wie gut es ihm in Slowenien gefallen hat. Sie überlegt, ob sie nicht für ein paar Jahre in Slowenien arbeiten könnte. Dort könnte sie sich auch um die vielen finnischen Touristen kümmern. Zudem hat sie dort auch einige Freunde. Sie fragt sich, ob sie in Slowenien auch als Ärztin arbeiten könnte.

Die Ausbildung zur Ärztin ist in Finnland ganz anders als in Slowenien. Um in Slowenien zu arbeiten, muss sie dort Medizin studiert haben. 

Ihre Ausbildung wird in Slowenien anerkannt. Das ist von der EU so geregelt. Natürlich muss sie Slowenisch sprechen, um dort Patienten behandeln zu können. 

Ihr Medizinstudium wird ihr leider nicht anerkannt. Aber sie könnte in Slowenien als Krankenschwester arbeiten.

6) Ella hat sich erkundigt: Wenn sie in Slowenien arbeitet, zahlt sie dort in die Rentenversicherung ein. Sie fragt sich, ob sie später auch in Finnland eine Rente aus Slowenien bekommt.

Wenn Sie in Finnland in Rente geht, bekommt sie dort auch die slowenische Rente ausgezahlt. Sie muss der finnischen Rentenversicherung mitteilen, dass sie auch in Slowenien gearbeitet hat. 

Das ist nicht so ganz einfach. Sie muss auch in Slowenien einen Antrag stellen. Dann bekommt sie von dort die Rente nach Finnland überwiesen. 

Da hat sie leider Pech gehabt, denn die slowenische Rente wird nur in Slowenien gezahlt.

7) Mikas Vater Samu hat in Finnland ein Unternehmen, das Spielzeug herstellt. Mikas Vater würde gern auch in anderen Staaten der EU seine Produkte verkaufen. Er fragt sich, was er dafür tun muss.

Er muss bei den finnischen Ämtern und bei den Ämtern der Länder, in die er exportieren möchte, eine Genehmigung beantragen. Das kann lange dauern. 

Er muss bei der EU eine Genehmigung beantragen. Das geht meistens ganz schnell. 

Er kann seine Produkte exportieren. Eine Genehmigung benötigt er dafür nicht.

8) Mikas Vater Samu möchte Geschäfte mit einem Unternehmen in Slowenien und Rumänien machen. Er fragt sich, ob er dort auch mit dem Euro bezahlen kann.

Beide Länder sind in der EU, natürlich haben beide deshalb auch den Euro. 

In Slowenien kann er mit dem Euro bezahlen. Rumänien hat diesen aber noch nicht eingeführt. 

Beide Länder sind zwar in der EU, aber sie haben nicht den Euro als Währung. Nicht alle EU-Staaten haben den Euro eingeführt.

9) Mikas Vater Samu würde gern eine Spielzeugfabrik in Rumänien eröffnen. Er hat aber bemerkt, dass die Straßen dort oft nicht so gut wie in Finnland sind, sodass keine großen LKW zu seiner Fabrik kommen könnten. Er fragt sich, was er tun kann.

Er kann nur versuchen, die lokalen Behörden zu überzeugen, die Straßen zu verbessern. Schließlich schafft seine Fabrik Arbeitsplätze für die Region. 

Er kann bei der EU nach Hilfe fragen. Hoffentlich interessieren sich die Politiker in Brüssel auch für Rumänien! 

Er sollte vielleicht noch ein paar Jahre warten. Dann ist die wirtschaftliche Situation in Rumänien bestimmt besser und der rumänische Staat hat genug Geld, um bessere Straßen zu bauchen.

10) Mikas Tante Sofia ist gerade in Rente gegangen und hat nun viel Zeit. Sie würde sich nun gern in einige europäische Länder reisen, die sie noch nicht kennt. Sie ist aber nicht mehr die Jüngste und fragt sich, was sie tun soll, wenn sie im Ausland krank wird.

Sie muss auf jeden Fall eine Krankenversicherung für das Ausland abschließen. Dann ist sie auf jeden Fall abgesichert. 

Das ist kein Problem. Sie wird in allen EU-Staaten im Notfall kostenlos behandelt. 

Wenn Sie im Ausland ins Krankenhaus kommt, muss sie erst einmal alles selbst bezahlen. Sie bekommt das Geld aber zu Hause von ihrer Krankenversicherung zurück.

11) Mikas Tante Sofia ist keine ängstliche Person. Aber nur zur Sicherheit möchte sie gern wissen: Was, wenn sie im Ausland den Krankenwagen rufen muss? In Finnland muss man einfach die Nummer 112 anrufen. Wie kann sie die Nummern erfahren, mit denen sie im Ausland den Krankenwagen rufen kann?

Sie kann alle europäischen Notrufnummern einfach auf einer Internetseite der EU nachschauen. 

In der gesamten EU gibt es eine einheitliche Notrufnummer. Das ist die 112. 

Sie sollte sich genau informieren, welche Telefonnummern sie im jeweiligen Land anrufen muss. Z.B. stehen diese in Reiseführern.

12) Mikas Tante Sofia hat noch eine Frage: Was, wenn ich auf der Reise meine Geldbörse verliere? An wen kann ich mich dann wenden, um z.B. eine neuen Pass oder Geld für die Heimreise zu bekommen. Finnland ist ja nicht so groß, dass es in allen Länder der Welt auch eine Botschaft oder ein Konsulat hat.

Sie sollte sich genau informieren, wo die nächste Botschaft oder das nächste Konsulat von Finnland ist.  

Sie kann sich an jede Botschaft oder jedes Konsulat eines EU-Staates wenden. Z.B. kann sie auch in die französische Botschaft gehen, wenn es im Land keine finnische Botschaft oder kein Konsulat gibt. Auch die französische Botschaft kann ihr helfen. 

Sie sollte besser nur in Länder reisen, in denen Finnland eine Botschaft oder ein Konsulat hat. Sonst könnte sie im Notfall Schwierigkeiten bekommen.

13) Mikas kleiner Bruder Elias beschäftigt sich in der Schule gerade mit der EU. Er soll zu Hause einen Aufsatz darüber schreiben, warum 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet wurde. (Die EGKS heißt heute Europäische Union und beschäftigt sich natürlich mit viel mehr Themen als nur Kohle und Stahl.) Er fragt seine Familie und bekommt viele unterschiedliche Antworten. Er fragt sich, welche Antwort wohl richtig ist.

Den Gründern ging es darum, dass in Europa Frieden herrscht und die Staaten in Europa keinen Krieg mehr gegeneinander führen. 

Ein wesentliches Ziel ist, dass alle Bürgerinnen und Bürgerinnen im Wohlstand leben, das heißt z.B. dass alle Arbeit haben und niemand arm ist. 

Der Import und Export von Waren sollte erleichtert werden.

14) Das Interesse von Elias ist geweckt. Er würde gern noch mehr Informationen bekommen. Er spricht aber nur Finnisch so richtig gut, in Fremdsprachen ist er eher nicht so gut. An wen kann er sich wenden?

Er kann sich auf der Webseite der EU www.europa.eu umschauen. Dort findet er viele Informationen zu EU, die meisten sogar auf Finnisch. 

Die EU hat Informationsbüros in allen EU-Mitgliedstaaten, bestimmt ist auch eines in seiner Nähe. 

Er kann eine E-Mail an die EU schreiben. Es gibt z.B. eine Bürgerbeauftragte, die gern alle Fragen beantwortet. Er kann ihr auch auf Finnisch schreiben und bekommt auch auf Finnisch eine Antwort.

15) Elias hat jetzt schon viel über die EU erfahren. Er wundert sich, wie die EU-Mitgliedstaaten es schaffen, sich zu einigen. Es sind doch 28 Staaten, die bestimmt oft sehr unterschiedliche Ideen haben.

Das ist wirklich gar nicht so einfach. Denn alle 28 Mitgliedstaaten müssen sich immer einig sein. 

Es kommt nur selten vor, dass alle 28 Mitgliedstaaten sich einig sind. Darum reicht es bei vielen Entscheidungen, wenn die Mehrheit dafür ist. 

Das ist wirklich gar nicht so einfach. Deshalb haben die sechs Gründungsstaaten das letzte Wort.

16) Und noch eine Frage stellt sich Elias schon lange. Warum hat die Flagge der EU nicht 28 Sterne, obwohl die EU doch so viele Mitgliedstaaten hat?

Die Zahl der Sterne hat nichts mit der Zahl der Mitgliedstaaten zu tun. Die 12 Sterne auf der Flagge haben nur eine symbolische Bedeutung. 

Die Sterne auf der Flagge stehen für die 12 Gründungsstaaten der EU. 

Die Sterne auf der Flagge stehen für die 12 Sprachen, die in der EU gesprochen werden.

17) Jetzt hat Elias so richtig Lust bekommen, einmal nach Brüssel zu fahren. In die europäische Hauptstadt! Er möchte erfahren, wie die Politikerinnen und Politiker Entscheidungen fällen. Rovaniemi ist aber 2.700 km von Brüssel entfernt. Die Reise dorthin kann er sich nicht leisten. Was kann er tun?

Wenn er später einmal studiert, kann er vielleicht zum Studium nach Brüssel gehen. Dabei wird er dann bestimmt wie sein Bruder von der EU unterstützt. 

Er sollte Kontakt zu den finnischen Abgeordneten im Europäischen Parlament aufnehmen. Vielleicht können die ihn mal nach Brüssel einladen. 

Vielleicht kann er sich die Reise nach Brüssel zum nächsten Geburtstag wünschen?

18) Mika hat in Slowenien Jurij aus der Ukraine kennengelernt. Jurij arbeitet dort in einem Verein, der sich für Demokratie stark macht. Mika fragt sich, ob die EU auch Jurijs Verein helfen kann. Schließlich ist die Demokratie ein wichtiger europäischer Wert.

Ja, denn die EU unterstützt auch ihre Nachbarstaaten. 

Leider nein. Nur EU-Mitgliedstaaten können Geld aus Brüssel bekommen. 

Leider nein. Aber vielleicht kann Jurij ein Praktikum bei einem Verein in der EU machen.

Text: Wolfgang Thaler
Heft Nr. 31 - 1998