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Veronika Radulovic

Veronika Radulovic© Goethe-Institut Hanoi

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Die Anfänge der freien kuratorischen Praxis von Ausstellungen am Goethe-Institut sind aufs engste mit Veronika Radulovic (*1954) verbunden. Sie ist bis heute die wichtigste Vermittlerin im Kunstdialog zwischen Deutschland und Vietnam. Sie hatte in Bielefeld visuelle Kommunikation studiert und wurde während einer Künstlerresidenz in Singapur 1993 auf vietnamesische Künstler aufmerksam. Sie beschloss daraufhin einige Monate in Hanoi zu verbringen um dort privat organisiert, die vietnamesische Lackmalerei zu erlernen. Zur Seite standen ihr dabei ein Lacklehrer und ein taubstummes Mädchen, die in einer Lackmanufaktur arbeitete.

  • HAN Ausstellung Radulovic © Goethe-Institut Hanoi
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  • HAN Ausstellung Radulovic © Goethe-Institut Hanoi
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Die damalige Aufbruchsstimmung in der Kunstszene Hanois inspirierte sie nicht nur zu ihrer Lackarbeit dem "Roten Fluss" - einer Arbeit über Zeit und Veränderungen - sondern auch zu einer ersten Kooperationsausstellung mit den Künstlern Le Hong Thai und Bui Huu Hung in der städtischen Galerie 29 Hang Bai. Diese neue Möglichkeit des Künstleraustausches führte 1994/95 zu einer ersten vom DAAD geförderten Gastdozentur an der Kunsthochschule Hanoi sowie zu weiteren Gastvorträgen und Präsentationen an den Hochschulen in Hue und Ho-Chi-Minh Stadt. Bis 1999 und 2004/05 unterrichtete sie als DAAD-Dozentin Kunst. Aus ihrem fachlichen und persönlichen Engagement für die Kunstszene gingen über zwei Dutzend Ausstellungen hervor und es entstanden viele Freundschaften. Zusammen mit ihren Hanoier Künstlerkolleg*innen stellte Veronika Radulovic seit 1994 in Hanoi aus: an der Kunsthochschule Hanoi (1996, 2003, 2004, 2005), im alten und neuen Nha San (2003, 2004, 2008, 2014, 2015, 2018) und im Goethe-Institut (1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2008). Und wie von selbst sorgte sie dafür, dass diese Begegnungen keine Einbahnstraße blieben.

Veronika Radulovic vermittelte vietnamesische Kulturschaffende zu Ausstellungen nach Münster (Museum für Lackkunst), Berlin (Haus der Kulturen der Welt, ifa Galerie), Bremen (Hochschule für Kunst), Bielefeld (Kunsthalle Bielefeld und Zentrum für Interdisziplinäre Forschung). Sie hielt Vorträge und Workshops zur zeitgenössischen vietnamesischen Kunst in Deutschland, Finnland, Georgien, Norwegen, Schweden und Singapur.

Ihr Archiv vietnamesischer Kunst stellte sie erstmalig 2000 im Haus der Kunst München vor. Sie publizierte Essays für das Singapore Art Museum, die Bui Gallery Hanoi, und für Connect Vietnam. Im Kerber Verlag erschien 2006 ihr erstes Buch: Sicherheitsabstand. Vietnam. Kunst. Politik. Freundschaften. Eine Annäherung. Zusammen mit Annette Bhagwati publizierte sie 2021 den Bildband "DON’T CALL IT ART". Es ist ein Zeitdokument zum Neubeginn der vietnamesischen Kunst in den 1990ern. Das Buch widmet sich vor allem Arbeiten, Kunstperformances und Installationen von Truong Tan, Nguyen Minh Tanh, Nguyen Quang Huy / Truong Tân, Nguyễn Minh Thành und Nguyễn Quang Huy.

Für Künstler*innen aus Vietnam ist sie bis heute eine wichtige Anlaufstelle und Beraterin. Wie viele vietnamesische Künstler*innen in all den Jahren bei ihr übernachtet haben, fragte ich sie. „Gefühlte eintausend waren es bestimmt", sagt sie augenzwinkernd.

Links zum Thema

www.radulovic.org 
artreview.com/dont-call-it-art-contemporary-art-in-vietnam-1993-1999
banyan.campingakademie.org/radulovic.html

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