Nachtigal Krankenhaus von Aného

Kutschenritter Krankenhaus, früheres Nachtigal Krankenhaus
Kutschenritter Krankenhaus, früheres Nachtigal Krankenhaus | © Goethe-Institut / Do Kokou

Das Nachtigal Krankenhaus von Aneho war das erste und prestigeträchtigste Krankenhaus Togos während der deutschen Kolonialzeit und wurde 1893 in der Nähe des Regierungssitzes in Zébé gebaut, um die medizinische Versorgung der deutschen Kolonialfunktionäre zu verbessern. Seinen Namen bekam das Krankenhaus in Gedenken an deutschen Konsul Nachtigal, der den Protektoratsvertrag mit dem König von Togoville unterzeichnet hatte.

Ein kolonialer Verwaltungsbericht vom 20. September 1894, der nach Berlin geschickt worden war, zeigt eindeutig, dass die Führung Anéhos (früher Petit-Popo) G.A. Lawson III, R. J. Garber und Dagbe, der deutschen Kolonialregierung ein Grundstück von 100m² in Petit-Popo anboten. Darüber hinaus ist auch ersichtlich, dass die Einheimischen für die Regierung tausende von Ziegelsteinen für den Bau des Krankenhauses hergestellt und geliefert haben. Aus Deutschland kamen Spenden in Höhe von 7438 Mark, die Gesamtkosten des Baus beliefen sich jedoch auf 40000 Mark.

Das viereckige Gebäude des Krankenhauses wird von einer Veranda verschönert und umfasst neben Krankenzimmern für Europäer auch Behandlungszimmer. Im Erdgeschoss befinden sich der Speisesaal und eine Apotheke mit Sprechstundenzimmer, in dem die Wundversorgung von den einheimischen Angestellten übernommen wurde. Im Obergeschoss befinden sich die gut ausgestatteten Krankensäle, mit jeweils zwei bis vier Betten. Neben dem Krankenhausgebäude gab es weiteres Gebäude für die togoischen Patienten.

Dieses Krankenhaus verlor mit dem Bau des Reine-Charlotte Krankenhauses in der neuen Hauptstadt Lomé nach und nach an Wichtigkeit. Unter französischem Mandat, hieß das Nachtigal Krankenhaus in Aného später Kutchenritter. Ebenfalls in dieser Zeit wird das Gebäude umgebaut und zu einer regionalen Schule umgestaltet.
 
Standortinformationen

Das Nachtigal Krankenhaus lag in Adjido an der Küste und profitierte vom starken Meereswind.

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