Ausgesprochen...bildlich  Gucken, wohin man guckt

Illustriert: Zwei grüne Figuren, eine am Handy, beide sind glücklich und lächeln
„Glücklich mit und ohne Handy" Illustration: © Susi Bumms

Wohin sollen wir dieses Jahr schauen? Auf uns selbst? Auf andere? Ganz viel aufs Handy? Lieber in ein Buch? Oder in die Zukunft? Meinungen und Ratschläge dazu gibt es genug.

Zum Jahresende war ein Meme populär, das Folgendes zeigt: Zwei Männer sitzen in einem Bus, der auf einer Bergstraße entlangfährt. Der eine Mann blickt aus dem Fenster Richtung Berg und scheint unglücklich. Vermeintlich, weil er nur eine graue Wand sieht. Anders als der andere Passagier, der auf der anderen Seite aus dem Fenster auf eine hübsche Landschaft blickt und recht glücklich scheint.
Die Zeichnung, ursprünglich aus dem Jahr 2014, stammt vom brasilianischen Illustrator Genildo Ronchi, der sie mit: „As vezes só depende de nós“ untertitelte. Übersetzt bedeutet das: „Manchmal hängt es einfach von uns ab.“ Das „manchmal“ ignoriere ich nun gewollt. Dann ist die Aussage: Wohin wir schauen und ob wir als Konsequenz glücklich sind, ist eine Entscheidung.

Illustriert: Zwei Figuren in einem Bus, links eine Felswand, rechts grüne Landschaft. Die Augen beider Figuren blicken auf die Felswand, eine wirkt glücklich, die andere unglücklich „Zwei Typen in einem Bus“ | Illustration: © Susi Bumms
Wohin also blicken, um in puncto „glücklich sein“ sicher zu gehen?
Lieber ins Tal also, als auf eine Felswand.
Vor allem nicht zu oft aufs Handy, da sind sich alle einig. Lieber in ein Printmedium, am besten in ein Buch. Aber schau doch mal vom Buch auf!

Illustriert: Zwei grüne Figuren, eine am Handy, beide sind glücklich und lächeln „Glücklich mit und ohne Handy" | Illustration: © Susi Bumms Blicke nicht in die Vergangenheit, am besten immer nach vorne. Aber vergiss nicht, im Blick zu behalten, woher du kommst, logisch. Ah und natürlich: wohin du willst.
Ja nicht zu sehr um sich blicken, sondern den Fokus auf sich selbst richten.
Gleichzeitig muss man auch unbedingt auf andere gucken. Schließlich ist man die Schnittmenge der Leute, die einen umgeben. Überhaupt sollten wir alle mehr aufeinander schauen.

Illustriert: Zwei rote Figuren, eine am Handy, beide sind unglücklich „Nicht so glücklich mit und ohne Handy“ | Illustration: © Susi Bumms Na ja, die Hauptsache ist es, beim Blicken Augenkontakt zu halten.

Lohnt es sich eigentlich, in die Leere zu starren?
Lasst den Blick ruhig auch mal ein wenig schweifen. Dabei aber nicht die wirklich wichtigen Dinge im Leben aus den Augen verlieren!

Kennt Ihr Augenyoga?

Oder kennt Ihr dieses Kinderspiel, wo man nicht in das Loch zwischen Daumen und Zeigefinger gucken darf? Da sollte man jedenfalls nicht reinsehen, das ist klar.

Für welchen Blick soll man sich also entscheiden? Dazu kann ich persönlich keinen weiteren Ratschlag geben. Aber vielen Dank, dass Du diese Bilder und den Text bis zum Ende ansiehst, ich hoffe das war die richtige Entscheidung für Dich!

Illustriert: Figur, dessen Körper aus vielen Augäpfeln und Beinen besteht, läuft vor blauem Hintergrund „Hans guck überall hin“ | Illustration: © Susi Bumms

„Ausgesprochen...“

In unserer Kolumnenreihe „Ausgesprochen …“ schreiben und malen im wöchentlichen Wechsel Susi Bumms, Maximilian Buddenbohm, Sineb el Masrar und Magrita Tsomou.
Susi Bumms beobachtet in "Ausgesprochen...bildlich" Popkultur und Politik und kommentiert diese in Bildern.