Die fünf ältesten deutschen Unis   Studieren in historischer Kulisse

Studierende am Tag der Erstsemesterbegrüßung in der Universität zu Köln
Studierende am Tag der Erstsemesterbegrüßung in der Universität zu Köln - eine von vielen deutschen Hochschulen mit langer Tradition Foto (Detail): © picture-alliance/ Panama Pictures | Christoph Hardt

Die weltweit ersten Universitäten wurden zwar in Italien und England gegründet. Aber auch Deutschland ist geprägt von einer langen akademischen Geschichte. Die fünf ältesten Universitäten nahmen schon im 15. Jahrhundert ihren Betrieb auf.

Universität Heidelberg

Die Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg ist die älteste und durchgängig bestehende Universität Deutschlands. 1386 wurde sie gegründet; mit päpstlicher Bestätigung durch Urban VI. nahm sie dann ihre Lehrtätigkeit auf. Der Name der Uni bezieht sich auf ihren Schirmherrn, den pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. Außerdem wird auf den badischen Markgrafen Karl Friedrich verwiesen, der die Uni 1803 neu organisiert hat. Bis heute verbindet man in diesem Haus Tradition und moderne Forschung. Die Heidelberger Uni hat einen guten Ruf als Zentrum für Theologie, Jura, Medizin und die Künste. Aktuelle Besonderheit: Die Universität führt gleich zwei medizinische Fakultäten.
Blick vom Universitätsplatz auf das im Barock errichtete Gebäude der Ruprecht-Karls-Universität in der Heidelberger Altstadt

Blick vom Universitätsplatz auf das im Barock errichtete Gebäude der Ruprecht-Karls-Universität in der Heidelberger Altstadt | Foto (Detail): © mauritius images / Werner Otto

Universität zu Köln

Die Universität zu Köln öffnete 1388 ihre Türen. Sie war damit die vierte Hochschule des Heiligen Römischen Reiches - nach Prag, Wien und Heidelberg. Eine Initiative der Kölner Bürger hat die Gründung bewirkt, Papst Urban VI. gab seine Zustimmung. Der Lehrbetrieb begann ein Jahr später. Wegen der französischen Besatzung im Zuge des Ersten Koalitionskrieges musste die Uni 1798 geschlossen werden und konnte erst 1919 neu öffnen. Heute gehört sie mit rund 45.000 Studierenden zu den größten Unis in Deutschland. Die zentralen Anlagen sind in der Nähe des Kölner Grüngürtels zu finden, die Studierenden können sich über einen innenstadtnahen Campus freuen.
Denkmal des Universalgelehrten Albertus Magnus (ca 1200-1280) am Eingang zum Hauptgebäude der Universität Köln

Denkmal des Universalgelehrten Albertus Magnus (ca 1200-1280) am Eingang zum Hauptgebäude der Universität Köln | Foto (Detail): © picture-alliance/ Panama Pictures | Christoph Hardt

Universität Leipzig

Friedrich der Streitbare und Wilhelm der Tapfere, beide Markgrafen von Meißen, sind die Gründungsväter der Universität Leipzig. Sie existiert seit 1409 und ist die zweitälteste dauerhaft betriebene Universität Deutschlands. Von Anfang an umfasste ihr Lehrbetrieb die klassischen Fakultäten: Theologie, Jura, Philosophie sowie Medizin. Und sie hat berühmte Absolventen hervorgebracht, etwa Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Nietzsche. Von 1953 bis 1991 trug die Uni zusätzlich den Namen von Karl Marx. Über die Jahrhunderte hat Leipzig eine zentrale Rolle in den Geisteswissenschaften und der Forschung eingenommen und setzt diese Tradition weiter fort.
Die größtenteils aus Marmor gefertigte Treppenhalle der „Bibliotheca Albertina” der Universität in Leipzig

Die größtenteils aus Marmor gefertigte Treppenhalle der „Bibliotheca Albertina” der Universität in Leipzig | Foto (Detail): © picture-alliance/ ZB | Waltraud Grubitzsch

Universität Rostock

1419 ist das Gründungsjahr der Universität Rostock - mit päpstlicher und kaiserlicher Bestätigung. Zu Beginn brachten vor allem die Bürger der Hansestadt Rostock die nötigen finanziellen Mittel auf. Die Universität ist nicht nur eine der ältesten in Deutschland, sondern auch die älteste Einrichtung dieser Art an der Ostsee. In den frühen Jahren zog sie Studierende aus Skandinavien, den Niederlanden und den baltischen Regionen an. Außerdem spielte sie seit dem 15. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Humanismus und den Werten und Zielen der Reformation. Ein Ranking der Times Higher Education 2018 hob sie als die schönste Uni Deutschlands heraus.
Universitätsplatz mit Vitalitätsbrunnen und Gebäude der Universität Rostock

Universitätsplatz mit Vitalitätsbrunnen und Gebäude der Universität Rostock | Foto (Detail): © mauritius images / Axel Bückert / imageBROKER

Universität Greifswald

Die Universität Greifswald, gegründet 1456, gehört zu den traditionsreichsten Hochschulen Nordosteuropas. Initiiert wurde sie durch den Bürgermeister Heinrich Rubenow, mit Zustimmung von Kaiser Friedrich III. und Papst Calixtus III. Los ging es mit den vier klassischen Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Recht. Von Beginn an gab sich die Uni ein starkes internationales Profil – besonders im Hinblick auf die baltischen und anderen osteuropäischen Staaten. Mit etwa 10.000 Studierenden gehört sie heute jedoch zu den vergleichsweise kleinen akademischen Stätten.
Hauptgebäude der Universität Greifswald im Abendlicht

Hauptgebäude der Universität Greifswald im Abendlicht | Foto (Detail): © mauritius images / Thomas Robbin / imageBROKER

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