Eine Ausstellung von Sale Docks
Le Mostrə della Laguna

Le Mostre della Laguna © Sale Docks

"Le Mostrə della Laguna" ist eine Ausstellung, deren utopischer Charakter aus der langjährigen aktivistischen Arbeit des Kollektivs Sale Docks resultiert. Sieben Künstlerinnen und Künstler schaffen sieben imaginäre Institutionen, die sich auf intersektional-feministische und dekoloniale Weise neu erfinden. Dies geschieht im Namen der Umweltgerechtigkeit und der Verteidigung des öffentlichen Raums.
 


Der Titel "Le Mostrə della Laguna" ist ein Wortspiel: Im Italienischen bedeutet "mostre" sowohl Ausstellung als auch - in der weiblichen Form - Ungeheuer. Was würde passieren, wenn die Kunstinstitutionen Venedigs monströs anders wären? Wenn die Kunst von der Logik des Profits und des Tourismus befreit wäre? Wenn sie stattdessen Orte wären, die von der Gemeinschaft und dem Gedanken der gegenseitigen Fürsorge geprägt sind?

TIMELINE

Le Mostrə della Laguna wird im Rahmen der 17. Architekturbiennale 2021 - La Biennale die Venezia - eröffnet und wird die Alterität der Gegenwart und der Zukunft bis zur Biennale Arte 2022 weiter tragen.

Eröffnung der Ausstellung: 05.11.2021, Sale Docks, Venedig

Zu den Veranstaltungen
Sale Docks lädt sieben internationale Künstlerinnen und Künstler ein, sich eine utopische Kulturlandschaft der Kulturstätten Venedigs vorzustellen: sieben Orte, die sich im Namen der Umweltgerechtigkeit und der Verteidigung des öffentlichen Raums in einem intersektional-feministischen und dekolonialen Sinne neu erfinden. Die Ausstellungen sind nicht einfach nur Ausstellungen, sondern gleichermaßen Subjekt und Objekt. Sie sind Monster, die Kunst als Objekt des Konsums und der Spekulation, als Produkt der Tourismusindustrie und als Vehikel der Gentrifizierung ablehnen. Mostrə sind nicht nur Ausstellungen: Die Verwendung des Buchstabens Schwa (ə) setzt eine integrative und generative Utopie in Gang, die ebenso ostentativ ist, wie sie von der Kunstwelt missachtet wird.

Das Kollektiv Sale Docks ist sich bewusst, dass der Begriff der Utopie widersprüchliche/kontroverse/ambivalente Bedeutungen hat und versteht dieses kuratorische Projekt nicht als bloße Übung seiner Vorstellungskraft. Ihre Vorstellungskraft ist die Frucht von vierzehn Jahren aktivistischer künstlerischer Praxis, die sich der neoliberalen Auffassung von Kunst widersetzt.
Die Pandemie hat dieses Modell in Frage gestellt und gezeigt, dass ein radikaler Wandel notwendig ist. Die Mostrə sind eine Alternative zu den Beschränkungen, die die bestehenden Institutionen kennzeichnen, zu ihrer Abhängigkeit von privatem Kapital, zu Eigentumsrenditen und zur Erfassung und Aufwertung subversiver Bilder.

Das Ausstellungsprojekt umfasst die Schaffung von sieben imaginären Institutionen, die jeweils von eine:r Künstler:in kuratiert werden. Die Funktionsweise jeder Institution basiert auf einem Modell der intersektionalen Governance, das alle bekannten Politikfelder umfasst und somit theoretisch auf alle Institutionen übertragbar ist. Die monströse Institution hat nicht nur eine Führungsrolle, sondern auch einen Auftrag. Sie befindet sich an einem phantasievollen städtischen Ort, erstellt ein Archiv und eignet sich den öffentlichen Raum neu an.
Künstler:innen: Anna Fietta, Maddalena Fragnito and Emanuele Braga, Ranjit Kandalgaonkar, Vanessa Milan, Eleanor Morgan, Nikolay Oleinikov, STARTT

Le Mostrə della Laguna ist eine Ausstellung von Sale Docks.

Konzept und Kuration: Sale Docks

Gefördert durch Goethe-Institut/ Performing Architecture