Die Weite der Erde

Es sei Zeit, die Frage nach Zugehörigkeit nicht mehr von außen an Menschen heranzutragen, sagt Asal Dardan. Als Redakteurin dieses Dossiers stellt sie die einzelnen Beiträge der Ausgabe in einen Zusammenhang und gibt Einblick in die Überlegungen der Autor*innen zu Fragen der Transnationalität und Emanzipation. 

Der schwedisch-nigerianische Dichter und Fotograf Cletus Nelson Nwadike richtet sich in einem Brief an die Schriftstellerin Anna Seghers (1900-1983). Er folgt der Kontinuität von Flucht- und Exilerfahrungen durch die Zeit und entdeckt die Aktualität der Themen in Seghers‘ Roman Transit heute.

„Wir waren zu viert. Drei davon Schwestern, in derselben Stadt geboren, auf derselben Insel [...] – und dennoch, zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte mit drei verschiedenen Reisedokumenten“: Sinthujan Varatharajah über die bizarre Wirkmacht eines Passes.

Der Arzt und Forscher Magnus Hirschfeld gilt als Wegbereiter der Sexualwissenschaft, 1935 starb er im Exil in Nizza. Der heute in Berlin lebende Autor Jayrôme C. Robinet wendet sich direkt an ihn und reflektiert über die menschliche Neigung zu Gegensätzen und die Unmöglichkeit eindeutiger Kategorien.

Dreimal Leben im Transit: Über die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Lebenserfahrungen der Protagonist*innen in Anna Prizkaus Kurzgeschichtenband Fast ein neues Leben, Dimitrij Kapitelmans Eine Formalie in Kiew und Alem Grabovacs Das achte Kind spricht Julia Lorenz in dieser Sammelrezension.

„Schau dir nur an, wie du jetzt über dich selbst denkst: Afrikaner. Dunkle Haut. Migrant. Vor fünfzehn Jahren warst du einfach britisch, Teil eines allem Anschein nach florierenden Ganzen.“ Lesen Sie hier einen Auszug aus dem aktuellen Buch des Schriftstellers Musa Okwonga.

Ein Gespräch mit Leila Essa, Maha El Hissy und Adrian Daub über aktuelle Debatten zu Germanistik, Kanon und den Abbau des Hegemonialen