Internationales Symposium Internationaler Kulturaustausch in einer fragilen Welt

Internationales Symposium

Do, 27.10.2022

14:00 Uhr – 16:30 Uhr

Iwasaki Koyata Memorial Hall, The International House of Japan

Veranstaltung des Goethe-Instituts Tokyo

Anmeldung zur Veranstaltung

Perspektiven aus Deutschland, Großbritannien und Japan

Die Pandemie und der aktuelle Krieg in der Ukraine haben viele Gewissheiten elementar ins Wanken gebracht. Welche Rolle kann/sollte in einer solchen Situation der internationale Kulturaustausch spielen? Bei diesem Symposium diskutieren Vertreter*innen von Kulturorganisationen aus Deutschland, Großbritannien und Japan sowie japanische Kulturpraktiker*innen mögliche Richtungen für zukünftige Aktivitäten des Kulturaustauschs. Wer sollen die Schlüsselfiguren und Partner*innen im Kulturaustausch sein und wie können sie involviert werden? Wie gelingt es am besten, im Kulturaustausch diverse Stimmen zu Wort kommen zu lassen? Gibt es positive Erkenntnisse, die wir im Zuge der digitalen Herausforderungen im Zuge der Pandemie gewinnen konnten? Wie kann Kulturaustausch zum Empowerment lokaler Bevölkerung und lokaler Communities beitragen? Durch diese Fragen und die daraus entstehende Diskussion wollen wir einige Kernkonzepte identifizieren, die Perspektiven für den internationalen Kulturaustausch in einer post-pandemischen Welt eröffnen.

Programm

Session 1: „Internationaler Kulturaustausch in einer fragilen Welt“
Leaders Forum mit Leitungspersönlichkeiten von Kulturinstitutionen in Japan, Deutschland und Großbritannien


Vertreter*innen von Kultureinrichtungen aus Deutschland, Großbritannien und Japan diskutieren mögliche Richtungen für die Aktivitäten des internationalen Kulturaustauschs in einer post-pandemischen Welt.

Sprecher*innen:
Prof. Dr. Carola Lentz, Präsidentin, Goethe-Institut
Matthew Knowles, Direktor, British Council Japan
Botschafter Kazuyoshi Umemoto, Präsident, Japan Foundation
Moderation: Jonathan McClory, Partner, Sanctuary Counsel

Session 2: Kernkonzepte für zukünftige Aktivitäten des Kulturaustauschs
Paneldiskussion


Japanische Akteur*innen des Kulturaustausches in den Bereichen Kunst, Bildung und soziale Inklusion diskutieren Herausforderungen und Chancen, die sich in im Zuge des stets im Wandel befindlichen internationalen Austausches ergeben und umreißen Kernideen, die Praktiker*innen durch die unsicheren Gewässer der Zukunft geleiten könnten.

Sprecher*innen:
NAKAMURA Akane, CEO precog co., LTD. / Performing Arts Producer 
Prof. FUJI Hiroshi, Artist / Direktor, Akita City Cultural Creation Center / Professor, Akita University of Art
MORI Mariko, Officer for Advancement of Cultural and Arts Plans for Persons with Disabilities, Ministry of Health, Labour and Welfare
Moderation: Jonathan McClory, Partner, Sanctuary Counsel

Veranstalter: Japan Foundation
Ko-Veranstalter: Goethe-Institut Tokyo, British Council

Biographien der Sprecher*innen

Jonathan McClory (Moderation Session 1 & 2)
Partner, Sanctuary Counsel

Jonathan McClory Jonathan McClory ist Partner beim Sanctuary Counsel. Als international anerkannter Experte zu den Themen Soft Power, öffentliche Diplomatie und internationale Angelegenheiten hat er bislang Regierungen auf vier Kontinenten zu Angelegenheiten der Politik, Renommee, Branding und strategischer Kommunikation beraten.
Vor seiner Tätigkeit beim Sanctuary Counsel war er als General Manager für Asien bei der Agentur Portland tätig, wo er von Singapur aus das Firmennetzwerk im indopazifischen Raum betreute. Als Partner bei Portland war er in beratenden Regierungsausschüssen in London tätig. Er ist Urheber der jährlich durchgeführten Studie „The Soft Power 30“. Vor seiner Position bei Portland war er zuständig für die lokale Strategie bei Winkreative (Schwesterfirma des Magazins Monocle), wo er im Auftrag des damaligen Premierministers die Entwicklung und Einführung einer neuen nationalen Marke und globalen Kampagne für Thailand leitete. Zu seinen vorherigen Tätigkeiten gehört auch eine Position als
Berater im Londoner Büro der Boston Consulting Group.
Vor seinem Wechsel in die Privatwirtschaft war er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Thinktank Policy Exchange und leitender Forscher beim Institute for Government (IfG). Während seiner Tätigkeit beim IfG entwickelte er den weltweit ersten zusammengesetzten Index zur Messung der „weichen Macht“ von Staaten. Diese Arbeit mündete in die Entwicklung von „The Soft Power 30“.

Session 1: „Internationaler Kulturaustausch in einer fragilen Welt“
Leaders Forum mit Leitungspersönlichkeiten von Kulturinstitutionen in Japan, Deutschland und Großbritannien


Carola Lentz
Präsidentin, Goethe-Institut

Carola Lentz © Goethe-Institut/Loredana La Rocca Carola Lentz, geboren 1954 in Braunschweig, studierte Soziologie, Politikwissenschaft, Germanistik und Pädagogik an der Georg-August-Universität Göttingen und der Freien Universität Berlin. 1987 promovierte sie an der Universität Hannover und habilitierte 1996 an der Freien Universität Berlin. Von 1996 bis 2002 war sie Professorin für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2002 bis 2019 hatte sie eine Professur für Ethnologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne, wo sie seit 2019 Seniorforschungsprofessorin ist. Sie war Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie (2011‑2015) und Vizepräsidentin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (2018-2020). Gastprofessuren und Fellow-Aufenthalte führten sie nach Frankreich, in die Niederlande, in die USA und nach Südafrika. Als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin leitete sie eine Fokusgruppe zu „Familiengeschichte und sozialer Wandel in Westafrika“ (2017-2018). Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Ethnizität, Nationalismus, Kolonialismus, Erinnerungspolitik, Mittelklassen im globalen Süden und Arbeitsmigration. Sie forschte zunächst in Südamerika und seit 1987 regelmäßig in Westafrika. Zu ihren Publikationen gehören u.a. „Land, Mobility and Belonging in West Africa“ (2013), „Remembering Independence“ (2018) und „Imagining Futures: Memory and Belonging in an African Family” (2022).

Matthew Knowles
Direktor, British Council Japan

Matthew Knowles Matt Knowles verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im internationalen Kultur- und Bildungsaustausch. Nach seinem Studium in Edinburgh und einem einjährigen Stipendium in den USA, begann er im Jahr 2002 seine Karriere als Fachreferent in der Bildungsabteilung der schottischen Regierung. Ab 2003 arbeitete er für den British Council in Edinburgh, und hatte nachfolgend eine Reihe von leitenden Positionen in Europa und den USA inne. In Shanghai hatte er die Position des Regionaldirektors für Ostasien (2015-2019) inne, bevor er 2020 seine Tätigkeit als Direktor des British Council/Cultural Counsellor bei der Britischen Botschaft in Tokyo aufnahm.

UMEMOTO Kazuyoshi
Präsident, Japan Foundation

UMEMOTO Kazuyoshi Umemoto ist seit 1977 für das japanische Außenministerium tätig und hat dort u.a. in der Abteilung für den US-japanischen Sicherheitsvertrag, dem Büro für nordamerikanische Angelegenheiten, der Nordostasien-Abteilung, dem Büro für Angelegenheiten Asiens und Ozeaniens, der japanischen Botschaft in Malaysia sowie der japanischen Botschaft in Großbritannien gearbeitet. Zu den zahlreichen Positionen, die er bisher innehatte, gehören: Stellvertretender Generaldirektor des Büros für Angelegenheiten des Mittleren Ostens und Afrikas (2004), Generaldirektor des Büros für nordamerikanische Angelegenheiten, Japanischer Botschafter in der Schweiz (2011), Assistent des leitenden Kabinettssekretärs (2012), Botschafter (stellvertretender Ständiger Vertreter) der Ständigen Vertretung Japans bei den Vereinten Nationen, japanischer Botschafter in Italien (2014) Chefunterhändler beim Regierungshauptquartier für die Transpazifische Partnerschaft, Kabinettssekretariat (2017). Seine derzeitige Position hat Umemoto seit Oktober 2020 inne.

Session 2: "Kernkonzepte für zukünftige Aktivitäten des Kulturaustauschs"
Paneldiskussion


NAKAMURA Akane
CEO precog. Co., LTD./Produzentin für Bühnenkünste

NAKAMURA Akane ©️Takuya Matsumi Geboren in Tokyo 1979. Nakamura begann im Zuge ihres Studiums am College of Art der Nihon University, sich bei Projekten im Bereich der Bühnenkünste zu engagieren. Ihre Aktivitäten sind breit gefächert, sie ist als Produzentin für zeitgenössische Bühnenkünste mit Kompanien innerhalb und außerhalb Japans tätig, organisiert ortspezifische Festivals und führt Programme im Bereich der interdisziplinär ausgerichteten Personalentwicklung durch. Sie gründete precog co., Ltd. im Jahr 2006, während ihrer Tätigkeit als Programmdirektorin der NPO ST Spot Yokohama (2004-2008) und ist seit 2008 Direktorin von precog co, Ltd. Zwischen 2016 und 2018 hielt sie sich in Bangkok und – mit einem Stipendium des Asian Cultural Council - in New York auf. Precog hat Arbeiten von japanischen und internationalen Künstler*innen produziert, u.a. Chelfitsch (Leitung: Toshiki Odaka) und Nibroll (Leitung: Mikuni Yanaihara), und organisierte bislang internationale Tourneen und Ko-produktionen in 70 Städten in 30 Ländern. Im Jahr 2022 erhielt sie den Förderpreis für neue Künstler*innen des Ministeriums für Erziehung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie.

FUJI Hiroshi
Künstler / Direktor, Akita Cultural Creation Center / Professor, Akita University of Art

FUJI Hiroshi Master of Arts in Bildender Kunst an der Kyoto City University of Arts. Nach einer Lehrtätigkeit in der Kunstabteilung der Papua New Guinea National University und einer Tätigkeit für eine Firma im Bereich Stadt- und Konstruktionsplanung in Tokyo, begann Fuji, sein künstlerisches Konzept zu entwickeln. Seine Arbeit fokussiert sich auf genreübergreifende kreative Projekte mit “lokalen Ressourcen, angemessener Technologie und Kollaboration (künstlerischer Ausdruck mit lokalen Materialien, mit Methoden, die dem Ort angemessen sind und unter Anwesenheit von Menschen)“. Fuji hat 2012 seine künstlerische Arbeitsbasis in den nordöstlichen Teil von Japan verlegt und gründete die NPO Arts Center Akita 2018. Er ist außerdem Vize-Vorsitzender der NPO Plus Arts und Preisträger des Preises für Global Citizenship 2014 der Japan Foundation.

MORI Mariko
Referentin für die Förderung kultureller und künstlerischer Pläne für Personen mit Behinderungen, Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Wohlstand

MORI Mariko Nach einer Tätigkeit beim Kyoto Performing Arts Center der Kyoto University of Art und Design begann Mori im Jahr 2006, freiberuflich zu arbeiten, schwerpunktmäßig als Produzentin von Kunst- und Bühnenwerken verschiedener Genres. Ab 2009 war sie Direktorin des „Maizuru RB“ in der Stadt Maizuru, wo sie Kunstprojekte in Zusammenarbeit mit kommunalen Behörden, Schulen und sozialen Einrichtungen produzierte. Sie arbeitete weiterhin als Projektdirektorin der „Saitama Triennale 2016“ und seit 2017 als Produzentin des „True Color Festival“ bei der Nippon Foundation DIVERSITY IN THE ARTS“, einem Kunstfestival zum Thema Diversität. Ihre aktuelle Position hat sie seit Juni 2022 inne.



 

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