Türkische Zentralbank

Türkische Zentralbank

Das Bauwerk, für das auch Projektvorschläge von Ernst A. Egli und Robert Oerley vorlagen, war ursprünglich für die Emlak Kredit-Bank geplant worden. Da sich die finanziellen Ressourcen dieser Bank als ungenügend erwiesen, wurde der Bau noch während seiner Errichtung an die Zentralbank, die zum Teil schon darin untergebracht war, übergeben.

Das Gebäude hatte ursprünglich über einem Keller- und einem Erdgeschoss drei Geschosse; die Räume gruppieren sich um die von einem Oberlicht erhellte Halle, auch die Arbeitsräume in den oberen Stockwerken sind rings um den geschlossenen Innenhof angeordnet.

Wie andere Bauten des Architekten prägen das Gebäude eine symmetrische Anordnung, ein monumentaler Eingang, mit Stein verkleidete Außenfronten, schlichte, gleich große Fenster sowie ein hinter einem schmalen Abschlussgesims verborgenes Dach. Die drei Mittelachsen über der Treppe an der Eingangsfront liegen in einer Einbuchtung und erstreckten sich ursprünglich bis zum Dach, wodurch sich die im Eingang erzielte Tiefenwirkung auch in den oberen Stockwerken fortsetzt. Diese vertikale Einbuchtung gleicht den Schattenwurf einer horizontalen Konsole aus.

Der Portikus erstreckt sich über drei Stockwerke und ist in drei Schiffe und zwei Pfeiler gegliedert, wie es dem neoklassizistischen Stil der 1930er-Jahre im Westen entsprach. An den Fassaden wird jede Achse durch ein umlaufendes Band von der danebenliegenden getrennt und so die Vertikale zusätzlich akzentuiert. Der Portikus an der Vorderfront und die zweigeschossigen, mit Marmor verkleideten Erker an den beiden Seitenfronten mildern den strengen Eindruck des Bauwerks.

Für die Epoche typisch sind der verschwenderische Einsatz von Marmor, die massiven Holzmöbel und die schlichten Kronleuchter im Inneren. 

Goethe-Institut Ankara
2010