Filmvorführungen

All Black Lives Matter: Black Germany & Beyond

All Black Lives Matter: Black Germany & Beyond
© Weydemann Bros/Constanze Schmitt, David Schmitt

17.–20.02.2022

Online



Details

Sprache: Mit englischen Untertiteln
Preis: Kostenlos
gfo-newyork@goethe.de

Links zum Thema

Die Black German Heritage & Research Association und die Abteilung Africana Studies der Rutgers University-Camden laden Sie herzlich ein, das zehnjährige Bestehen der BGHRA auf ihrer fünften internationalen Konferenz „All Black Lives Matter: Black Germany & Beyond“ zu feiern.

Die Filmveranstaltungen der BGHRA-Konferenz werden von der DEFA Film Library und dem German Film Office ermöglicht. Streaming-Links mit Passwörtern werden den angemeldeten Gästen im Vorfeld der Konferenz zur Verfügung gestellt.

Sarah Blaßkiewitz: Ivie wie Ivie (Deutschland, 2021, 112 Min.)
Dieser fesselnde Film behandelt das aktuelle und stets heikle Thema Rassismus durch eine gelungene Kombination aus unglaublicher Schauspielkunst und klugem Humor. Die afrodeutsche Ivie, die von ihren Freunden Schoko genannt wird, lebt in Leipzig. Sie arbeitet in einem Solarium, das von ihrem Ex-Freund betrieben wird, während sie eine feste Anstellung als Lehrerin sucht. Eines Tages steht ihre Halbschwester aus Berlin vor ihrer Tür. Sie erzählt Schoko vom Tod ihres Vaters und seiner bevorstehenden Beerdigung im Senegal. Keine der beiden Schwestern kannte ihn, noch kannten sie sich bisher, und so fällt es ihnen schwer, sich vorzustellen, seine Seite der Familie kennenzulernen. Während sich die Schwestern aus zwei sehr unterschiedlichen Städten näher kommen, beginnt Ivie nicht nur ihren Spitznamen, sondern auch ihre Kultur und ihr Selbstverständnis zu hinterfragen. Und so beginnt eine erstaunliche Reise.

Sarah Blaßkiewitz arbeitete parallel zu ihrem Studium der Audiovisuellen Medien an Filmproduktionen. Ihr Abschlussfilm Auf dem Weg nach oben feierte beim Filmfestival Max Ophüls Preis Premiere. Ihr Kurzfilm Blank erschien 2016 und wurde auf vielen Festivals gezeigt. Im Jahr 2017 erhielt sie eine Drehbuchförderung, um ihr Miniserienkonzept Supercrew zu entwickeln. Zuletzt führte sie Regie bei der letzten Staffel der Serie Druck, die im Januar 2021 Premiere feierte. Ivie wie Ivie ist ihr Spielfilmdebüt.

Die Filmbibliothek von Branwen Okpako
Branwen Okpako wurde in Lagos, Nigeria, geboren. Sie studierte Filmregie in Berlin, und ihr Abschlussfilm, Dreckfresser, gewann mehrere internationale Preise. Ihr Spielfilm Tal der Ahnungslosen wurde auf dem TIFF uraufgeführt und auf dem FESPACO (Pan-African Film and Television Festival of Ouagadougou) präsentiert. Die Geschichte der Auma Obama wurde mehrfach ausgezeichnet, und das Doku-Drama Fluch der Medea – ein Film über die (ost-)deutsche Autorin Christa Wolf, in dem Sheri Hagen mitspielt – wurde auf der Berlinale uraufgeführt. Okpako lehrt an der UC Davis und stellt derzeit den Spielfilm Chibok Girls, der auf dem 2016 erschienenen Roman des nigerianischen Autors Helon Habila über die Massenentführung im Norden Nigerias basiert, fertig.

Die Geschichte der Auma Obama (Deutschland, 2011, 80 Min.)
Ein fesselndes, intimes Porträt der kenianischen Halbschwester des US-Präsidenten. Obama studierte Linguistik in Heidelberg, bevor sie sich an der Filmhochschule in Berlin einschrieb, wo sie in den 1990er-Jahren Okpako kennenlernte. Später kehrte sie in ihre Heimat zurück, um als Mentorin für eine jüngere Generation von politisch und sozial engagierten Kenianer*innen zu wirken.

Wie das Toronto International Film Festival feststellte, „hat sich Okpako schon immer für Fragen der Identität und Zugehörigkeit interessiert. Obwohl sie ihren Film als biografisches Porträt Obamas gestaltet, geht sie viel weiter, indem sie einen vielschichtigen historischen Kontext und eine Diskussion der postkolonialen afrikanischen Identität aus einer feministischen Perspektive liefert.“ Dieser Film gewann den African Movie Academy Award für Besten Dokumentarfilm aus der Diaspora (2012), den Festival Founders Award für Besten Dokumentarfilm beim Pan African Film Festival in Los Angeles (2012) und den Viewers’ Choice Award beim Africa International Film Festival (2011).

Fluch der Medea (Deutschland, 2014, 44 Min.)
Am 27. Januar 2010 besuchte Okpako die (ost-)deutsche Autorin Christa Wolf, um ein Filmprojekt zu besprechen, das auf Wolfs Roman Medea: Eine moderne Nacherzählung basiert. Bei einer Tasse Tee und dem Geräusch von landenden Flugzeugen auf dem nahe gelegenen Flughafen Schönefeld sprechen sie darüber, wie sie dazu kam, die Geschichte der Immigrantin Medea, die in ihrem Gastland mit Misstrauen behandelt wird, zu erzählen und lassen dabei die Stimmen von Medea, Jason, Agameda, Glaucke und dem Ende der DDR-Zeit zu Wort kommen. Der Film wurde 2014 auf der Berlinale uraufgeführt.

Tal der Ahnungslosen (Deutschland, 2003, 85 Min.)
In diesem Noir-Thriller besucht die Detektivin Eva Meyer, um ihre Identität zu ergründen, kurz vor ihrem 40. Geburtstag das Dresdner Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen ist. Die Geschichte erfährt sie schließlich aus den Stasi-Archiven. Das Komplott ihrer Familie, ihre Geburt zu verheimlichen, wird zu einer Metapher für alles, was in Deutschland unterdrückt wird. Die Suche nach und die Konfrontation mit ihrer Mutter setzt eine Kette unbeabsichtigter Konsequenzen in Gang.

Dreckfresser (Deutschland, 2000, 73 Min.)
1992, kurz nach einer Reihe von rassistisch motivierten Morden und Angriffen auf Einwanderer in der ehemaligen DDR, tauchte auf Plakaten im ganzen Land das lächelnde Gesicht von Sam Meffire auf, einem jungen afrodeutschen Polizisten im damaligen Bundesland Sachsen. Meffire wurde zu einem Symbol für Toleranz in Deutschland, doch 1994 verließ er plötzlich den Polizeidienst und wurde zwei Jahre später wegen Erpressung und bewaffnetem Raubüberfall zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Anhand von Interviews mit Meffire, seiner Mutter und anderen Personen erzählt Okpako gekonnt die Geschichte und zeichnet ein Porträt dieses jungen Mannes, der von den Machthabern angefreundet und ausgenutzt wurde. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Nachwuchspreis für Besten Dokumentarfilm (2000), dem IG Medien Preis der DOK Leipzig (2000), dem Preis für Besten Nachwuchsfilm bei der Duisburger Filmwoche, dem Dokumentarfilmpreis „Der junge Löwe“ der Bayerischen Staatsregierung (2001) und dem Preis für Besten Abschlussfilm beim See Docs in Dubrovnik Festival (2001).

LoveLoveLiebe (Deutschland, 1999, 35 Min.)
Hans liebt Fatima und er tut alles, damit sie sich in Deutschland zu Hause fühlt. Fatima liebt Hans und sie tut alles, damit sie sich bei ihm zu Hause fühlt. Dieser kurze Studentenfilm wurde auf 35mm gedreht.

Landing (Deutschland, 1997, 11 Min.)
Landing ist die Geschichte einer jungen afrodeutschen Frau, die aufwacht und feststellt, dass sie unsichtbar ist... etwas, wovon sie schon immer geträumt hat. Der Film wurde 2007 auf der Berlinale gezeigt.