“¿A qué distancia miramos la diferencia?”

Migr’Artes
© Instituto Francés

Fotoausstellung vom Migr’Artes

MAC Parque Forestal

Das Goethe-Institut Chile lädt zur Eröffnung der Fotoausstellung “¿A qué distancia miramos la diferencia?” (Aus welcher Entfernung sehen wir den Unterschied?) ein, die am 26. Juli um 19:30 Uhr im Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Parque Forestal,  stattfinden wird.

Die Ausstellung ist das Resultat dreier Künstlerresidenzen, die die Fotograf*innen Paul Hutchinson und Zoltán Jokáy (Deutschland) sowie Smith (Frankreich) im Rahmen des deutsch-französischen Elyséeprojekts Migr’artes und in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Fotografiefestival Festival Internacional de Fotografía de Valparaíso 2017 realisierten. Die Künstler*innen arbeiteten hierbei mit und zu den haitianischen Communities in Santiago und Valparaíso und lernten somit eine Realität von Chile kennen, die die wachsende Interkulturalität im Land mehr und mehr anerkennt und lebt.
 

Aus welcher Entfernung sehen wir den Unterschied?

„Die Frage des FIFV stellt unsere sozialen Beziehungen im komplexen Kontext der zeitgenössischen Kultur äußerst in Frage. Welche ist diese  bestimmte Entfernung die es mir erlaubt ʿden anderen als rechtmäßigen anderen zu sehenʾ?“ Diese politische Konnotation, welche das Konzept der Rechtmäßigkeit einführt, ist jene die Humberto Maturana verwendet um das Konzept der Liebe zu definieren: ʿDen anderen als rechtmäßigen anderen im Zusammenleben zu sehen.ʾ Wir existieren nicht. Wir co-existieren. Wir definieren und identifizieren uns in Abgrenzung zu dem anderen, laut des Neurobiologen.
Die Fotografie ist die Kunst dieser bestimmten Distanz um ʿdas andere zu sehenʾ. ʿDas Rechteck in der Hand,ʾ wie es Sergio Larraín beschreiben würde. Der andere der man selbst sein kann.
Die Fotografie erreicht alle möglichen Modulationen des anderen, und stellt sich selbst als politische und liebevolle Frage dar, die die ideologische und emotionale Wahrnehmung hinterfragt und beeinträchtigt.“

Catalina Mena, Kunstkritikerin

 
BIOGRAFIEN DER DEUTSCHEN KÜNSTLERN

Paul Hutchinson
studierte an der Universität der Künste Berlin und am Central Saint Martins College of Art and Design in London. In seinen fotografischen Arbeiten geht es hauptsächlich um Phänomene des zeitgenössischen urbanen Lebens wie die Hip Hop Kultur und der Exotizismus. Paul Hutchinson erhielt mehrere Stipendien und Preise der Berlinischen Galerie, der Deutschen Bank, des DAAD und der Universität der Künste Berlin und veröffentlichte bis heute drei Bücher. Nach einigen längeren Aufenthalten in New York, London und Rio de Janeiro, lebt und arbeitet er heute wieder in seiner Heimatstadt Berlin.
Viele seiner Ausstellungen sind unter anderem in der Galerie Mansart in Paris, dem NRW Forum in Düsseldorf, und der Berlinischen Galerie in Berlin ausgestellt worden.   
Desweiteren erhielt er im Jahre 2016 Stipendien von der Ilse Augustin Stiftung des Museums Berlin, das Eberhard-Roters Stipendium für junge Kunst 2016, und Preise wie den IBB für zeitgenössische Fotografie 2015.
 
Zoltán Jókay wurde 1960 in Born geboren und studierte Fotografie an der Universität/ GH Essen. Seit 25 Jahren widmet er sich den Chancen und Grenzen menschlicher Beziehungen und bleibt dabei seiner kritischen Haltung stets treu.
Seine Fotografie spiegelt unter anderem den Prozess der Suche nach dem „Ich“ wieder und die Quintessenz der menschlichen Existenz. ʿFrau Raab will nach Hauseʾ ist die neuste Arbeit des Fotografen, in der er die menschliche Geselligkeit aus der Perspektive der Einsamkeit darstellt.
Seit 2007 arbeitet Zoltán Jókay in einem ärmeren Vorort Münchens, in dem er zunächst als Pfleger des Vorortes tätig war und daraufhin Pfleger im Hause eines Rentners wurde. Nach einer Ausbildung zum Pflegehelfer entschloss er sich dazu mit dementen älteren Menschen zu arbeiten.
Diese können sich weder selbst versorgen noch ihren persönlichen Interessen widmen. Dem Verlust der Eigenständigkeit folgen der Verlust der eigenen vier Wände und schließlich auch der Verlust der Erinnerungen. Alles was bleibt ist Einsamkeit. Dabei spielen wirtschaftliche Faktoren keine Rolle, denn dieses schreckliche Schicksal teilen alle die sich weder den Respekt noch die Würde leisten können.
Nach zwei Jahren begann Jókay diese Menschen zu fotografieren, woraus eine Fotoserie aus mehr als 60 Bildern entstand die zauberhaft und brutal zugleich sind.
Für seine Arbeiten erhielt er unzählige Stipendien und Preise wie der International Photography Award Emergentes DST, der Förderpreis für Fotografie der Landeshauptstadt München, und der Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie.

Details

MAC Parque Forestal

Ismael Valdés Vergara 506
Metro Bellas Artes
Santiago

+56 2 2977 1755 dirmac@uchile.cl