PASCH-Camp „Fußball und Deutsch“ in Colorado

Teilnehmende des PASCH-Camps „Fußball und Deutsch“ in Colorado © Goethe-Institut/PASCH
Im Oktober 2025 wurde das Bergstädtchen Estes Park in Colorado zum Treffpunkt für einen besonderen deutschsprachigen Austausch. Neununddreißig Schülerinnen und Schüler von PASCH Schulen aus den USA, Kanada, Guatemala, Costa Rica und Honduras kamen zu einem Wochenende zusammen, das zwei verbindende Kräfte in den Mittelpunkt stellte: Fußball und die deutsche Sprache. 

Unter der Leitung der professionellen Trainer Peter Acker und Devon Godde von der Atlanta Goalkeeper Academy trainierten die Teilnehmenden Seite an Seite, unabhängig davon, ob sie bereits Spielerfahrung hatten oder zum ersten Mal Fußballschuhe trugen. Was sie vereinte, war nicht nur ihre Begeisterung für den Sport, sondern auch ihr gemeinsames Ziel, das gesamte Wochenende ausschließlich auf Deutsch zu kommunizieren. So entstand ein authentisches Sprach- und Bewegungserlebnis, bei dem sich Spiel und Lernen auf natürliche Weise verbanden. 

Die Sprache des Fußballs 

Von der ersten Minute an wurden alle Trainingseinheiten vollständig auf Deutsch durchgeführt. Durch Bewegung lernten die Jugendlichen Vokabeln wie dribbeln, passen und ein Tor schießen und entdeckten, dass sich Sprache durch körperliche Erfahrung oft direkter erschließt als durch Grammatikübungen. In Übungen und kleinen Spielen stärkten sie nicht nur ihr Teamgefühl, sondern auch ihr sprachliches Selbstvertrauen. Das Freundschaftsturnier zum Abschluss des Wochenendes war weit mehr als nur ein Spiel. Es wurde zu einem Fest gemeinsamer Anstrengung und interkulturellen Verständnisses. Lehrkräfte und Mitschülerinnen feuerten ihre Teams mit selbstgemalten Plakaten und lautstarken Rufen an. 

Deutsch über das Spielfeld hinaus 

Am Nachmittag stand der kreative und kulturelle Austausch im Mittelpunkt. Die begleitenden Lehrkräfte hatten Stationen vorbereitet, an denen die Schülerinnen und Schüler ihre Deutschkenntnisse spielerisch erweitern und gleichzeitig kulturelles Wissen vertiefen konnten. Sie schrieben Dankeskarten an ihre Schulen, entwarfen Teamslogans, ordneten Bundesliga Logos zu und testeten ihr Wissen in einem Fußball Quiz. An einer Interviewstation führten die Teilnehmenden selbst geplante Gespräche mit den Trainern und setzten so ihr Deutsch in authentischen Kommunikationssituationen ein.

Einheit in Vielfalt 

Das Camp fiel zeitlich mit dem Tag der Deutschen Einheit zusammen und bot damit einen passenden Anlass zur Reflexion. In Gruppenaktivitäten, bei denen sie eine Zeitleiste zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung gestalteten, setzten sich die Jugendlichen mit Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Gemeinschaft auseinander und zogen dabei Parallelen zu ihren eigenen Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg. 

Am Abend brachte der „Länderabend“ den Gedanken der transkontinentalen Verbundenheit zum Leben. Die Schülerinnen und Schüler stellten ihre Heimatländer und Regionen auf Deutsch vor und feierten die kulturelle Vielfalt Nord- und Mittelamerikas. Selbst Anfängerinnen und Anfänger zeigten großen Mut und Engagement, was verdeutlichte, wie sehr Sprache gegenseitigen Respekt fördern kann. 

Eine willkommene Überraschung 

Als das wechselhafte Bergwetter überraschend Regen brachte und die geplante Schatzsuche ins Wasser fiel, reagierten die Teilnehmenden mit Teamgeist und Flexibilität. Spontan verlegten sie die Aktivitäten nach drinnen, wo sie gemeinsam die Freizeitangebote des Camps nutzten und einen deutschen Tanz lernten. Lachen und Musik erfüllten den Raum und aus einem unerwarteten Moment wurde ein besonderer Augenblick der Verbindung. 

Das PASCH Camp „Fußball und Deutsch“ 2025 verkörperte den Geist der PASCH Initiative. Es förderte den Dialog zwischen Kulturen, stärkte das weltweite Netzwerk der Deutschlernenden und zeigte, dass Sprache und Sport Brücken bauen können, dort wo einst Grenzen standen.