Kultur

Transitions – Above and below


Der in Berlin lebende Künstler und Musiker Sven Lison durchquert für jadú die Stadt. Das Ergebnis sind klanglich-subjektive Ortsbeschreibungen, durchweg musikalisch und häufig abstrakt.

Foto: © Sven Lison

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Ein Rumpeln wie von Schienenfugen, die Tunnelwand so nah, dass du sie hören kannst. Und wenn die Musik am Bahnsteig brandet, wo sie ihre Tickets stempeln, wird die Menschen (auch wenn der Klangraum voll von ihnen ist) keiner hier mehr finden; wie wenn sie nur halb wie Geister sichtbar sind, und der Zug rauscht ohne Halt hindurch. Und als du nach ihm greifst, bekommst du nur den Staub zu fassen, der seit Jahrzehnten darauf liegt.

Musik: Sven Lison
Begleittext : Sascha Reh

Copyright: jádu / Goethe-Institut Prag
Februar 2014

    Sven Lison – Transitions

    Die an drei verschiedenen Orten aufgenommenen Field Recordings bilden das Ausgangsmaterial für Loops, die vielfach durch Filter verarbeitet und durch Overdubs ergänzt sind. Nur manche Geräusche bleiben konkret, während andere sich zu einem atmosphärischen Unter- oder Überbau formen. Doch auch etwas rauhes, dreckig-kratzendes bleibt: dort, wo die Stadt den Takt vorgibt und der Rhythmus sich ausdehnt. So gehen die teils Drone- , teils Ambient-lastigen Tracks auf die Reise durch drei dunkle Wintermonate – über die Tempelhofer Freiheit, die Oberbaumbrücke, bis in den Untergrund der Stadt.

    #1 Above and Below

    #2 THF I

    #3 Oberbaum

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