Filmvorführung
Sumiko Haneda und Toshie Tokieda: Filmpionierinnen bei Iwanami Productions
Sa, 07.05.2022
11:00 Uhr
Goethe-Institut Tokyo, Saal
unrest 62|22 --- Wider Opas Kino - Filmemacherinnen 62|22
Kartenvorverkauf über Peatix, Restkarten an der Abendkasse
Sumiko Haneda: Women’s College in the Village
„Women’s College in the Village“ ist der Debütfilm von Sumiko Haneda (1926-), einer der ersten weiblichen Filmemacherinnen Japans und prominente Vertreterin der Iwanami Productions, einer Produktionsfirma, die den Dokumentarfilm der japanischen Nachkriegszeit entscheidend prägte. Gedreht in einem Dorf in der Präfektur Shiga, porträtiert der Film die Frauen dort, die aufgrund der damals geltenden Konventionen in ihren Familien kaum Gelegenheit haben, ihre Positionen zu äußern. Im Zuge der Anwendung neuer Erziehungsprinzipien in den Schulen spüren die Frauen ein zunehmendes Wahrnehmungs- und Wissensgefälle zwischen sich und ihren eigenen Kindern. Dies nehmen sie zum Anlass, eine Plattform für ihr eigenes kollektives Lernen zu organisieren und die starren Konventionen behutsam aufzubrechen. Die seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre im Filmbereich tätige Sumiko Haneda ist eine der wenigen weiblichen Filmemacherinnen Japans der Nachkriegszeit. Ihr Werk wird derzeit auch im internationalen Kontext neu entdeckt Japan, 1957, 26 min, digital (Original 35mm)
Buch und Regie: Sumiko Haneda
Toshie Tokieda: Town Politics – Mothers Who Study
Toshie Tokieda ist neben Sumiko Haneda eine weitere weibliche Filmschaffende, die bei Iwanami Productions tätig war.
Die Stadt Kunitachi in Tokyo ist nach dem Krieg infolge einer starken Bevölkerungszunahme und dem Einzug der Rotlichtindustrie mit einer Verschlechterung des Milieus rund um den Bahnhof konfrontiert. Im Zuge einer Bürgerbewegung, die dort eine „Schulzone“ einrichten will, organisiert eine Gruppe von Müttern jeden Dienstag ein Treffen, bei dem sie gemeinsam städtische Budgetpläne studieren und diskutieren. Der Film zeigt den Prozess, wie die Mütter sich mit ihren eigenen Methoden die Mechanismen der politischen Willensbildung aneignen. Japan, 1957, 31 min, digital (Original 16mm)
Buch und Regie: Toshie Tokieda
Toshie Tokieda: Ken-chan’s Musical Training
Dieser Dokumentarfilm begleitet über einen Zeitraum von sechs Monaten den Musikunterricht für Vierjährige an einer Musikschule für Kinder. Das Alter von 4 Jahren gilt als der Zeitpunkt, wo Kinder ein Gefühl für Rhythmus entwickeln. Der Film zeigt, wie die Kinder mit lebendigem Reaktions- und Ausdrucksvermögen eine Musikalität entwickeln, die nicht nur auf technische Fertigkeiten, sondern auf Wahrnehmung und Spontaneität ausgerichtet ist. Japan, 1965, 55min, digital (Original 16mm)
Buch und Regie: Toshie Tokieda