Deutschland

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    Deutschland

    Offizieller Name: Bundesrepublik Deutschland
    Hauptstadt: Berlin
    Kontinent: Europa
    Währung: Euro

    Sprache: Deutsch
    Fläche: 357.111 km²
    Einwohner: 81,8 Millionen
    Nationalfeiertag: 3. Oktober, "Tag der Deutschen Einheit"


    Bevölkerungsreiches Land
    Deutschland liegt in Mitteleuropa und grenzt an neun europäische Staaten. Im Norden liegt es an der Nord- und der Ostsee, im Süden an den Alpen.

    Deutschland ist eine parlamentarisch-demokratische Republik und Gründungsmitglied der Europäischen Union (EU). Außerdem ist es auch das bevölkerungsreichste Land in der EU.

    Vereinigung Ost und West
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland geteilt. Es entstand die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Seit dem Fall der "Mauer" am 9. November 1989, die Ost- und Westdeutschland 28 Jahre lang trennte, ist Deutschland wieder vereinigt.

    Verbreitete Sprache
    Deutsch ist die am meisten gesprochene Muttersprache in Europa. Denn auch in seinen Nachbarländern, wie zum Beispiel Österreich oder in einem großen Teil der Schweiz, wird Deutsch gesprochen.

    Fußball Sportart Nummer eins in Deutschland
    Zwar gibt es in Deutschland viele unterschiedliche Sportarten und sehr erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler, aber Fußball ist die Nummer eins unter den Sportarten. Fußballplätze gibt es fast an jedem Ort. Gut 26.000 Fußballvereine gibt es in Deutschland mit mehr als sechs Millionen Mitgliedern. Damit liegt Deutschland an der Weltspitze. 2014 wurde Deutschland zum vierten Mal Fussballweltmeister.

    Land des Brots und der Brötchen
    Deutschland gilt als das Land, in dem die meisten Brot- und Brötchensorten gebacken werden. In jeder Region gibt es eigene Spezialitäten und Namen. In Süddeutschland heißen Brötchen zum Beispiel "Semmeln" oder "Wecken", in Berlin "Schrippen" und im Hamburger Raum "Rundstücke".

    Hohe Berge und flaches Land
    Im Süden Deutschlands gibt es sehr hohe Berge. Die Zugspitze in den Alpen ist mit 2.962 Metern der höchstgelegene Berg des Landes. Im Norden hingegen ist es sehr flach. Bei den deutschen Nord- und Ostseeinseln kannst du Seehunde, Robben, Wale und viele verschiedene Vogelarten beobachten.

    Berlin

    Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Der Deutsche Bundestag, die Deutsche Bundesregierung und der Deutsche Bundesrat haben dort ihren Sitz. Mit 3,4 Millionen Einwohner/innen ist Berlin die größte Stadt Deutschlands.

    Berlin wurde im Jahr 1237 gegründet. Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 wurde es deutsche Hauptstadt und blieb es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland von den Siegermächten USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich zunächst in vier Zonen aufgeteilt. Die drei Westzonen wurden 1949 zur Bundesrepublik Deutschland. Die Ostzone stand bis 1949 unter der Verwaltung der Sowjetunion, 1949 wurde dort die DDR gegründet.

    Berlin stand nach dem Zweiten Weltkrieg unter der gemeinsamen Verwaltung der vier Siegermächte. Es war in vier Sektoren aufgeteilt. Die drei westlichen Sektoren (West-Berlin) wurden von den Westmächten USA, Großbritannien und Frankreich verwaltet, Ost-Berlin stand unter sowjetischer Verwaltung. Im Zuge des immer schärfer werdenden Ost-West-Konfliktes wurde eine gemeinsame Verwaltung Berlins durch alle vier Mächte unmöglich. In den westlichen Zonen wurde die demokratische Ordnung eingeführt, West-Berlin erhielt eine freigewählte Regierung. Ost-Berlin wurde faktisch Teil der DDR.

    Infolge der Teilung Deutschlands gab es zwei deutsche Hauptstädte. Die Stadt Bonn wurde Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland und Ost-Berlin Hauptstadt und Regierungssitz der DDR.

    Mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wurde die ebenfalls wiedervereinte Stadt Berlin gemäß dem Einigungsvertrag zur Hauptstadt von ganz Deutschland. Unter den Politikern kam es aber trotzdem zu einem großen Streit. Ein Teil der Politiker/innen wollte, dass die neue Hauptstadt Berlin auch ebenfalls Sitz des Parlaments und der Regierung werden sollte. Der andere Teil war dagegen und wollte, dass Regierung und Parlament weiterhin in Bonn blieben.

    Am 20. Juni 1991 beschloss der Deutsche Bundestag mit einer knappen Mehrheit von 338 zu 320 Stimmen, dass das deutsche Parlament und die Regierung von Bonn nach Berlin umziehen sollten (Hauptstadtbeschluss). Zudem wurde im so genannten Berlin/Bonn-Gesetz festgelegt, dass der größte Teil der Arbeitsplätze der Bundesministerien in Bonn erhalten bleibt. Seit September 1999 wird Deutschland von Berlin aus regiert.

    In unserem "Spezial" gibt es beim Stichwort "Deutsche Einheit" zwei Vorschläge für Berlin-Touren, die ihr bei einer Reise nach Berlin nutzen könnt, um diese große und interessante Stadt zu entdecken.

    DDR

    Die DDR (das ist die Abkürzung für "Deutsche Demokratische Republik") entstand 1949 aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und endete mit ihrem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990. Sie umfasste das Gebiet der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die DDR verstand sich als sozialistischer Staat und nannte sich selbst Arbeiter- und Bauernstaat. Die politische Macht lag alleine bei einer Partei. Dies war die SED (= Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Freie Wahlen gab es nicht, von Demokratie konnte nicht gesprochen werden. Am 17. Juni 1953 haben viele Menschen in einem Aufstand gegen die Situation in der DDR protestiert. Doch sie konnten nichts erreichen, der Aufstand wurde gewaltsam beendet.Weil viele Menschen die DDR in den ersten Jahren ihres Bestehens verlassen haben, um im Westen zu leben, haben die Machthaber in der DDR im August 1961 die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland geschlossen und die Berliner Mauer gebaut. 40 Jahre nach ihrer Gründung ist die DDR dann zusammengebrochen.

    Dazu haben viele Bürger der DDR beigetragen, indem sie gegen den Staat demonstriert haben. Sie wollten, dass sich die DDR verändert, und sie hatten Erfolg. Ihre friedliche Revolution führte zum Ende der DDR und schließlich zur Vereinigung von DDR und Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990. Seither ist dieser Tag der deutsche Nationalfeiertag und wird "Tag der Deutschen Einheit" genannt.

    Demokratie

    Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Herrschaft des Volkes". In Deutschland gibt es diese Staatsform seit 1949, zuvor gab es sie bereits einmal von 1918 bis 1933. Demokratie heißt: Alle Bürger und Bürgerinnen haben die gleichen Rechte und Pflichten. Sie werden nicht von einem Kaiser oder König und auch nicht von einem General regiert. Alle Menschen dürfen frei ihre Meinung sagen, sich versammeln, sich informieren. Es gibt unterschiedliche Parteien, die ihre Vorstellungen in sogenannten Parteiprogrammen veröffentlichen. In einer Demokratie wählen die Bürger Personen und Parteien, von denen sie eine bestimmte Zeit lang regiert werden wollen. Und wenn die Regierung ihre Arbeit schlecht macht, kann das Volk bei der nächsten Wahl eine andere Regierung wählen.

    In einer Demokratie muss alles, was der Staat tut, nach den Regeln der Verfassung und der geltenden Gesetze ablaufen. In Deutschland stehen diese Regeln im Grundgesetz. Der demokratische Staat ist also immer auch ein Rechtsstaat.

    In Deutschland gab es von 1949 bis 1990 einen zweiten deutschen Staat, die "Deutsche Demokratische Republik", abgekürzt DDR. Obwohl im Staatsnamen der Begriff "Demokratie" vorkam, war die DDR aber keine Demokratie.

    Europa

    Deutschland liegt mitten in Europa. Mit einer Fläche von 10 Millionen Quadratkilometern ist Europa nach Australien der zweitkleinste Kontinent oder Erdteil. So nennt man große zusammenhängende Landmassen mit dazugehörigen Inseln und Meeren. Auf unserem Planeten gibt es fünf Erdteile: Asien, Amerika, Afrika, Europa, Australien. Deutschland würde ungefähr 33-mal in Europa hineinpassen. Das Ural-Gebirge in Russland grenzt Europa von Asien im Osten ab; im Süden ist das Mittelmeer die Grenze zu Afrika. Westlich und nördlich von Europa liegt der Atlantische Ozean. Der südlichste Punkt Europas liegt auf Zypern, der nördlichste ist das Nordkap in Norwegen. Würde man vom südlichsten Punkt des Kontinents bis zum nördlichsten reisen, wäre man mit Auto und Schiff - ohne Staus und Pausen - vier bis fünf Tage unterwegs.

    In Europa gibt es viele verschiedene Länder, darunter auch sehr viele kleine Länder. Insgesamt leben hier über 700 Millionen Menschen. Es werden über 60 verschiedene Sprachen gesprochen.

    Viele europäische Staaten haben sich in der Europäischen Union (EU) zusammengeschlossen, um in manchen Bereichen eine gemeinsame Politik zu machen. Woher der Name Europa kommt, wollt ihr noch wissen? Diesen Namen hat man den griechischen Mythen entnommen. "Europa" hieß dort die Tochter eines phönizischen Königs. Sie wurde vom Götterkönig Zeus, der sich als Stier verkleidet hatte, gestohlen. Deswegen wird Europa in der Kunst oft als eine Frau mit einem Stier dargestellt.

    EU: Europäische Union

    Die Europäische Union (abgekürzt: EU) ist ein Zusammenschluss von europäischen Staaten, die gemeinsame politische Ziele haben. Die EU besteht seit dem 1. November 1993. An diesem Tag haben sich zwölf Staaten, darunter auch Deutschland, zur Europäischen Union zusammengeschlossen. So war es vorher im Vertrag von Maastricht vereinbart worden. Zuvor gab es schon einen Zusammenschluss europäischer Staaten, die sogenannte "Europäische Gemeinschaft". Sie hatte aber andere Ziele als die EU und war anders organisiert.
    Jeder Staat in Europa hat die Möglichkeit, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist es, dass das zukünftige Mitglied demokratisch ist. Heute gehören 28 Staaten zur EU. Sie haben insgesamt über 500 Millionen Einwohner/innen.

    Mitglieder der Europäischen Union
    Dies sind die Mitglieder der EU: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn, das Vereinigte Königreich (Großbritannien) und der griechische Teil Zyperns. Wenn alle Staaten, die einen Aufnahmeantrag gestellt haben, in den nächsten Jahren von der EU aufgenommen werden, wird die EU mehr als 30 Mitglieder haben.

    Gemeinsame europäische Politik
    Die Staaten, die sich in der EU zusammengeschlossen haben, wollen in vielen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam dafür sorgen, dass der Wohlstand in Europa gesichert wird und die Menschen in Frieden leben können. Eine solche gemeinsame Politik ist manchmal ziemlich schwierig. Alle Staaten in der Gemeinschaft sind immer noch selbstständige Staaten und haben eigene Regierungen. Da gibt es manchmal Streit zwischen der EU und einzelnen Staaten - und natürlich auch zwischen den Staaten untereinander. Das ist so wie in einer großen Familie. Da ist es nicht immer leicht, sich zu einigen.

    Seit 1999 haben viele EU-Staaten eine gemeinsame Währung: den Euro. Das erleichtert den Handel und das Wirtschaften zwischen den teilnehmenden Ländern.

    Vielleicht ist euch aufgefallen, dass an den Grenzen zu den Niederlanden, nach Frankreich oder zu anderen EU-Ländern zwar manchmal noch kleine Kontrollhäuschen stehen, dort aber keine Passkontrollen stattfinden. Früher musste man immer einen Pass vorzeigen, wenn man in ein anderes Land fuhr. Heute dürfen die Staaten der EU nur noch in Ausnahmefällen die Grenzen kontrollieren. Dass das Reisen in Europa von einem Land ins andere heute so leicht ist, zeigt, dass die Menschen auf unserem Kontinent in einem "Gemeinsamen Haus Europa" leben.

    Der Begriff "Union" kommt übrigens aus dem Lateinischen und heißt "Vereinigung".

    Der Zweite Weltkrieg

    Der Zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945. Er begann am 1. September 1939, als deutsche Truppen das benachbarte Polen überfielen. Die Nationalsozialisten, die in Deutschland unter der Führung des Diktators Adolf Hitler die Macht erlangt hatten, wollten, dass Deutschland wieder groß und mächtig wird. Sie wollten die Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages, der nach dem Ersten Weltkrieg die Macht Deutschlands begrenzte, nicht mehr akzeptieren. Polen war das erste Land, das von den deutschen Truppen besetzt wurde.

    Deutschland war mit Italien und Japan verbündet (man nannte sie die "Achsenmächte"). Die Gegner der Achse waren vor allem Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und die USA. Insgesamt waren an diesem weltweit geführten Krieg 27 Nationen beteiligt. In Europa waren fast alle Länder von dem Kriegsgeschehen direkt betroffen. Zunächst gelang es den deutschen Truppen, die meisten europäischen Länder zu erobern. Doch besiegen konnte Deutschland seine Gegner nicht. Im Jahr 1941 traten die USA in den Krieg gegen Deutschland ein. Zusammen mit den anderen Verbündeten (Alliierten) befreiten sie die Gebiete, die von den deutschen Armeen besetzt worden waren. Die deutschen Truppen wurden besiegt. Der Diktator beging am 30. April 1945 in Berlin Selbstmord. Deutschland kapitulierte (gab auf) und am 9. Mai 1945 trat ein Waffenstillstand in Kraft.

    Doch damit war der Zweite Weltkrieg noch nicht beendet. Japan hatte in Asien Krieg gegen die USA geführt. Erst Anfang September 1945 gab die japanische Regierung auf, nachdem amerikanische Bomber Atombomben auf die japanischen Großstädte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hatten. Viele hunderttausend Menschen waren dabei getötet oder schwer verletzt worden.

    Insgesamt hat der Zweite Weltkrieg über 60 Millionen Tote gefordert. Mehr als 6 Millionen Juden sind von den Deutschen ermordet worden. Sinti und Roma und andere Minderheiten sind verfolgt und getötet worden.

    Deutschland, das den Krieg verloren hatte, wurde zunächst von den Truppen der Siegermächte Sowjetunion, Großbritannien, USA und Frankreich besetzt. Dann kam es zur Teilung des Landes in die Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Eine Folge des Krieges war auch die Aufteilung Europas in zwei Machtblöcke unter der Führung der USA und der Sowjetunion. Diese Nachkriegsordnung ging erst 1990 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des kommunistischen Systems in Osteuropa zu Ende.