Urban Upcycling
Agentur für städtische Ressourcen

Umnutzung der alten Bahnmeisterei in Hamburg;
Umnutzung der alten Bahnmeisterei in Hamburg | Foto: Michael Ziehl

Stadtentwicklung mit der Abrissbirne? Das geht auch besser, weiß der Hamburger Urbanist und Publizist Michael Ziehl. Unzählige urbane Initiativen und selbstverwaltete Kulturprojekte in Europa weisen schon heute den Weg in ein neues Verständnis von Urbanität und bedarfsgerechter Entwicklung.

Beispiele wie das Hamburger Gängeviertel oder PB43 in Kopenhagen zeigen, wie engagierte Stadtbewohner verloren geglaubte Orte wieder nutzen und dadurch die gesamte Stadtgesellschaft bereichern. Inspiriert und bestärkt von diesem Engagement setzt Michael Ziehl mit seiner Agentur Urban Upcycling auf den kreativen Umgang mit dem baulichen Bestand und unterstützt die Ideen der Menschen, die ihre Stadt selbstbestimmt gestalten wollen.
 
Urban Upcycling arbeitet an den Reibungspunkten zwischen engagierten Stadtbewohnern und städtischen Verwaltungen. Denn das Erproben neuer Planungs- und Kooperationswege birgt auch Konflikte: Partner, die völlig unterschiedlich arbeiten und vordergründig gegensätzliche Ziele verfolgen, müssen einander vertrauen lernen, Innovation zulassen und faire Kompromisse schließen. Die Agentur vermittelt deshalb zwischen Nutzern, Eigentümern, Behörden und Geldgebern und macht gemeinsame Ziele umsetzbar. Damit wird der Grundstein gelegt um verwahrloste Brachen und marode Häuser schrittweise als urbane Orte zu entwickeln.
 
Michael Ziehl Michael Ziehl | Foto: Franziska Holz Das Planen und Gestalten von Stadträumen und das vernetzte Arbeiten mit Machern und Entscheidern koppelt Urban Upcycling an die professionellen Diskurse von Wissenschaft und Forschung. Die Agentur organisiert Fachveranstaltungen und bringt Theoretiker und Praktiker miteinander ins Gespräch. Zudem dokumentiert sie ihre Erfahrungsschätze und macht erlebtes und erlerntes Wissen auf Vorträgen und in Publikationen für ein breit gefächertes Publikum anschaulich.
 
Ein Beispiel dafür ist der von Michael Ziehl organisierte Kongress „Cities, Culture and Sustainability“ im Rahmen des City Link Festivals in Hamburg. Redner des Kongresses waren neben der Soziologin Prof. Dr. Sharon Zukin aus New York der Kopenhagener Nachhaltigkeitsforscher Dr. Oleg Koefoed und der Kopenhagener Publizist und Aktivist Steen Andersen. Unter dem Titel „City Linkage – Art and Culture Fostering Urban Futures“ ist im Mai 2016 die Publikation zum Festival und zum Kongress erschienen.