Tuning into the Quantum: A Vibrational Exchange Between Karen Barad and Black Quantum Futurism

Grünes und schwarzes Studio Quantum Design auf grauem Hintergrund. Text zentral in schwarz: Tuning into the Quantum: A Vibrational Exchange Between Karen Barad and Black Quantum Futurism © Eps51 Prof. Karen Barad und die visionären Künstlerinnen Rasheedah Phillips und Camae Ayewa von Black Quantum Futurism erkundeten an einem Abend voller Gespräche und Klang materielle Quantenzeitlichkeit.

Aus den Perspektiven ihrer Praxis und vor dem Hintergrund geteilter Denkweisen diskutierten Rasheedah und Karen das radikale Potential  von Quantenphysik. Dabei hinterfragten sie vorherrschende Narrative von Gewalt und sprachen überdie nächsten Weiterentwicklungen von Quantentechnologien, der „Black Experience“ und dem Leben im weiteren Sinne. Begleitet durch die Klänge von Camae diskutierten Karen und Rasheeda die Un-/Möglichkeiten von Auslöschungen und darüber wie Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart wiedergutgemacht werden können.


Prof. Karen Barad Prof. Karen Barad steht gestikulierend hinter einem Rednerpult mit Mikrophonen und spricht zu einem Publikum © Karen Barad

Karen Barad ist Distinguished Professor für Feministische Studien, Philosophie und Geschichte des Bewusstseins an der University of California in Santa Cruz. Zudem ist Barad im Bereich „Critical Race and Ethnic Studies“ tätig. Barad hat in theoretischer Teilchenphysik und Quantenfeldtheorie promoviert und hatte vor einem beruflichen Wechsel in interdisziplinärere Bereiche einen Lehrstuhl im Fachbereich Physik inne. Im Zentrum von Barads Forschung steht die Beziehung zwischen Wissenschaft und Fragen der Gerechtigkeit. Barad ist Autor*in von Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning (Duke University Press, 2007) und zahlreichen weiteren Werken in den Bereichen Physik, Philosophie, politische Theorie, Wissenschaftsforschung, dekoloniale Studien und feministische, queere und trans Theorie. Ihres Forschung wurde u.a. durch National Science Foundation und National Endowment for the Humanities unterstützt. Barad ist Mitbegründer*in des UCSC Science & Justice Research Center und des Science & Justice Graduate Training Programs.


Black Quantum Futurism Black Quantum Futurism (Rasheedah Philips und Camae Ayewa) sind stehend vor einem grauen Hintergrund abgebildet. Sie schauen mit neutralen Gesichtsausdrücken in die Kamera. © Ebru Yildiz

Black Quantum Futurism (BQF) ist ein interdisziplinäres Künstlerduo, das von Camae Ayewa und Rasheedah Phillips gegründet wurde und Quantenphysik mit afrodiasporischen Prinzipien und Ontologien von Zeit, Raum, Ritual, Text und Klang zusammenbringt, um einen innovativen Rahmen für den Entwurf von Gegen-Geschichten und alternativen Zukunftsmöglichkeiten zu schaffen. In Verbindung mit der Absicht, etablierte Narrative zu hinterfragen, konfrontiert BQF aktiv ausschließende Perspektiven auf Geschichte und Zukunft und zeigt kritische Alternativen auf, die „Black Experiences“ aufwerten. Das Kollektiv war maßgeblich an der Konzeption und Durchführung einer Reihe von gemeinschaftsbasierten Projekten, Performances, experimentellen Musikprojekten, immersiven Installationen, Workshops, Buchveröffentlichungen, Kurzfilmen und diversen Magazinen beteiligt. Zu den bahnbrechen Initiativen von Black Quantum Futurism zählen das preisgekrönte Community Futures Lab, das als interaktive Plattform für gemeinschaftliches Geschichtenerzählen und spekulative Planung dient, sowie das Black Woman Temporal Portal, das die Hervorhebung von oft übersehenen Narrativen afroamerikanischer Frauen durch unterschiedliche Medien zum Ziel hat. Die Arbeit von Black Quantum Futurism in Kunst, Literatur und Musik ist international anerkannt. Im Jahre 2022 wurden sie als Creative Capital Fellows ausgezeichnet und 2020 für die CERN-Residenz ausgewählt. Zu ihren weiteren Fellowships und Förderungen zählen Knight Art + Tech Fellowship (2021), Velocity Fund Grant (2018) und Center for Emerging Visual Artists Fellowship (2017). BQF wurde zudem als 2017 Pew Fellow ausgezeichnet, was ihre nachhaltige Bedeutung für die künstlerische Gemeinschaft widerspiegelt. Die Reichweite der Arbeit von BQF reicht bis hin zu renommierten, globalen Plattformen, auf denen sie ihre Werke ausstellen und aufführen. Darunter REDCAT, Counterpublic 2023, Red Bull Arts NY, Chicago Architecture Biennial, Village of Arts and Humanities, ApexArt NYC und das Metropolitan Museum of Art. Auch internationale Showcases spielen eine wichtige Rolle, mit Installationen u.a. bei documenta fifteen, Manifesta 13, ICA London.

Diese Veranstaltung wurde kuratiert von Lucy Rose Sollitt im Auftrag der Goethe-Institute in San Francisco, Irland (Dublin), London und Peking. Sie findet in Partnerschaft mit Gray Area statt. Tuning into the Quantum ist die letzte Veranstaltung der Reihe Living in a Quantum State, welche sich 2023 zu Studio Quantum weiterentwickelte -  ein neues internationales Veranstaltungs- und Residenzprogramm des Goethe-Instituts, welches die Rolle der Kunst im Kontext neu aufkommender Quantentechnologien untersucht.