Über das Projekt

Können Sounds unser Raumempfinden neu sensibilisieren? Das Projekt Sound of X präsentiert Video-Soundscapes von Künstler*innen, die ihre Stadt oder ihre vertraute Umgebung über Geräusche und Klänge erfahrbar machen.
 
Die digitale Kultur und vor allem die Sozialen Medien bringen eine Verschiebung hin zum Visuellen mit sich. Oft verweist ein Bild aber nur noch auf sich selbst, wir können den Bezug zum Gezeigten nicht mehr selbst herstellen. In einer Zeit, in der die Bildschirm-Kultur immer desensibilisierender wird, verweisen die Künstler von Sound of X auf alternative Herangehensweisen visueller und akustischer Wahrnehmungen. 

Im Kontext unserer urbanen Umwelt können Dinge aus dem Lärm hervortreten, die unsichtbar sind, aber vieles zusammenhalten: die Musikalität des Alltagslebens und der oft überhörte Soundtrack einer Stadt als soziales Gefüge.
 
Sie umgibt uns stetig, die klangliche Präsenz unserer urbanen Umwelt. Mal lauter, mal leiser, doch stets anwesend in ihrer Einzigartigkeit. Was ist Lärm, was ist Klang und was wird zur Musik? Was kann wieder hörbar gemacht werden, das im Lärm untergeht? Dies sind einige der Fragen, mit denen sich die Künstler*innen auseinandergesetzt haben.
 
Gesänge von Vögeln verbinden sich mit dem Klappern eines Briefkastens. Das Brodeln von Woks auf einer Marktküche verschmilzt mit einem elektronischen Soundtrack und Bildern eines Streifzugs durch die Metropole per Fahrrad. Die kurzen Video-Soundscapes ermöglichen es einerseits den Bewohner*innen der jeweiligen Orte, sich aus ungewöhnlicher Perspektive Vertrautem wieder anzunähern. Sie bieten andererseits aber auch Interessierten weltweit Gelegenheit, auf digitalem Wege in die Atmosphäre von Städten einzutauchen, die gegenwärtig nicht bereist werden können.
 
Sound of X wurde schon vor der Corona-Krise als transnationales, rein digitales Projekt vom Goethe-Institut initiiert. In der ersten Phase waren Künstler*innen aus Südostasien, Australien und Neuseeland eingeladen, ihren Heimatort in einem kurzen Video einzufangen – ganz ohne Worte, nur anhand von Klang, Geräuschen und charakteristischer Akustik.

Die entstandenen Video-Soundscapes berichten von unterschiedlichsten urbanen und kulturellen Identitäten und erzählen sowohl von ihrem jeweiligen Kontext vor Ort als auch von globalen Zusammenhängen. Jede Arbeit hat eine spezifische klangliche Vielschichtigkeit – und ihre ganz eigene Sicht auf ihre urbane Umwelt. 
 
In Zeiten der Abschottung und Distanz, in der das Reisen stark eingeschränkt ist, lädt Sound of X dazu ein, entfernte Orte mithilfe künstlerischer Beiträge wieder neu zu erkunden.
 

Sound of Bandung

Guru

Sound of X Bandung © Guru
Guru

Sound of Berlin

Ali M. Demirel

Sound of X Berlin © Ali M. Demirel
Ali M. Demirel