In die Kolonie Togo neu eingeführte Bäume

Teakbäume in Mango
Teakbäume in Mango | © Goethe-Institut / Do Kokou

Für die Ausführung der Bauarbeiten des metallischen Landungsbrücke in Lomé holte sich die deutsche Kolonialregierung die Hilfe mehrerer deutscher Firmen. Unter anderem die Hilfe der Vereinigten Maschinenfabrik Augsburg und der Maschinenbaugesellschaft Nürnberg AG- VMAN, der Brückenbauanstalt Gustavsburg und der Bauabteilung der deutschen Kolonialregierung in Lomé. Der Bau des Kais war die erste technische Arbeit von solchen Ausmaßen in der deutschen Kolonie Togo. Die Arbeiten mussten in mehreren Phasen verlaufen, da die Meeresströmung in Lomé sehr stark ist, und so zu Störungen im Ablauf führte. Eine erste hölzerne Landungsbrücke von 160m Länge war bereits im Oktober 1899 von deutschen Ingenieuren gebaut worden, dieser wurde jedoch bereits im April desselben Jahres von den Wellen zerstört, noch bevor der Bau der metallischen Landungsbrücke überhaupt in Planung war.

Da sich die Kokospalme auch bei der Kolonialregierung großer Beliebtheit erfreute, gründete der deutsche Zollbeamte Richard Küas mit weiteren Deutschen die „Plantagengesellschaft“ von Lomé, die 1893 ein Grundstück in Lomé (Amoutivé) erwarb, um 27 000 Kokospalmen zu pflanzen. Einige afrikanische Händler, die in dem Gebiet angesiedelt waren produzierten außerdem Kopra (Getrocknetes Kokosfleisch zur Herstellung von Kokosöl) für den Export.

Der Bedarf für den Import neuer Baumarten entwickelte sich ab 1889 mit der Planung gerader Straßen für die Kolonie. Die Kolonialverwaltung entschied sich dazu, die Palmen an den Straßenrändern durch Schatten spendende Bäume mit dichter Baumkrone zu ersetzen. In dem Lomé Stadtteil Kodomé wurde außerdem ein botanischer Versuchsgarten errichtet, um zu testen welche Arten auf togoischem Boden angesiedelt werden können. Die Versuchsreihen zeigten, dass vor allem der indische Mandelbaum (Terminalia catappa) gut an die Küstenverhältnisse angepasst war. 1905 wurde diese Art in erster Linie in den Bezirken Aného, Misahöhe-Kpalimé, Sokodé, Ho und Kpandu (im heutigen Ghana).

Mangobaum in Naboulgou
Mangobaum in Naboulgou | © Goethe-Institut / Do Kokou
Der botanische Garten wurde mit Samen der Schachtelhalmblättrigen Kasuarine (casuarina equisitifolia) ausgestattet, einer Baumart die in Lomé und Aného gepflanzt wurde; 1907 werden auch Teaksamen (Tectona grandis) bis nach Mango und Kété-Kratchi versandt. Pflanzen mit hohem ökonomischem Wert, wie beispielsweise veredelte Mangos, wurden aus dem französischen Dahomey importiert, nachdem der deutsche Gouverneur Julius von Zech 1908 dort hin gereist war. Saatgut anderer Sorten, wie dem Albizia lib hec, dem Pithecolombium, dem Princiana regia und dem Tetrepleutetraptera kamen aus dem Victoria Garten der deutschen Kolonie Kamerun.

Die Baumarten, die aus den Züchtungen des botanischen Gartens in Lomé hervorgingen, wurden als Fahrbahnbegrenzungen im gesamten Kolonialgebiet genutzt, einige auch als Zierbäume oder für den Verkauf. 

Hat diese Begebenheit aus der Kolonialzeit die Regierungen nach der Unabhängigkeit zu den Kampagnen zum Tag des Baumes inspiriert? 
 
Standortinformationen
  1. Junge Teakbäume in Mango (DSCN 1980)
  2. Kapokbaum in Naboulgou (DSCN 2006)  
  3. Mangobaum in Naboulgou (DSCN 2014)
  4. Teckbäume die Strasse in Naboulgou entlang (DSCN 2015)

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