Unendliche Vielfalt
Saure Gurken einlegen

Saure Gurken Foto: Aphra Adkins © Goethe-Institut

Saure Gurken sind eine typisch deutsche Sache, oder nicht? Denn die kleinen oder auch großen, grünen Knackgurken kommen zum Beispiel auch auf Russisch, Französisch oder Polnisch daher. In Deutschland essen wir sehr gern die Spreewälder Gurken. Saure Gurken gibt es in allen Größen und Formen zu kaufen, und trotzdem hatte ich das Bedürfnis, Gurken selbst einzulegen. Ein langer Weg lag vor mir!
 

Aphra Adkins und Britta Gädtke

Das perfekte Saure‑Gurken‑Rezept

Jede*r hat ganz persönliche Vorlieben, wenn es um die Gurken aus dem Glas geht. Einige mögen sie lieber klein und sehr knackig, andere finden es okay, wenn die Schale etwas weich ist. Wichtig ist, dass sie so richtig saftig sind! Eine andere Frage ist, wie viel Essig ihr  schmecken möchtet. Muss sich der Speichelfluss regen oder darf es eher etwas süßlicher sein? Sollen es eher fermentierte Salzgurken sein? Manch eine*r bevorzugt viele Gewürze, während andere ganz minimalistisch bei Senfsaat und Wacholder bleiben.

Unsere Familie mag es gern säuerlich, mit einer süßlichen Note. Knackig sollen die Gurken sein, nicht allzu groß und gern gut gewürzt!

Ich habe viel experimentiert und auf meinem Blog finden sich deshalb etliche Rezepte für eingelegte Gurken, die sich im Laufe der Zeit dort angesammelt haben. Begonnen hatte ich mit Gurkenaufguss, den man fertig kaufen kann. Das war ein guter Anfang, aber irgendwie fühlt es sich sinnlos an, fertige Zutaten zu verwenden, wenn man etwas selbst machen möchte. Ich habe also den Gurkenaufguss nachgemacht. Jedes Mal war die Wartezeit lang, um dann beim Öffnen des Glases festzustellen, dass dies nicht der Geschmack war, nach dem wir suchten. Ich habe immer weiter Rezepte erprobt, Zutaten gemischt und endlich eine Rezeptur entdeckt, die uns allen schmeckt. Diese gibt es nun schon seit Jahren hier bei uns. Wir freuen uns jedes Jahr, wenn die Pflanzen im Garten voller Gurken hängen und ein großer Einkochtag ansteht. Denn dann ist allen klar, dass die „Saure‑Gurken‑Zeit“ beginnt!

Wer so lange an einem Rezept tüftelt und bereits geglaubt hat, es nie perfekt zu treffen, weiß das Ergebnis noch viel mehr zu schätzen. Es ist ein herrliches Gefühl, es Jahr für Jahr zu wiederholen, und ein ganz klein wenig träume ich davon, es als Familienrezept an die nächste Generation weiterzugeben

Zutaten

  • 1.300 Gramm Einlegegurken, gern kleinere Exemplare
  • 225 Gramm Schalotten, entweder zwei kleinere oder eine sehr große
  • 5 große Knoblauchzehen
  • 1 Bund frischer Dill
  • 1 Bund Dillblüten
  • 0,5 Liter Weißweinessig
  • 0,5 Liter Wasser
  • 190 Gramm Zucker
  • 50 Gramm Salz
  • 2 Teelöffel gelbe Senfsamen
  • 1/2 Teelöffel braune Senfsamen
  • 5 Lorbeerblätter
  • 10 Körner Koriandersamen
  • 10 schwarze Pfefferkörner
  • 5 Kardamomkapseln

Zubereitung

Die Gurken mit einer Gemüsebürste gründlich abschrubben, abtrocknen und dicht in saubere, möglichst sterilisierte Einweckgläser schichten. Knoblauch und Schalotte schälen und grob schneiden, sodass ihr die Stücke auf die Gläser gleichmäßig verteilen könnt.
Saure Gurken Foto: Aphra Adkins © Goethe-Institut Dillblüten von den Stielen zupfen und auf die Gläser verteilen. Ebenso in jedes Glas ein Lorbeerblatt geben. Dill hacken.

In einem Topf Essig, Salz, Zucker, Wasser, Senfsaat, Pfeffer, Dill, Koriander und Kardamomkapseln aufkochen. Die Mischung von Herd nehmen und noch heiß in die Gläser füllen.

Die Gläser mit Schraubdeckeln oder mit Einweckdeckeln, Gummiringen und Klemmen fest verschließen. Anschließend 35 Minuten bei 90 Grad Celsius / 194 Grad Fahrenheit in einem Einkochautomaten oder in einem mit Wasser gefülltem Topf einkochen. Anschließend bei Raumtemperatur auskühlen lassen. Bei Einweckgläsern die Metallklemmen erst entfernen, wenn die Gläser komplett ausgekühlt sind.

Die Gläser sollten nun im Vorratsregal einige Zeit aufbewahrt werden. Am besten schmecken die Gurken, wenn sie mindestens sechs Wochen durchgezogen sind.
 

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