Filmvorführung OYOYO by Chetna Vora (1980) & Man Sa Yay “I, your mother” by Safi Faye (1980)

Balck and white shots of people in a circle dancing. beside them, a bespecled man sits at a table with tea cups littered about holding a picture of three people ©Filmuniversität Babelsberg

Do, 04.07.2024

17:00 Uhr

Goethe-Institut

Film Season “BE Longing”

Oyoyo (1980) ist ein Filmporträt eines edukativen Internationalismus mit Studierenden aus Chile, Guinea-Bissau, der Mongolischen Republik, Kuba und Bulgarien und anderen Ländern, die in der DDR der späten 1970er Jahre an der „Hochschule für Ökonomie Berlin-Karlshorst“ studierten. Regisseurin ist die indische Filmemacherin Chetna Vora, die ihre Filmkamera mobilisiert, um den Problemen der Studierenden zuzuhören hinsichtlich ihrer Ausbildung, was sie in der DDR vermissen und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Die aufrichtigen Gesprächsszenen im Studentenwohnheim in Berlin-Karlshorst wechseln sich ab mit Musik des kubanischen Liedermachers Silvio Rodriguez, der brasilianischen Sängerin Nara Leão und Liedern im kapverdischen Créole. Als Tochter einer kommunistischen Familie aus Palitana in Gujarat in Indien kam Chetna Vora Mitte der 1970er Jahre nach Berlin, um an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg Regie zu studieren. (Quelle: Hidden Labour Across (inter∞note 01)

OYOYO, Chetna Vora, Hochschule für Film und Fernsehen der DDR 1980, Digitalisierung und Restaurierung der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, unterstützt durch das Förderprogramm Filmerbe, finanziert durch BKM, Länder und FFA
 

Man Sa Yay “I, your mother” ©Arsenal

Moussa ist Student an der TU in Berlin. Zwar sieht man ihn mit Freunden und Geliebten, vor allem aber allein, sei es bei Gelegenheitsjobs, sei es beim Kochen oder Putzen in seiner Wohnung. Zu Hause liest er die Briefe von Familienmitgliedern und seiner Lebensgefährtin im Senegal. Diese Briefe strukturieren den Film. Moussa ist zugleich das Zentrum und der Vermittler der Erfahrungen anderer, über ihn werden zwei unterschiedliche soziale Konstellationen reflektiert. Diese Erfahrungen werden in Sequenzen mit seinen Freunden, anderen westafrikanischen Expats, gespiegelt, die „afrikanische Artefakte“ auf der Straße verkaufen. Dabei hören wir wieder und wieder die Frage, mal sehnsüchtig, mal als kaum verhüllte Mikroaggression: „Wann kehrst du zurück?“

Als Faye 1980 für das deutsche Fernsehen MAN SA YAY drehte, hatte sie schon eine beeindruckende Folge von Projekten über das Leben in ihrer Heimat realisiert. Der Film verwebt Fiktion und Dokument, das Essayistische und den Briefroman.

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