Ausgewählte Künstler*innen 2020

Lagos - Berlin Residenzprogramm 2020 Lagos_GUF footprint: from 2012-2014 by Global Urban Footprint

Trotz der weltweiten COVID-19 Pandemie, freut sich das Goethe-Institut Nigeria, gemeinsam mit seinen Partnern das Residenzprogramm auch 2020 durchführen zu können. 

Das Jahr 2020 hat uns gezeigt, dass vorher selbstverständliche Dinge plötzlich unmöglich werden. Seit Ende März 2020 die Flughäfen in Nigeria geschlossen haben und die weiterhin steigenden Infiziertenzahlen nicht zurückgehen, konnte das Goethe-Institut zusammen mit seinen deutschen und nigerianischen Partnern nicht davon ausgehen, dass das diesjährige Residenzprogramm, welches sich mit dem Thema "Über Archive" beschäftigt,  durchgeführt werden kann.
 
Wir sind nun sehr erleichtert, dass wir gemeinsam eine Lösung gefunden haben: Die aktuell in den Niederlanden arbeitende nigerianische Künstlerin Afopefoluwa Ojo wird von Anfang September bis Ende November in Berlin arbeiten. Unsere Berliner Partnerinstitutionen Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U), SAVVY Contemporary und das Amt für Weiterbildung und Kultur/ Fachbereich Kunst und Kultur werden sie mit der Kulturszene der deutschen Hauptstadt bekannt machen.

Afopefoluwa Ojo  © © AO Afopefoluwa Ojo © AO
Afopefoluwa Ojo ist eine aus Lagos stammende Schriftstellerin und kreative Technologin, die momentan in Amsterdam lebt und arbeitet. Afopefoluwas Arbeit versucht, Themen wie Anderssein, Spiritualität, Vielfalt und Erinnerung zu untersuchen, und experimentiert mit Form, Sprache, dem Lyrischen und dem Banalen.
 
"Berlin ist eine der aufregendsten Städte. Ich bin sehr gespannt darauf, an einen Ort der Innovation zu kommen, der zwischen zwei der aktuell spannendsten Städte – Berlin und Lagos – liegt; Städte, die nur so vor künstlerischem Ausdruck sprühen. Während meiner Residenz werde ich mich damit beschäftigen, die Idee des Archivs als Gedicht und mit zukünftigen Technologien zu erneuern; also ein Archivformat zu kreieren, indem jeder sowohl aktives Subjekt als auch Objekt ist. Während dieses Prozesses des Kreierens und Lernens hoffe ich mit großartigen Institutionen wie  dem Goethe- Institut, Savvy Contemporary, ZK/U, Galerie Wedding, und 16/16 zusammenzuarbeiten, um Möglichkeiten des Archivierens neu zu konzipieren. Ich hoffe, dass ich viel Spaß während des Prozesses der Interaktion mit den Archiven haben werde, der den HauptteiI unserer täglichen Arbeit einnehmen wird. Ebenso freue ich mich auf die Fragestellung, in welcher Weise Archive visuell, künstlerisch, akustisch, technisch etc. präsentiert werden können. "
(Afopefoluwa Ojo)
 
Von Mitte September bis Ende Oktober wird die in Berlin lebende Künstlerin Monaí de Paulo Antunes eine digitale Residenz in Lagos machen, wobei sie eng mit unserer nigerianischen Partnerinstitution 16/16 zusammenarbeiten wird.
 
Monai de Paula Antunes - Portrait © © Niko de Paula Lefort Monai de Paula Antunes - Portrait © Niko de Paula Lefort
Monaí de Paula Antunes sieht sich als künstlerische Erforscherin von Komplexität und Kommunikation in ihrer materiellen, räumlichen und politischen Verwobenheit. Sie studierte visuelle Kommunikation, Kunst und Medien mit den Schwerpunkten zeitbasierte Medien, Generative Kunst und Entwicklung von räumlichen Systemen an der Universität der Künste, Berlin. Sie war an vielen Kooperationsprojekten, vor allem im Bereich Kunst und Wissenschaft, beteiligt, in denen sie alternative transdisziplinäre Modelle zur Artikulation, Erforschung und Darstellung komplexer Phänomene entwickelte.
 
"Bei der Neuausrichtung der Residenz bei 16by16, die durch die aktuellen Umstände notwendig ist, wurde es immer klarer, wie wichtig das öffentliche Programm und der gemeinschaftsbezogene Aspekt meines Projekts sind, um es vollständig ausführen zu können. Deshalb sollen die ersten Schritte und die Vorarbeit das Interesse der Menschen an der Mitarbeit an Radioprogrammen und Gartenbau dadurch wecken, indem Vorträge, Workshops und Gespräche angeboten werden, bei denen Wissen geteilt und ausgetauscht wird. Gemeinsam mit dem Kollektiv und der praxisorientierten Einrichtung des Gemeinschaftsgartens bei Plan B sollen Geschichten, Geräusche, Zeugnisse, Wissen über häusliche Lebensmittelproduktion, einheimische Pflanzen, urban Gardening, Samen, Gärungsprozesse…Erinnerungen, Träume und vieles mehr aus dem riesigen Universum der Mündlichkeit in einer Datenbank gesammelt werden, vor allem wenn sie ökologisches Wissen beinhalten. Der letzte Arbeitsschritt während meiner Residenz konzentriert sich auf das Archivierungsexperiment, bei dem digitale Technologie und experimentelle Radioformate genutzt werden. Es sollte eine solide Infrastruktur für ein langwährendes und konstant weiterwachsendes gemeinschaftliches Radio- und Geräuscharchiv bilden, dass die Möglichkeiten einer Replikation durch andere Radio- und Archiventhusiasten bietet."

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