Goethe on Demand

Fehlgeschlagene Raubüberfälle, zufällige Begegnungen und jede Menge Clubbing—nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Lichter ausgehen (oder an bleiben), kann in Berlin alles passieren. Von deutschen Filmklassikern wie Die Mörder sind unter uns (1946) über die unglaublichen Geschichten von Türstehern in Berlin Bouncer (2019) bis hin zu den Liebenden, die in Westler (1985) die Berliner Mauer überqueren, und zeitgenössischen Perlen wie Ellbogen (2024) bietet „Berlin Nights“ einen Blick auf das nächtliche Geschehen in der ikonischen Hauptstadt und die Vielfalt der Charaktere, die nachts unterwegs sind.

Kostenloses Streaming vom 22. Dezember bis zum 31. Januar. 

Programm

Die Mörder sind unter uns (1946)
Regie: Wolfgang Staudte
Nach drei Jahren im Konzentrationslager kehrt die Künstlerin Susanne nach Berlin zurück und muss feststellen, dass Hans, ein traumatisierter deutscher Offizier, in ihrer Wohnung untergekommen ist. Unter Susannes Obhut sammelt Hans neue Kräfte und beschließt, sich an seinem ehemaligen Hauptmann zu rächen.

Die endlose Nacht (1963)
Regie: Will Tremper
Dichter Nebel zieht über den Berliner Flughafen Tempelhof und verhindert, dass Flugzeuge starten oder landen können. Ungewöhnliche Geschichten über Lügen, Ehebruch und Versagen entfalten sich, während eine bunte Mischung von Passagieren—eine polnische Jazzband, ein mittelloses Starlet, ein Bauer, ein zwielichtiger Geschäftsmann—Wege findet, sich die Zeit zu vertreiben.

Bildnis einer Trinkerin (1979)
Regie: Ulrike Ottinger
Eine geheimnisvolle, namenlose Frau kauft sich ein Ticket nach Berlin, um sich dort besinnungslos zu betrinken. In auffälliger Couture gekleidet, trinkt sie Cognac, während sie sich durch eine Stadt bewegt, die von Rockern, Punks, Schriftstellern, Künstlern, Taxifahrern und— natürlich—anderen Trunkenbolden bevölkert ist.

Heute abend und morgen früh (1979)
Regie: Dietmar Hochmuth
Gelangweilt vom Alltag beschließt eine Ostberliner Zahnärztin, zur Abwechslung mal am Freitagabend auszugehen. Die skurrilen Gestalten, denen sie auf der Straße begegnet und deren Leben sich so sehr von ihrem eigenen unterscheiden, bleiben ihr im Gedächtnis, als sie und ihr Mann am nächsten Tag einen faulen Samstagmorgen genießen.

Stadt der verlorenen Seelen (1983)
Regie: Rosa von Praunheim
Angeführt von der Transikone Angie Stardust brät im Hamburger Queen Diner eine schräge Gruppe von Exzentrikern Burger und singt Blues: eine groß träumende Südstaaten-Schönheit, ein erotisches Trapezkünstler-Duo, einen okkultistischen Therapeuten und eine Nymphomanin, die Englischunterricht gibt.

Westler (1985)
Regie: Wieland Speck
Der Westberliner Felix macht einen Tagesausflug nach Ostberlin, trifft dort Thomas auf der Straße und verliebt sich sofort in ihn. Ein paar Runden Drinks führen zu einer umständlichen Romanze, die auf beiden Seiten der Mauer durch staatliche Überwachung, strenge Ausgangssperren und den verbotenen Drang, Grenzen zu überwinden, bedroht wird.

Coming Out (1989)
Regie: Heiner Carow
Der ostdeutsche Gymnasiallehrer Philipp ist mit seiner Kollegin Tanja verlobt. Als er sich eines Abends in einer Schwulenbar in Matthias verliebt, findet sich Philipp hin- und hergerissen zwischen seiner Zuneigung zu Tanja, seiner lang unterdrückten Homosexualität und seiner Angst, der Welt sein wahres Ich zu zeigen.

Eine flexible Frau (2010)
Regie: Tatjana Turanskyj
Greta ist 40, ist kürzlich arbeitslos geworden und hat sich von ihrem Mann getrennt. Jetzt wandert sie wie in Trance durch die Stadt und ihre Arbeitsämter, Callcenter, Kneipen und Randgebiete. Im globalisierten, postmodernen Berlin scheint ihr die flexible Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts nur eine von Alkohol geprägte Unsicherheit zu bieten.

Im Schatten (2010)
Regie: Thomas Arslan
Frisch aus dem Gefängnis entlassen, muss der eiserne und präzise Berufsverbrecher Trojan ganz von vorne anfangen. Mit Hilfe einer alten Freundin plant er einen bewaffneten Autodiebstahl, doch um seinen Lebensunterhalt zu sichern, zwingen ihn ein korrupter Polizist und sein ehemaliger Boss zu immer gefährlicheren und verzweifelteren Taten.

Berlin Bouncer (2019)
Regie: David Dietl
Sven, Frank und Smiley walten über den wichtigsten Ort in den berühmten Berliner Clubs: die Eingangstür. Vom Fall der Berliner Mauer über das Aufkommen der Underground-Szene der 90er Jahre bis hin zu ihrem eigenen Älterwerden reflektieren sie über ihre Rolle als Wächter des Nachtlebens der Stadt.

Ellbogen (2024)
Regie: Aslı Özarslan
An ihrem 18. Geburtstag wollen die Deutschtürkin Hazal und ihre Freundinnen ausgehen, um den Herausforderungen ihres jugendlichen Alltags zu entfliehen. Als sie in der U-Bahn belästigt werden und dies zu tödlichen Konsequenzen führt, sieht sich Hazal gezwungen, aus Berlin zu fliehen und sich einer ungewissen Zukunft in Istanbul zu stellen – einer Stadt, die sie gar nicht kennt.