Filmvorführung

German Movie Nights: ANIMA – Die Kleider meines Vaters

Foto eines Mannes in den Bergen
© Flare Film

Fr, 13.09.2024 19:00 Uhr

Goethe-Institut New York

30 Irving Place
New York, NY 10003
USA

Details

Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Preis: Kostenlos
+1 212 4398700
gfo-newyork@goethe.de

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Preisgekrönter Dokumentarfilm über das geheime Leben eines bayrischen Vaters

Das German Film Office freut sich, den preisgekrönten Dokumentarfilm ANIMA – Die Kleider meines Vaters im Goethe-Institut New York zu präsentieren, und lädt zu einem anschließenden Gespräch zwischen Regisseurin Uli Decker und Christophe Koné, außerordentlicher Professor für Deutsch am Williams College, ein. Anmeldung erforderlich. Anmeldung Als ihr Vater im Sterben lag, erfuhr Regisseurin Uli Decker etwas Überraschendes über ihn: obwohl er ein streng katholischer und scheinbar typisch bayerischer Mann war, trug er sein Leben lang insgeheim Frauenkleider. Decker war weniger schockiert über die Enthüllung als enttäuscht darüber, dass ihr Vater nie mit ihr über sein Geheimnis gesprochen hatte. Mit einer Biografie, die schon immer von der Ablehnung der heteronormativen Ordnung geprägt war – als Kind fühlte sich Decker immer zu Abenteuern hinzugezogen, die Jungen vorenthalten schienen, und träumte sogar davon, einmal Papst zu werden –, machte sich die Filmemacherin auf die Suche nach der verborgenen Geschichte ihres Vaters und nach Verknüpfungen mit ihrer eigenen.


Das Ergebnis ist ein zärtlicher und persönlicher Film, der Interviews mit Deckers Mutter und Schwester enthält und gleichzeitig die Härte moralischer und sozialer Konventionen darstellt. Aus dem Nachlass ihres Vaters, alten Werbespots und Nachrichtenbeiträgen aus der Zeit stellt Decker zunehmend wilde Collagen zusammen, um die begrenzten Möglichkeiten zu veranschaulichen, die mit einem traditionellen Geschlechterverständnis einhergehen. Die Fragen, Mutmaßungen und Fantasien, die dabei zum Ausdruck kommen, sind eine Liebeserklärung an den Vater und eröffnen zugleich einen neuen Blick auf Familienleben.

„Decker zeigt auf ungeheuer leichte und immer wieder humorvolle Weise, wie variantenreich sexuelle Identität sein kann, […] und hilft damit, einen Weg hinauszufinden aus jenem Schwarz-Weiß-Denken, das die Welt ihres Vaters noch bestimmte.“ (EPD Film)

ANIMA – Die Kleider meines Vaters wurde mehrfach als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, unter anderem beim Bayerischen Filmpreis, dem Filmfestival Max Ophüls Preis und bei Achtung Berlin.

ANIMA – Die Kleider meines Vaters
Regie Uli Decker
Deutschland 2022
94 Minuten

Uli Decker wuchs in Bayern auf und lebte ein Jahr lang im Amazonas-Regenwald, bevor sie am King’s College London, der Humboldt Universität Berlin und der Universidad Complutense de Madrid studierte. Nachdem sie bereits als freiberufliche Journalistin, Schauspielerin und Regieassistentin gearbeitet hatte, schloss sie ihren Master in Creative Documentary an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona ab. Seit 2009 machte Decker mehrere dokumentarische Kurzfilme. Anima – Die Kleider meines Vaters ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.