Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss © Lea Meienberg Lukas Bärfuss (*1971) ist einer der führenden deutschsprachigen Autoren der mittleren Generation, aber auch preisgekrönter Dramatiker, Theaterregisseur und Dramaturg. Seit 1997 ist er als freier Schriftsteller tätig und unterrichtet an verschiedenen Universitäten in der Schweiz und in Deutschland. Zwischen 2009 und 2013 arbeitete er als Dramaturg am Schauspielhaus Zürich. Seine Romane wurden in zwanzig Sprachen übersetzt und seine Stücke werden weltweit aufgeführt. Seine Werke provozieren und irritieren: Er behandelt aktuelle und kontroverse Themen, sei es die Rolle der Entwicklungshilfe beim Völkermord in Ruanda, der Selbstmord seines Bruders, Stalking oder das Sexualleben einer geistig behinderten jungen Frau. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Berliner Literaturpreis (2013), den Schweizer Buchpreis (2014) und den renommiertesten Preis für deutschsprachige Literatur, den Georg-Büchner-Preis (2019).

Koala

Koala © Wallstein Im Roman Koala (2014) behandelt der Autor den Selbstmord seines eigenen Bruders. Auf der Suche nach dem Grund für dessen unglückliche Entscheidung, stößt er auf den Pfadfinder-Spitznamen seines Geschwisters - Koala. Hat dieser ungeliebte Name den Prozess in Gang gesetzt, der dazu führte, dass sein Bruder seinem Leben ein vorzeitiges Ende setzte? Der Autor unternimmt einen Ausflug in die bewegte Geschichte des Koalas, eines Säugetiers, das seit Jahrhunderten unter den Auswirkungen der Kolonialisierung leidet, die es an den Rand des Aussterbens gebracht haben. Auf diese Weise stellt er das Leben des Verstorbenen in einen größeren historischen Kontext und schafft eine überzeugende Parallele zwischen diesem harmlosen Tier und seinem Bruder als Opfer einer grausamen Welt.

Der von Tereza Semotamová übersetzte Roman ist 2020 im Archa-Verlag erschienen.

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