Das Goethe-Institut sowie Sprachlehrkräfte in verschiedenen Ländern rund um den Globus sind tagtäglich mit der Herausforderung konfrontiert, dass Materialien für den Deutschunterricht (Bücher, Arbeitsblätter, Prüfungsmaterialien) häufig sehr traditionell sind und Stereotype vermitteln. Sie sind kein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft, sondern halten negative Vorurteile aufrecht und schließen dabei marginalisierte Gruppen aus.
Die Frage nach der Repräsentation ist für den Unterricht nicht unwichtig: Wer wird in den Büchern dargestellt? Wer gilt als Deutsch? Was ist eigentlich „typisch Deutsch“ oder wie sehen Familien und Menschen in den Büchern aus? Fühlen sich verschiedene Menschen in Bezug auf Herkunft, Gender, Sexualität oder soziale Klasse repräsentiert?
Dies ist der Ausgangspunkt für ein neues Projekt der Goethe-Institute in Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich, um Lehrkräfte auf die Vorurteile und die Voreingenommenheit in DaF-Unterrichtsmaterialien aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für Diversität im Klassenzimmer zu schaffen.
Ziele des Projekts:
- ein Bewusstsein für diskriminierende Unterrichtsmaterialien sowohl bei Lehrkräften als auch Schüler*innen in Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich zu schaffen
- Lehrkräfte zu schulen, diskriminierungssensible Unterrichtsmethoden einzusetzen
- Unterrichtsmaterialien und Tools zu sammeln und zu erstellen, die die Vielfältigkeit der Gesellschaft in deutschsprachigen Ländern widerspiegeln.