Irena Brežná

Portrait einer dunkelhaarigen Frau. Sie lehnt ihren Kopf auf ihre Hand und trägt eine Sonnenbrille auf dem Kopf. Sie blickt direkt in die Kamera. © Luboš Pilc Irena Brežná (*1950, Bratislava) verbrachte ihre Kindheit in der Slowakei, bevor sie 1968 mit ihren Eltern in die Schweiz auswanderte, wo sie schliesslich Slawistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Basel studierte. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete sie als Journalistin für deutschsprachige Medien und Exilradios sowie als Forschungspsychologin und Dolmetscherin für die Schweizer Behörden. Gleichzeitig engagierte sie sich bei Amnesty International für die Freilassung von sowjetischen und tschechoslowakischen Dissidenten. Sie war Kriegsreporterin in Tschetschenien, wo sie in humanitären Frauenprojekten tätig war.

Die Schriftstellerin schreibt vorwiegend auf Deutsch und hat zehn Bücher veröffentlicht, die in dreizehn Sprachen übersetzt wurden. Für ihre journalistischen und literarischen Texte wurde Brežná mit zahlreichen Preisen in Deutschland, der Schweiz und der Slowakei ausgezeichnet.


13/5/2023 Samstag
15:00 Irena Brežná: Die undankbare Fremde 
Autorenlesung und Diskussion
Moderation: Zuzana Henešová
Ateliér Evropa
16:00 Signierstunde, Stand Das Buch KB101

In Prag wird sie ihren dritten Roman Die undankbare Fremde (2021 auf Tschechisch übersetzt) vorstellen, der 2012 mit dem Schweizer Literaturpreis und in der Slowakei mit dem Dominik-Tatarka-Preis ausgezeichnet wurde. 2021 wurde ihr der Hermann-Kersten-Preis des deutschen PEN-Zentrums für ihr Engagement und ihre Hilfe für Verfolgte und der Basler Kulturpreis für ihr Lebenswerk verliehen. Im Jahr 2022 wurde sie von der slowakischen Präsidentin Zuzana Čaputová mit dem Pribina-Kreuz 2. Klasse für die Verbreitung der slowakischen Kultur in der Welt ausgezeichnet. Heute lebt sie in Basel.

Die undankbare Fremde

Buchcover für "Die undankbare Fremde" von Irena Brežná. Ein alt aussehendes Foto einer Person, die auf einem Seil geht. Sie trägt ein Kleid und hält einen aufgespannten Regenschirm in die Luft. © Galiani Berlin Das Thema dieses autobiografischen Romans ist das Zurechtkommen in einer neuen Umgebung in der Emigration, in der die eigene Identität mit einer fremden Mentalität in Konflikt gerät, was die Autorin mit Leichtigkeit und einer gewissen Ironie zum Ausdruck bringt. Zunächst wählt die Protagonistin den Weg, bewusst undurchlässige Mauern zu errichten, um das zu schützen, was noch übrig ist, nämlich "das Ihre". Gleichzeitig ist sie einer ständigen Neubewertung unterworfen. Nach den Worten der Autorin ist der Roman die literarische Aufzeichnung eines halben Jahrhunderts persönlicher Erfahrungen und das Ergebnis ihrer Praxis als Dolmetscherin für Einwanderer*innen - und damit ein allgemein gültiger Bericht über die Erfahrungen von Migranten*innen in aller Welt.

»Es ist ein scharfes, unerschrockenes Schreiben. Irena Brežná wurde in Bratislava geboren und ist heute eine der grossen Namen der Schweizer Literatur. Sie vergleicht kühn das Leben in ihrer alten und neuen Heimat. Sie wirft ein neues Licht auf das Wort Emigrant. Flüchtlinge suchen nach Schlupflöchern, um in eine andere Sprache, eine andere Kultur einzudringen, um sich in die Mehrheitsgesellschaft einzufügen. Die Aktualität dieses außergewöhnlichen literarischen Bekenntnisses ist beunruhigend« - Radka Denemarková

Das Buch, übersetzt von Zuzana Henešová, wurde 2021 von Baobab und GplusG veröffentlicht.

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