Konferenz Afrika in der deutschsprachigen Presse in Brasilien

Konferenz

Redner: Dr. Sílvio Marcus de Souza Correa
Moderator: Prof. Paulin Oloukpona 
Nach der Berliner Konferenz (1884-1885) wurden die Pressemeldungen zur Kolonialherrschaft in Afrika sehr viel zahlreicher in der deutschsprachigen Presse Brasiliens. Zeitungen, wie etwa Blumenauer Zeitung, Der Urwaldbote, Kolonie Zeitung oder Neue Deutsche Zeitung berichteten begierig von Neuigkeiten über Togo, Kamerun und andere deutsche Kolonien in Afrika.
 
Die koloniale Ausdehnung im deutschen Kaiserreich stand in engem Zusammenhang mit der deutschen Gemeinde in Brasilien. So erschien Afrika in den deutschsprachigen Zeitungen Brasiliens viel häufiger, als in der großen nationalen Presse. Demnach war die deutsche Minderheit viel besser informiert über den Ansturm auf Afrika, als die Mehrheit der Brasilianer. Aber der Pan-Germanismus und der Kolonialismus des Deutschen Reichs weckten Verdacht: Was waren die Herausforderungen für die deutsche Gemeinschaft auf der anderen Seite des Meeres? Die „Deutsche Gefahr“ wurde oft in der nationalistischen Presse erwähnt. Die deutschsprachigen Zeitungen wurden im Jahr 1938 in Brasilien verboten. Damit geriet eine schriftliche Darstellung Afrikas, „Unser Afrika“ von Leo Frobenius, in Vergessenheit.
Ex-Alumnus DAAD/Goethe Institut und Dr. Phil. der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Herr Sílvio Marcus de Souza Correa, ist nun Professor der Afrikanischen Geschichte an der Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC).
 

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