Filmreihe

Ulrike Ottinger: Cinema Artist, Cinema Rebel

Uncle Sam as a caricature and another person
© Ulrike Ottinger

Do., 25.09. –
Sa., 04.10.2025

Academy Museum of Motion Pictures

6067 Wilshire Boulevard
Los Angeles CA 90036
USA

Details

Preis: $10, $7 Senioren, $5 Studenten/Kinder/Matineen
gfo-newyork@goethe.de

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In Anwesenheit der Filmemacherin

„Ihre Filme anzuschauen ist wie eine Reise durch ein unentdecktes Land voller Wunder, eine Reise, die abwechselnd schillernd, ärgerlich, urkomisch und lohnenswert ist.“ – Leslie Camhi, Village Voice

„Exzentriker sind unsere letzten Helden und in unserer Zeit ist es so schwer, ein Exzentriker zu sein.“ – Ulrike Ottinger (1989)

Die ikonoklastische Filmemacherin Ulrike Ottinger ist bekannt für ihren unverwechselbaren Ansatz beim Erzählen von Geschichten und für die Bildsprache ihrer genreübergreifenden Filmen, in denen sie oft Surrealismus, Feminismus und politische Kritik miteinander verbindet. Ihre Filme, die sie in der Regel selbst schreibt, dreht, produziert und gestaltet, beschäftigen sich mit Themen wie Identität, Geschlecht und kultureller Entwurzelung und verwischen häufig die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion, wodurch sie eine wahrhaft einzigartige Stimme in der Geschichte des unabhängigen Filmemachens darstellt. Ottinger, die einmal behauptete, dass „wir [damit meint sie sich selbst, Jean Genet und Rainer Werner Fassbinder] die Originale schaffen, andere Leute machen die Tapete“, zeichnet sich durch ihre lebendigen Bilder und den Einsatz kühner, stilisierter Visuals aus, die ein tiefes Interesse an kultureller Repräsentation und der Hinterfragung von Mythen widerspiegeln. Herausragende Arbeiten wie Paris Calligrammes (2020), eine autobiografische Reflexion über das künstlerische und intellektuelle Klima im Paris der 1960er Jahre, und Freak Orlando (1981) – eine feministische Neuinterpretation von Tod Brownings Freaks (1932) – zeigen ihre Fähigkeit, immersive, visuell fesselnde Welten zu schaffen, die konventionelle Erzählungen in Frage stellen. Ottingers Filme haben oft starke, komplexe weibliche Protagonistinnen, die sich in unterdrückenden Gesellschaftsstrukturen zurechtfinden müssen. Dies macht sie zu einer wichtigen Figur sowohl im europäischen Kino als auch in der breiteren feministischen Filmbewegung, die in den 1970er Jahren entstand.

Ottinger wird an vier Filmvorführungen im Academy Museum teilnehmen, um über ihren Werdegang als Künstlerin, ihre Herangehensweise an die Bildgestaltung und ihr visionäres Auge für Farben und Mise-en-scène zu sprechen.

Programmgestaltung und Anmerkungen von K.J. Relth-Miller.
 

„Ulrike Ottinger: Cinema Artist, Cinema Rebel“ wird mit Unterstützung des German Film Office präsentiert.

Filmprogramm

25. September, 19.30 Uhr
Bildnis einer Trinkerin
(BRD 1979, 108 Min.)
In Anwesenheit von Ulrike Ottinger

27. September, 19.30 Uhr
Freak Orlando
(BRD, 1981, 126 Min.)
In Anwesenheit von Ulrike Ottinger

28. September, 18.30 Uhr
Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse
(BRD 1985, 150 Min.)
In Anwesenheit von Ulrike Ottinger

29. September, 19.30 Uhr
Paris Calligrammes
(Deutschland 2020, 129 Min.)
In Anwesenheit von Ulrike Ottinger

4. Oktober, 14.30 Uhr
Johanna d' Arc of Mongolia
(BRD 1989, 165 Min.)
In Anwesenheit von Ulrike Ottinger