Das Postamt Lomé

Gebäude des früheren Postamtes Lome in der deutschen Kolonialzeit
Gebäude des früheren Postamtes Lome in der deutschen Kolonialzeit | © Goethe-Institut / Do Kokou

Nachdem am 28. Juni 1887 der Generalsekretär des Reichskommissariats der deutschen Kolonie Togo eine Anfrage für den Bau eines Postamtes gestellt hatte und diese am 28. Juni 1887 vom Reichsaußenminister offiziell genehmigt wurde, eröffnete am 15. Januar 1889 das erste Postamt der deutschen Kolonialregierung auf togoischem Protektoratsgebiet in Petit-Popo (heute: Aného). Eines der Hauptziele war es eine offizielle Verbindung zwischen Petit-Popo und Kéta, einer Hafenstadt an der britischen Gold Coast, zu etablieren, um die Handelskorrespondenz zwischen dem kolonialen Verwaltungsviertel und dem Hafen in Kéta auf den Weg zu bringen. Das Postamt nahm seinen Dienst am 1. März 1890 auf.

Der Weg der Sendungen wurde von Haussa-Polizeibeamten der deutschen Kolonialregierung begleitet und gesichert. Zwei kräftige Beamte holten die Sendung aus Porto Seguro ab, um sie zunächst über Baguida nach Lomé zu bringen. Von dort aus fuhren sie weiter nach Denu, an die Grenze zur Gold Coast. Bei ihrer Ankunft überquerten sie die Grenze und übergaben die Sendung einem britischen Beamten, der ihnen im Gegenzug die Sendungen aus der britischen Zone überreichte. Um zu vermeiden, die 10 der 25 Haussa-Polizeibeamten übermäßig mit der Sendungsüberbringung zu belasten, stellte die Reichsregierung noch mehrere weitere Haussa für diese Tätigkeit ein. Die angestellten Briefträger erhielten einen monatlichen Lohn von 20 bis 30 Mark. Die Poststelle zog am 15. Januar 1900 von Petit-Popo nach Lomé, wo sie zur Hauptzentrale der Post wird. Die Filiale in Petit-Popo blieb dennoch weiterhin bestehen.

Das Gebäude, das die Post beherbergte, gehörte dem Bremer Händler M. Paul, der es bei seiner Abreise an die Kolonialverwaltung vermietete. Das Gebäude diente als Postausgangsstelle aller Briefe, Päckchen und Pakete die innerhalb des Landes verschickt werden sollten. 

Die Sendungswege, die vorher zu Fuß zurückgelegt wurden, verkürzten sich weitgehend durch die Nutzung moderner Kommunikationsmittel: Seit dem Bau der Eisenbahn 1905 werden die Sendungen also mit dem Zug, über die Strecken Aného-Lomé, Kpalimé- Lomé und Atakpamé-Lomé, verschickt. 

Das Erdgeschoss beherbergte  die Büros des Postdienstes und die der deutsch-südamerikanischen Telegraphiegesellschaft (DSTG), die in Lomé ein deutsches Seekabel unterhielten, das Monrovia, Lomé und Douala verband, während sich im Obergeschoss die Privatwohnung des Postdirektors und seines Assistente befand. Heute ist das alte Gebäude aus der deutschen Kolonialzeit renoviert und beherbergt das Ministerium für Menschenrechte.
 
Standortinformationen
 
Das Gebäude befindet auf der rue Sylvanus Olympio, der alten rue du commerce oder in der deutschen Kolonialepoche, Hamburger Straße.

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