Geschlachtetes Tier
Geschlachtetes Tier
Ein geschlachtetes Tier. Bis spät zerteilen die Eltern das Fleisch.Aus dem Keller, wo in der Stille die Fäule an den Wänden reift,
dringen dumpfe Schläge. Aufgeweichter Schnee wie ein zerriebener
Apfel, das Brunnenauge glatt. Rost an den Handflächen, über
den Kiefern das Schlüsselbein Mond. Die Katze schleppt ihr
blindes Kleines herum, schlüpft zwischen die Bretter des Schuppens.
Auch uns kommt ein haariges Tier holen, es beschnüffelt uns und packt
uns beim Nacken. Es pirscht sich durch die Spinnennetze der Nerven heran,
nistet in der Pupille. Ich schaue durch den Auslug, was Vater unten
macht. Er stopft die hängenden Därme mit Fleisch, würfelt und wirft
ein riesiges, weinrotes Herz in den dampfenden Topf. An der Decke flackert
eine Glühbirne im Gehäuse, in deren Licht die Katzenzunge die Klinge ableckt.