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Der Erwerb einer Fremdsprache ist ein komplexer Prozess, der deutlich mehr Bestandteile hat als Regelwissen und Vokabeln. Bestimmte Konstruktionen haben nicht nur eine Form, sondern gewinnen eine eigene Bedeutung.
Bekannte Buchtitel, Lieder oder Sprüche sind hier gute Beispiele.
Den Werbeslogan eines bekannten skandinavischen Möbelhauses kennen viele: „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ Dieser ist in seiner Verfremdung direkt wiedererkennbar: Kochst du noch oder bestellst du schon?
Glaubst du noch oder denkst du schon?
Das Muster wird intuitiv erkannt und angewendet, unter Umständen ohne es wirklich in der Struktur zu durchdringen.
Gebrauchsbasierte Ansätze gehen davon aus, dass Sprache aus wiederholter Verwendung erlernt wird. Insbesondere für das Erlernen einer Fremdsprache spielen Chunks und Bausteine eine zentrale Rolle. Die Beiträge dieser Ausgabe beleuchten verschiedene Facetten dieses Konzepts – von der Förderung grammatischer Kompetenzen bei Vorschulkindern über die Nutzung der Sprachenerfahrungen von Grundschülerinnen und Grundschülern bis hin zu textbasierten Methoden für die Sekundarstufe.
Die Herausforderung im Fremdsprachenunterricht liegt darin, dass die Zeit fast immer sehr begrenzt ist, um den Lernenden tatsächlich reichhaltige Spracherfahrungen anzubieten.
Daher ist sorgfältige Planung notwendig, um möglichst viele Aspekte abzudecken.
Fremdsprache Deutsch Heft 72 (2025): Mit Sprachmustern lernen