Es wird wärmer. Jedes Jahr. Da wir Menschen immer mehr fossile Brennstoffe benutzen, Wälder abholzen und intensive Landwirtschaft betreiben, verändern wir das Klima. Es gibt mehr Hitzewellen, mehr Dürren, Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an.
Wer an dem Planspiel „Klimaneutrale Stadt“ teilnimmt, schlüpft für die Dauer des Spiels in die Rolle der Bürgermeisterin, eines Mitglieds von „Fridays for Future“, eines Vertreters des Industrieverbandes oder der Leiterin des Tourismusbüros der erfundenen Stadt Fonta. Auf Einladung der Bürgermeisterin kommen Vertreter*innen unterschiedlicher Interessensgruppen der Stadt an einem Runden Tisch zusammen, um unter Berücksichtigung eines festgelegten Budgets über mögliche Maßnahmen zu verhandeln und abzustimmen, wie bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen der Stadt um die Hälfte reduziert werden können. Mittelfristig will die Stadt "klimaneutral" werden und daher gar keine CO2-Emissionen mehr ausstoßen und somit dazu beitragen, die Erderwärmung zu stoppen.
Nach Abschluss des Planspiels wird das Ergebnis in einem 3-minütigem Video in deutscher Sprache festgehalten.
Es bietet sich an, das Planspiel im Rahmen eines Projekttages oder einer Projektwoche durchzuführen.
Die Teilnehmer*innen spielen das Planspiel mit Hilfe einer browserbasierten Software am PC oder auf einem Tablett. Sie verhandeln und diskutieren während des Spiels entweder direkt von Angesicht zu Angesicht in der Schule oder von zuhause aus über ein Videokonferenztool (z.B. Zoom).
Ein Planspiel ist ein spannendes didaktisches Lehr- und Lern-Format. Es ermöglicht erfahrungsbasiertes Lernen, das als besonders nachhaltig gilt – und dazu noch Spaß macht. Den Kern eines Planspiels bildet eine reale oder fiktive Herausforderung. Die Teilnehmenden betrachten zentrale Fragen, die mit dem Thema verbunden sind, aus verschiedenen Blickwinkeln und erfahren dabei, wie schwierig und zugleich wie wichtig es ist, unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen und Kompromisse zu erarbeiten. Das Ergebnis des Spiels ist nicht vorgegeben. Daher können die Teilnehmenden verschiedene Lösungen suchen, dabei ihr Verhandlungsgeschick erproben und Entscheidungen treffen. Sie sprechen daher nicht nur ÜBER Herausforderungen, sondern erleben und gestalten diese.
- konstruktiven Umgang mit Konflikten fördern
- Meinungsbildung und Debattierfähigkeit stärken
- zu Demokratie-Bildung beitragen
- zu gesellschaftlichem Engagement motivieren
- Kenntnisse zum Thema Klimawandel vertiefen
Alle Teilnehmer*innen erhalten eine Teilnehmer*innen-Bescheinigung.
- Deutsch an einer Schule in Litauen, Lettland, Estland, der Tschechischen Republik lernen
- mindestens ein Sprachniveau A2 nach dem GER haben
- zum Zeitpunkt der Teilnahme zwischen 14 und 18 Jahre alt sein
- als Gruppe von mindestens 15 (und maximal 30) Teilnehmer*innen antreten (gerne auch klassenübergreifend), damit eine lebendige Diskussion entsteht.
- Zugang zu Tabletts oder PCs haben. Smartphones reichen nicht aus.
- eine von ihren Eltern unterschriebene Einverständniserklärung vorlegen, wenn sie zum Zeitpunkt der Teilnahme noch keine 18 Jahre alt sind.
Darüber hinaus erhalten Lehrkräfte vor der Durchführung des Planspiels eine Handreichung, die über das Spiel und den Ablauf informiert. Ein*e Mitarbeiter*in des Goethe-Instituts vor Ort ist für den technischen Ablauf der Spiele in den jeweiligen Ländern zuständig.
In der letzten Augustwoche und der ersten Septemberwoche wird eine Online-Weiterbildung angeboten, in der Lehrkräfte Übungen kennenlernen, mit denen sie die kommunikativen Kompetenzen der Schüler*innen stärken und sie auf diese Weise das Planspiel vorbereiten können, wenn sie wollen. Teilnehmende erhalten eine Teilnahme-Bescheinigung.
Estland: info-tallinn@goethe.de
Lettland: Rozite.Spica@goethe.de
Litauen: Laura.Frolovaite.extern@goethe.de
Tschechische Republik: info-prag@goethe.de
Das Pilot-Planspiel „Klimaneutrale Stadt“ (noch als Wettbewerb) hat sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräften großen Spaß gemacht. Teilgenommen haben 15 Schulen aus 5 Ländern mit insgesamt 213 Schüler*innen im Alter zwischen 14-18 Jahren, die Deutsch auf Niveau A1-A2 beherrschen.
Alle Lehrkräfte und im Schnitt 89% der Schüler*innen würden wieder an einem Planspiel teilnehmen.
Bei 77% der Schüler*innen hat sich das Projekt positiv auf ihre Motivation, Deutsch zu lernen, ausgewirkt. Sie konnten sich vorstellen, ihre Deutschkenntnisse so zu verbessern, dass sie an einem Planspiel auf Deutsch teilnehmen können. Die am Ende des Planspiels erstellten Videos, in denen sie das Ergebnis der Diskussion am Runden Tisch festhalten, dokumentieren ihre Begeisterung.