Gedichte

THE TWO THOUSANDS / Die Nuller Jahre

THE TWO THOUSANDS
In the end it took so little to do us in:
the imaginative use of fuel,
the fuzzy grammar
of this or that group of logicians,
gifts of money
to the strongest among us.
Who could resist those voices raised in unison?
‘Travel broadens nothing,’
the Great Martyr said, ‘except your tan.’
It was the official position,
broadcast without commercial interruption
every evening at 6.
The time for lyricism had passed.
Also—kissing, sculpture, coq au vin, the tango,
and other items of behavior
too commonplace to mention.
They had G_D on their side;
we had fear.                          
Same difference, you might have said.
I kept a wet finger to the wind.
Depending on who was winning
I shaved or I didn’t.

Jeet Thayil
Die Nuller Jahre
Am Ende brauchte es wenig, uns zu erledigen; ein kreativer Gebrauch von Treibstoff, die ungenaue Grammatik dieser oder jener logischen Schule, Geldgeschenke an die Stärksten unter uns. Wer kommt an gegen einen Chor, der sich mit einer Stimme ehebt? „Reisen vertieft nichts“, sagt der Große Märtyrer, „außer deine Bräune.“ So weit der offizielle Standpunkt, gesendet ohne Werbeunterbrechung jeden Abend um 6. Die Zeit für Lyrik ist vorbei. Auch die für Küsse, Skulptur, Coq au vin, Tango und gewisse andere Verhaltensweisen, die hier nicht genannt zu werden brauchen. Sie hatten G.O.T.T. auf ihrer Seite; wir hatten Angst. Wo ist der Unterschied, würdest du vielleicht sagen. Ich hielt einen nassen Finger in die Luft. Je nach dem, wer am Gewinnen war, rasierte ich mich oder nicht.

Übersetzung: Sylvia Geist und Tom Schulz

 

Biografie Jeet Thayil

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