Kultur

„Bücher sind Freunde, die stets für uns Zeit haben“

Otfried Preußler © Carlsen Verlag

Zum Tod von Otfried Preußler

Otfried Preußler © Carlsen Verlag

Am 18. Februar 2013 starb der Kinderbuchautor Otfried Preußler in Prien am Chiemsee. Er wurde 89 Jahre alt.

Krabat, Die kleine Hexe oder Der Räuber Hotzenplotz – wer kennt sie nicht, die Werke von Otfried Preußler. In mehr als 50 Sprachen übersetzt, preisgekrönt und mehr als 50 Millionen Mal verkauft sind sie bekannte und beliebte Kinderbuch-Klassiker. Zuletzt waren sie in den Medien präsent, als es darum ging, umstrittene Wörter wie „Negerlein“ daraus zu streichen, um sie so auch für kommende Generationen zeitlos zu machen.

Nun ist ihr Autor tot und nicht nur die Literaturwelt trauert. „Kinder wie Erwachsene haben ihn und seine Bücher geliebt, das wird sich auch nicht ändern“, sagt der Kulturstaatsminister Bernd Neumann. „Wir werden uns gerne weiter von seinen Geschichten verzaubern lassen“.

Bereits mit zwölf Jahren schrieb der 1923 im böhmischen Reichenberg geborene Preußler seine ersten Geschichten. Seinen Wunsch, Schriftsteller zu werden, hat er auch nach fünf Jahren in russischer Gefangenschaft von 1944 bis 1949 nicht aufgegeben und baute sich eine Existenz im oberbayerischen Rosenheim auf. Den ersten literarischen Erfolg erzielte er 1956 mit dem Kleinen Wassermann. Mit Krabat richtete er sich 1971 an Jugendliche, um ihnen die Bedeutung von Freundschaft und Zivilcourage zu zeigen. Als ein „Meisterwerk seines Genres“ bezeichnet der Erfinder des „Sams“ Paul Maar die düstere Geschichte um den Zauberlehrling Krabat.

Preußler selbst sagte über sein Schaffen: „Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass Kinder das beste und klügste Publikum sind, das man sich als Geschichtenerzähler nur wünschen kann.“ Mit Problemen aus der Erwachsenenwelt wollte er die kleinen Leser so spät wie möglich belasten – er sah seine Aufgabe darin, ihre Fantasie anzuregen und ihnen Kraft und Vertrauen für die Zukunft mitzugeben.

dpa/Katrin Baumer

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Februar 2013