Los Angeles  Das „Korsen-Herz“

Eine Wand mit einem Street-Art Herz © Jennifer Korsen, Foto: Lord Jim

Wir alle kennen die runde, weiche Form des gezeichneten Herzens, aber Jennifer Korsen hatte etwas weniger Traditionelles im Sinn.

Jennifer Korsen aus Los Angeles ist für ihre einzigartigen Herz-Motive bekannt, so bekannt, dass ihre Werke auch „Korsen-Herzen“ genannt werden. Sie tauchen in vielerlei Gestalt als Wandmalereien, Gemälden und Mixed-Media-Installationen auf.

Es sind nicht die typischen, stilisierten Herzen, die man häufig sieht, sie wendet sich einer organischeren Darstellung des Herzens zu, die  die die emotionale Symbolik des Herzens mit seiner biologischen Funktion verbindet und so eine lebendige und dynamische Darstellung schafft. Die sich an der Realität orientierende Anatomie der Organe reichert sie aber mit kreativen Abweichungen wie zusätzlichen Röhren und Arterien an.

Illustration: eine Wand mit einem Herz © Jennifer Korsen, Foto: Lord Jim

Die falsche Natürlichkeit führt ein künstliches Element ein, wie ein Herz, das durch das Pumpen durch all diese Schläuche überbeansprucht wird. Welche Art von Mensch würde ein solches Herz wohl hervorbringen? In einer Zeit, in der menschliche Körper ständig Manipulationen ausgesetzt sind, ist diese Neuinterpretation ein relevantes Zeitdokument. Wenn man Nasen richten kann, warum nicht auch das Herz ein wenig aufbohren. Noch eins fällt auf. Jennifer Korsens Herzen wirken nicht erschöpft oder müde, sie erliegen keinem Infarctus, holpern oder setzen aus. Im Gegenteil strotzt es in ihren Werken nur so vor Leben: Mal wachsen üppige Blätter aus den Organen heraus, mal segeln sie von Sternen umgeben durch das All. So verbindet die Künstlerin das traditionell mit Gefühlen und Intuition verbundene Herz mit seinen biologischen Funktionen und seinen weltlichen Aufgaben als Stifter von Leben und Schönheit.

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