Der treueste Hund Japans
Es gibt nicht viele Hunde, denen ein Denkmal errichtet wird. Hachiko gehört zu den wenigen: Die Statue des japanischen Akita-Hundes ist der beliebteste Treffpunkt im Tokioter Ausgehviertel Shibuya. In den zwanziger Jahren gehörte Hachiko dem Universitätsprofessor Hidesaburo Ueno. Jeden Tag nach Feierabend soll Hachiko am Bahnhof Shibuya – dort, wo heute sein Denkmal steht – auf sein Herrchen gewartet haben. Nachdem Ueno im Jahr 1925 während einer Vorlesung an einer Hirnblutung starb, zog seine Witwe aus Tokio fort – den Hund übergab sie jedoch Verwandten in der japanischen Hauptstadt. Hachiko blieb seinem Herrchen auch über dessen Tod hinaus treu. Bis zu seinem eigenen Tod am 8. März 1935 kam er jeden Tag zur gleichen Stelle am Bahnhof von Shibuya zurück. Nachdem er in den ersten Jahren eher als Störenfried betrachtet wurde, begannen die Bahnhofsmitarbeiter mit der Zeit, sich mit dem Vierbeiner anzufreunden, 1928 erhielt der Hund sogar seine eigene Ruhemöglichkeit. Noch zu Lebzeiten schaffte es Hachicko zur Legende: Über seinen Tod berichteten die japanischen Medien landesweit.
Die Geschichte von Hachiko, dem treuen Hund, ist so wahr, dass selbst Jahrzehnte nach seinem Tod noch über die Todesumstände Hachikos diskutiert wird. Um Verschwörungstheorien, die zu tatsächlichen Urban Legends hätten führen können, jede Grundlage zu nehmen, wurde 2011 ein Forscherteam der Universität Tokio damit beauftragt, die im japanischen Nationalmuseum der Naturwissenschaften aufbewahrte Leiche Hachikos auf Krankheiten zu untersuchen. Das Resultat: Hachiko litt außer an einer schweren Infektion auch an Lungen- und Herzkrebs. Jede dieser Krankheiten könnte für seinen Tod verantwortlich gewesen sein.